Ueber Mendoza scheiden sich unsere Geister.
Kurt moechte in Mendoza nicht leben, findet es stinkig, uebervoll, unuebersichtlich.
Fuer mich ist es eine der schoensten Staedte, in der wir waren bis jetzt. Alle Strassen sind auf beiden Seiten gesaeumt von grossen, alten Laubbaeumen, es gibt viel alte Bausubstanz, die Selbstbewusstsein und Weltoffenheit ausdrueckt, die Buergersteige sind grosszuegig angelegt, es gibt viele Buchhandlungen, fuer die leider viel zu wenig Zeit ist. Ein Nachteil auch fuer mich: Am Abend hat es einen unvorstellbaren Smog. Die Abgasse von all den ungefilterten Fords und ... aus den 50ern, 60ern oder 70ern haben sich den ganzen Tag in der Luft angereichert und haengen in einer dichten, alles verdunkelnden Qolke ueber der Stadt. Die Luft brennt in den Augen und laesst uns am Abend mit Emil vom stinkenden Park in das klinmatisierte Hotel fluechten.
Zwei Tage verbringen wir in der Stadt, geniessen den Tag draussen und fluechten am Abend nach drinnen.
Weiter geht es mit dem Bus nach San Rafael, zum Radln ist es immer noch zu heiss.
Freitag, 30. November 2007
Mittwoch, 28. November 2007
San Juan (27.11.-30.11)
Voellig verstaubt sind wir gestern in San Juan angekommen. San Juan ist eine grosse, quirlige Universitaetsstadt, am spaeten Nachmittag, als wir aus dem Correo-Auto steigen heiss und unangenehm. Wir brauchen einige Zeit ins Zentrum, mir zwickt der Bauch, keiener hat Lust, lange Quartier zu suchen, wir fallen in das naechste, gute Hotel um, das ein Zimmer frei hat und erwischen es prima.
Nachdem wir alle durch sind durch das Bad, steht der Sand in der Badewanne!
Wir geniessen am Morgen das Fruehstuecksbuffet mit Blick auf das Schwimmbad, Emil tront im Kinderstuhl und futtert sich durch: Joghurt, Cornflakes, Toast, Brei, Toast, usw. Danach tobt er mit einem Jungen die Treppe rauf und runter, die beiden haben riesigen Spass.
Appropos Joghurt: Emil hat seit Calama immer wieder mal Durchfall, ganz duenn. Wir wissen nicht warum? Sonst war er ganz unauffaelling. Im Hotel sieht das Stubenmaedchen wie Monika Emil mit dem "guten" Activia Joghurt fuettert. Sie deutet Monika, dass das nix fuer Kinder sei und die Durchfall davon kriegen. SO einfach ist das. Seit diesem Tag hat Emil normalen Stuhlgang (wenn das jemanden interessiert!). Interessant im Nachhinein das Muster: Wenn wir einsam unterwegs waren, war Stuhl ok, wenn wir wieder Versorgung hatten: Durchfall. Also jetzt alles klar.
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Nach Sandsturm, Hitze und Wuestencampen beschliessen wir, zwei Tage in San Juan zu bleiben. Wir geniessen es, wieder in einer richtig grossen Stadt zu sein, wo es alles gibt. Vor allem Modegeschaefte gibt es reihenweise, eines am anderen. Ich beschliesse, mir ein Kleid zu goennen, ich muss nachziehen, Kurt hat sich mit Hut und Gaucho-Hose ja schon sehr nobel eingekleidet. Gleich im ersten Laden werde ich fuendig, wow! Dann mussen noch passende Schuhe her, auch kein Problem. Das ist ein Gefuehl, mit Kleid und Lederschuhen durch die Strassen zu schlendern nach drei Monaten Outdoor-Hosen-Monotonie!
Auch Emil ist dran, seine duenne Latzhose ist am auseinanderbrechen, ueberall tun sich Loecher auf. Danke, Frau Nickel, diese Latzhose war ein super Geschenk. Ich will unbedingt wieder eine Latzhose aus leichtem Stoff finden, aber vergeblich. Es gibt wirklich sehr sehr viele Kinderbekleidungsgeschaefte, aber nirgends die gesuchte Kombination lang-leicht-Latz. Dann halt nicht.
In der Zeitung lesen wir, dass gestern um 11 ein Auto einen Radfahrer niedergestossen und getoetet hat. Das soll oft vorkommen in Niquivil. Der Autofahrer muss uns irgendwann waehrend unserers Kampfes im Sandsturm entgegen gekommen sein.
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Am zweiten Tag gibt es Abends ein Gewitter mit Hagel und Platzregen. Die Strassen sind dafuer nicht gebaut, das Wasser rinnt einfach die Strassen runter, man kommt kaum drueber, so hoch steht es auch eine Stunde spaeter noch. Emil hat an diesem Abend null Apetit und kein bisschen Lust, mit uns am Tisch zu sitzen. Warscheinlich tun ihm die Zaehne weh, andauernd hat er die Hand im Mund und muede ist er auch. Er protestiert und krakelt. Uns bleibt nichts anderes uebrig, als abwechselnd zu essen und Emil herumzutragen. Beim herumtragen beobachte ich, wie die Leute durch den Regen marschieren, ploetzlich faellt der Strom im ganzen Viertel aus, es wird dunkel im Restaurant. Emil wird schlaefrig, es gehen Kerzen an. Die Stimmung ist gut, Ausnahmesituation. Bald machen wir uns auf dem Heimweg. Unser Hotel ist im naechsten “Quadrant”, dort gibt es Strom.
.JPG)
Mittags ist es sagenhaft heiss. Wir fluechten in das klimatisierte Hotelzimmer und schlafen. Aber was machen wir bei den naechsten, langen Etappen in der Halbwueste ohne Schatten? Wir beschliessen mit dem Bus nach Mendoza zu fahren - auch wegen des zunehmenden Verkehrs rund um Mendoza. Selbst mein Inspirator Danigrab.com hat geschrieben, dass er diese Strecke "hinter sich gebracht" hat.
Nachdem wir alle durch sind durch das Bad, steht der Sand in der Badewanne!
Wir geniessen am Morgen das Fruehstuecksbuffet mit Blick auf das Schwimmbad, Emil tront im Kinderstuhl und futtert sich durch: Joghurt, Cornflakes, Toast, Brei, Toast, usw. Danach tobt er mit einem Jungen die Treppe rauf und runter, die beiden haben riesigen Spass.
Appropos Joghurt: Emil hat seit Calama immer wieder mal Durchfall, ganz duenn. Wir wissen nicht warum? Sonst war er ganz unauffaelling. Im Hotel sieht das Stubenmaedchen wie Monika Emil mit dem "guten" Activia Joghurt fuettert. Sie deutet Monika, dass das nix fuer Kinder sei und die Durchfall davon kriegen. SO einfach ist das. Seit diesem Tag hat Emil normalen Stuhlgang (wenn das jemanden interessiert!). Interessant im Nachhinein das Muster: Wenn wir einsam unterwegs waren, war Stuhl ok, wenn wir wieder Versorgung hatten: Durchfall. Also jetzt alles klar.
Nach Sandsturm, Hitze und Wuestencampen beschliessen wir, zwei Tage in San Juan zu bleiben. Wir geniessen es, wieder in einer richtig grossen Stadt zu sein, wo es alles gibt. Vor allem Modegeschaefte gibt es reihenweise, eines am anderen. Ich beschliesse, mir ein Kleid zu goennen, ich muss nachziehen, Kurt hat sich mit Hut und Gaucho-Hose ja schon sehr nobel eingekleidet. Gleich im ersten Laden werde ich fuendig, wow! Dann mussen noch passende Schuhe her, auch kein Problem. Das ist ein Gefuehl, mit Kleid und Lederschuhen durch die Strassen zu schlendern nach drei Monaten Outdoor-Hosen-Monotonie!
Auch Emil ist dran, seine duenne Latzhose ist am auseinanderbrechen, ueberall tun sich Loecher auf. Danke, Frau Nickel, diese Latzhose war ein super Geschenk. Ich will unbedingt wieder eine Latzhose aus leichtem Stoff finden, aber vergeblich. Es gibt wirklich sehr sehr viele Kinderbekleidungsgeschaefte, aber nirgends die gesuchte Kombination lang-leicht-Latz. Dann halt nicht.
In der Zeitung lesen wir, dass gestern um 11 ein Auto einen Radfahrer niedergestossen und getoetet hat. Das soll oft vorkommen in Niquivil. Der Autofahrer muss uns irgendwann waehrend unserers Kampfes im Sandsturm entgegen gekommen sein.
Am zweiten Tag gibt es Abends ein Gewitter mit Hagel und Platzregen. Die Strassen sind dafuer nicht gebaut, das Wasser rinnt einfach die Strassen runter, man kommt kaum drueber, so hoch steht es auch eine Stunde spaeter noch. Emil hat an diesem Abend null Apetit und kein bisschen Lust, mit uns am Tisch zu sitzen. Warscheinlich tun ihm die Zaehne weh, andauernd hat er die Hand im Mund und muede ist er auch. Er protestiert und krakelt. Uns bleibt nichts anderes uebrig, als abwechselnd zu essen und Emil herumzutragen. Beim herumtragen beobachte ich, wie die Leute durch den Regen marschieren, ploetzlich faellt der Strom im ganzen Viertel aus, es wird dunkel im Restaurant. Emil wird schlaefrig, es gehen Kerzen an. Die Stimmung ist gut, Ausnahmesituation. Bald machen wir uns auf dem Heimweg. Unser Hotel ist im naechsten “Quadrant”, dort gibt es Strom.
Mittags ist es sagenhaft heiss. Wir fluechten in das klimatisierte Hotelzimmer und schlafen. Aber was machen wir bei den naechsten, langen Etappen in der Halbwueste ohne Schatten? Wir beschliessen mit dem Bus nach Mendoza zu fahren - auch wegen des zunehmenden Verkehrs rund um Mendoza. Selbst mein Inspirator Danigrab.com hat geschrieben, dass er diese Strecke "hinter sich gebracht" hat.
Dienstag, 27. November 2007
Von San Jose de Jachal nach San Juan
Wir bleiben einen Tag in Jachal. "Jachal" ich weiss immer noch nicht wie man Jachal ausspricht. Ich mehrmals gefragt, auch Reinhart (Tschákal, Scháchal, Tscháchal, Kátschal ....) es klingt aber bei den Einheimischen immer anders. Ich glaub die pflanzen mich
.
Wir haben grosse Ziele fuer heute: WIr wollen nach San Juan, das waeren 150 Km, aber vielleicht moeglich, wenn der Wind guestig steht. Die ersten 40 km rollen wir mit einem Schnitt von 27 km/h. Also das koennte sich ausgehen. Wir rollen durch Niquivil. In Tucumuco nach 45 Km wollen wir kalte Getraenke kaufen. 2 Km vor Tucumuco schlaegt uns der Gegenwind ins gesicht. wir kaempfen nach Tucumuco - kein Ort drei (sage und schreibe drei Ruinen an der lange aufgelassenen Eisenbahnlinie. Das ist Tucumuco. Also keine kalten Getraenke. Ich denke positiv, der WInd wird nachlassen, wir kaempfen 10 km weiter, dann sehe ich links einen Unterstand, dort kehren wir ein, der Wind wird staerker, der Himmel verdunkelt sich vom Sand in der Luft. Der Wind wird zum Sandsturm..JPG)
Wie ein Sandstrahl schlagen die Sandkoerner auf der nackten Haut ein, wenn wir aus dem Unterstand gehen. Was tun? San Juan ist nicht erreichbar, zelten wo? im Unterstand schwierig. Ich will ein bisschen schlafen. Verzweiflung umfasst uns. Emil schlaeft im Haenger nach langem Kampf. Wir beschliessen ein Auto anzuhalten. JA und nach einer Stunde gelingt uns das. Es fahren nicht besonders viele AUtos im Sandsturm, nachmittags um 3:00..JPG)
Und es bleibt der Lieferant der Correo Argentino stehen, laedt, Taschen Raeder und Haenger ein und dahingeht es. 20 Pesos verlangt er pro Person, 4 Euros fuer 100km! Im Bus sitzt auch eine Frau aus Rodeo, als zahlende Passagierin. Sie erzaehlt, dass ihr Mann der Polizeichef in Rodeo ist und will uns ein Zimmer im Polizeihotel vermiiteln. Der Lieferant laesst uns alle vor dem Polizeihotel aussteigen. Kein Zimmer frei fuer uns, schade Danke.
Schnell die Plaza gesucht. Erstes Hotel super, aber voll, zweites Hotel perfekt "Grand Hotel Provincial". Der Bellboy spricht Deutsch und war 15 Jahre in der Schweiz und in Deutschland .. und jetzt Bellboy im Grandhotel? Egal. Die Badwanne ist nach dem Baden millimeterhoch mit Sand bedeckt ... ueberall ist der Sand, wenn eine Tasche umfaellt, sieht man Sand herausrinnen und Haeufchen am Boden bilden. Na gut wir sind gerettet. San Juan gefaellt mir, schoene Menschen, schoene Geschaefte, sehr heiss 39 Grad, aber irgendwie angenehm.
Wir haben grosse Ziele fuer heute: WIr wollen nach San Juan, das waeren 150 Km, aber vielleicht moeglich, wenn der Wind guestig steht. Die ersten 40 km rollen wir mit einem Schnitt von 27 km/h. Also das koennte sich ausgehen. Wir rollen durch Niquivil. In Tucumuco nach 45 Km wollen wir kalte Getraenke kaufen. 2 Km vor Tucumuco schlaegt uns der Gegenwind ins gesicht. wir kaempfen nach Tucumuco - kein Ort drei (sage und schreibe drei Ruinen an der lange aufgelassenen Eisenbahnlinie. Das ist Tucumuco. Also keine kalten Getraenke. Ich denke positiv, der WInd wird nachlassen, wir kaempfen 10 km weiter, dann sehe ich links einen Unterstand, dort kehren wir ein, der Wind wird staerker, der Himmel verdunkelt sich vom Sand in der Luft. Der Wind wird zum Sandsturm.
Wie ein Sandstrahl schlagen die Sandkoerner auf der nackten Haut ein, wenn wir aus dem Unterstand gehen. Was tun? San Juan ist nicht erreichbar, zelten wo? im Unterstand schwierig. Ich will ein bisschen schlafen. Verzweiflung umfasst uns. Emil schlaeft im Haenger nach langem Kampf. Wir beschliessen ein Auto anzuhalten. JA und nach einer Stunde gelingt uns das. Es fahren nicht besonders viele AUtos im Sandsturm, nachmittags um 3:00.
Und es bleibt der Lieferant der Correo Argentino stehen, laedt, Taschen Raeder und Haenger ein und dahingeht es. 20 Pesos verlangt er pro Person, 4 Euros fuer 100km! Im Bus sitzt auch eine Frau aus Rodeo, als zahlende Passagierin. Sie erzaehlt, dass ihr Mann der Polizeichef in Rodeo ist und will uns ein Zimmer im Polizeihotel vermiiteln. Der Lieferant laesst uns alle vor dem Polizeihotel aussteigen. Kein Zimmer frei fuer uns, schade Danke.
Schnell die Plaza gesucht. Erstes Hotel super, aber voll, zweites Hotel perfekt "Grand Hotel Provincial". Der Bellboy spricht Deutsch und war 15 Jahre in der Schweiz und in Deutschland .. und jetzt Bellboy im Grandhotel? Egal. Die Badwanne ist nach dem Baden millimeterhoch mit Sand bedeckt ... ueberall ist der Sand, wenn eine Tasche umfaellt, sieht man Sand herausrinnen und Haeufchen am Boden bilden. Na gut wir sind gerettet. San Juan gefaellt mir, schoene Menschen, schoene Geschaefte, sehr heiss 39 Grad, aber irgendwie angenehm.
Montag, 26. November 2007
San Jose de Jáchal (25.11.-27.11.)
Nach dem Aufwachen spueren wir noch deutlich die Monsteretappe von gestern. Mit steifen Beinen staksen wir zum Fruehstueck, das wieder echt Argentinisch ist mit zwei winzigen Blaetterteig-Broetchen und einer Tasse Café. Viel zu wenig fuer unsere leeren Energiespeicher. Also machen wir uns auf den Weg zur Plaza, um dort in einem Café ein zweites Fruehstueck einzunehmen. Aber Jachal ist ein verschlafenes Nestchen, die wichtigsten Geschaefte sammeln sich rund um die Plaza, schon in der zweiten Reihe spielt sich kaum mehr was ab. Fuer ein Café mit Fruehstuecksmoeglichkeit scheint dort keine Nachfrage zu bestehen. Also kaufen wir im Supermarkt ein und jausnen im Park. Emil findet sofort wieder weiss bekittelte Schueler, die mit ihm spielen, dieses mal ist sogar ein Boy dabei.
Dann beginnt der Alltag, der sich inzwischen fuer unsere Pausen-Tage entwickelt hat: Ich spiele mit Emil im Park, Kurt marschiert in das naechste Internet-Café. Emails beantworten, es gibt einige Dinge zu regeln, zuhause anrufen. Dann halten wir alle ein Nickerchen im Hotel, ich nuetze die Gelegenheit, spanisch zu lernen. Anschliessend Jause im Innenhof des Hotels (darf man sich dieses mal nicht zu charmant vorstellen), Spaziergang, Internet, mit Emil im Park spielen, Proviant fuer die naechsten Etappen einkaufen, Abendessen. Emil schaufelt einen Teller Nudeln mit Huhn.
Noch einmal ueber die Plaza spazieren und wir fallen wieder wie die Steine ins Bett.
Dann beginnt der Alltag, der sich inzwischen fuer unsere Pausen-Tage entwickelt hat: Ich spiele mit Emil im Park, Kurt marschiert in das naechste Internet-Café. Emails beantworten, es gibt einige Dinge zu regeln, zuhause anrufen. Dann halten wir alle ein Nickerchen im Hotel, ich nuetze die Gelegenheit, spanisch zu lernen. Anschliessend Jause im Innenhof des Hotels (darf man sich dieses mal nicht zu charmant vorstellen), Spaziergang, Internet, mit Emil im Park spielen, Proviant fuer die naechsten Etappen einkaufen, Abendessen. Emil schaufelt einen Teller Nudeln mit Huhn.
Noch einmal ueber die Plaza spazieren und wir fallen wieder wie die Steine ins Bett.
Sonntag, 25. November 2007
Von Guandacol nach San Jose de Jachal
Heiter gestimmt vom netten Kontakt rollen wir ueber den Schotter hinunter. Monika ist hungrig. Wir Jausnen noch auf der Plaza von Guandacol. Argentinische Doerfer und Staedte haben immer eine zentrale Plaza, da muss man hin, da beginnt alles. Gejausnet, auf den Weg gemacht, leichter Wind von vorne. Ich bin zuversichtlich, der Wind wird drehen. Rechts sehen wir, wie die Minengesellschaft der berg abgraebt. Am Abend hatte ich Reinhart noch gefragt, ob das ein Vulkan sei. Er war irritiert und sagte: "Nein das ist die Mine."
Der Wind wird staerker und jetzt kommt noch was schlimmes, in der ARt unbekanntes dazu: Eine "Zona de Badenas". Badenas sind Furten, wo das Regenwasser ueber die Strasse rinnen kann. Was nun kommt ist aber ein ueberdimensionales Wellblech: 30 Meter bergauf, 30 Meter eben 30 Meter bergab, 10 Meter Furt, 30 Meter bergauf ... und das 50 Kilometer weit, dazu 43 Grad und ordentlich Gegenwind. Wenn wir den Gegenwind nicht gehabt haetten ... ich weiss nicht. Mittag haben wir unser Tarp im WIndschatten aufgestellt ... wir sind geschmolzen und waren froh nach der Pause wieder im Wind zu sein.
Monika zieht den Anhaenger. Wir haben versucht, dass Gewicht auf beide Raeder gleich zu verteilen, aber den Anhaeger mit Emil hat 25 Kilo. Das Rad mit dem Haeger hat wahrscheinlich 15 Kilo mehr Gewicht, besser koennen wir das Gewicht aber nicht verteilen. Und diese 15 Kilo durch die Zona de Badenas zu ziehen, alle Achtung. Der Hoehenmesser summiert diese Meter nicht, da die Furten weniger als 5 Meter tief sind, aber unsere Oberschenkelmuskulatur.
Wir wollen so weit als moeglich kommen. Unser Ziel waere Jachal, das waeren 115 Kilometer, Haco waeren es nur 75 km. 6 km vor Huaco kommt die Abzweigung. Also die schoene Strecke zum Campimgplatz, die Reinhart empfohlen hat, in 8 km oder nach Huaco. Wir waehlen die schoene Strecke. Es ist 17:30 wir wollen eigentlich einkehren. ... und nun kommt ein steiler Aufstieg mit bis zu 18 Prozent Steigung auf Schotter 200 Hoehenmeter, aber wunder ... wunderschoen. Den ganzen Tag sind wir durch die Halbwueste geradelt und nun Baueme, gruene Wiesen herrlich, wann kommt endlich der Ort, schoen, schoen, aus Schotter wird Asphalt, Zona urbana wird angekuendigt, eine Lehmhuette, eine zweite, dann der Campingplatz. Riesengross und lehmig, mittendrin ein Bambusverschlag mit den Betreibern. Da will ich nicht campieren. Fin Zona urbana. Da stehen wir nun? Wo ist der naechste Ort? Es ist 18:00 Uhr. Ueber kuppiertes Gelaende kaempfen wir weiter. Ich hab den Haenger die Schotterstrasse hochgezogen, nun bin ich endgueltig platt. Monika uebernimmt wieder. Bergstrasse, ausgesetzt, kurvig und dann ein Stausee, eine Ebene, aber kein Ort.
Weiter weiter, das Licht ist wunderschoen, aber wenn wir in keinen Ort kommen - auch bloed, zum Kochen ist es schon zu spaet, Zeltaufstellen wird knapp und vorallem hier sehe ich keinen Platz fuer unser Zelt. Als wir einmal rasten umschwirren uns hunderte von Muecken, also nichts wie weg. Die Strasse wird gepflegter, wieder schnurrgerade, links und rechts Felder, einige Haeuser, aber wo ist Jachal. Monika fragt nach der Entfernung. Diez Kilometer. Na Gut. Ich nehm wieder den Haenger, Monika macht Windschatten. Es ist 19 Uhr. Nach 9 Kilometern sind wir in San Jose de Jachal.
Hotel suchen:
Wir unterscheiden mittlerweile zwischen Loechern und Zimmern. In Calama haben wir 10 Tage in einem Loch gehaust, billig, schaebig, dreckig, da ist zelten besser. In so was gehen wir nicht mehr, auch wenn es nur 10 EUR kostet. Das erste Hotel ist ein Loch, das zweite akzeptabel.
Mit dem Abendessen braucht man in Argentinien als Spaetanreisender keinen Stress haben. Als wir um 9 losziehen machen die ersten Restaurants gerade auf, Um 22 Uhr gehts dann richtig los. Ich verstehe die Argentinier. Ich Belen und Chilecito haben wir uns auch an diesen Rhytmus gewoehnt. Um 8:00 aufstehen (die Argentinier um 6:00) bis 13:00, was unternehmen (die Argentinier in Chilecito arbeiten bis 13:00 Uhr), dann Mittagsschlaf bis 17:00 - 18:00 Uhr, dann 2 Stunden noch was unternehmen, dann essen und gegen 23:00-24:00 Schlafen gehen. Das ist gesuender so.
Samstag, 24. November 2007
Von Puerto Allegre nach Guandacol
Der Tag beginnt kuehl, Die Asphalt ist gebrochen, wie die Kanadier uns das erzaehlt hatten. Aber kein Problem fuer uns, Besser schlechter Asphalt als guter Schotter. Nach 1 1/2 Stunden sind wir in Villa Union. .JPG)
Wir freuen uns immer auf die Orte: frisches Brot, Wurst, Kaese, kalte Getraenke. Monika geht einkaufen, Ich hole Emil aus dem Haenger. Ich sag wohl etwas Deutsches, da bleibt ein etwa 60 jaehrige Frau stehen und spricht mich in Akzentfreiem Deutsch an. Wir plaudern. Sie ist die Tochter deutscher Auswanderer, in Arentinien geboren, im Elternhaus aber immer Deutsch gesprochen. Erzaehlt von Ihren Kindern, dass sie mit 6 Jahren einlein mit dem Schiff nach Hamburg zu den Grosseltern geschickt wurde. Was ihr Vater gemacht hat, das ihr 30 jaehriger Sohn auch die Deutsche Staatsbuergerschaft hat und jetzt auch Deutsch lernen wird, usw. Schoenes Gespraech. Auf Wiedersehen, viel Glueck Monika kommt zurueck. Wir essen. Wir sitzen im Schatten, das Thermometer zeigt nur 17 Grad.
Emil tut immer das, was gefaehrlich ist. Die Plaza ist leicht schraeg. Vor unserer Bank ist ein Maerchen runter zur Strasse. Das wird anstrengend. EIne STunde verhindern dass Emil ueber die Mauer runterfaellt. Monika darf im Supermarkt unser Geschirr vom Vorabend abwaschen. Einer hat sich dort als Radfahrer zuerkennen gegeben und ihr den Uebrgang der gebraeunten zur weissen Haut am Oberarm gezeigt. Ja Radfahrer helfen zusammen.
Wir fahren weiter. Eigentlich wollten wir bis S.J. de Jachal ca 130 km weiter. Aber es wird immer heisser, Ausgetrocknet rollen wir in eine Kleinen Ort, den wir links liegen lassen wollten. Dort sagt, die Touristen Info, es gaebe eine Hospedaje und ein Hostal. Das Hostal ist aber 5 Km ausserhalb. Das machen wir noch. Es sind 5 Km und 200 hm und schlechter Schotter und es gibt keine freien Zimmer mehr.
Aber es wird einer der besten Kontakte die wir bisher hatten: Ein Deutscher, Geologe, vor 30 Jahren ausgewandert mit schillernder Vergangenheit als Fleichgrosshaendler auf den kanarischen Inseln und Minenbetreiber in Argentinien. Die Minie ist wohl im Gelaende hinter dem Haus, seit 1990 ausser Betrieb. Das Hostal ist voll, weil eine Minengesellschaft Goldabbau vorbereitet, die Ingenieure wort wohnen. Die kommen um 20 Uhr zurueck und fahren um 7 Uhr in der frueh. Die ARgentinier sind fleissig. Die Frau kocht und kredenzt uns eigenen Wein selbstgemachte Suessigkeiten, Kaese, eingelegte Trauben, -- koestlich. Wir zelten im Garten auf Grass und Essen im Spesiesaal, Nutzen das private Bad der Familie. Wir plaudern sitzen zusammen reden Deutsch, SPanisch durcheeinander - bis nach Mitternacht. Das Paar hat 2 Kinder, der Junge heisst: Klaus Reinhart. Er kann kein Wort Deutsch. Er wird es aber beim Studium in San Juan lernen, sagt er. Der "alte" Reinhart gibt uns gute Tipps fuer die weitere Route.
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Emil hat Geburtstag: 1 Jahr und 3 Monate. Gute Nacht!
Wir freuen uns immer auf die Orte: frisches Brot, Wurst, Kaese, kalte Getraenke. Monika geht einkaufen, Ich hole Emil aus dem Haenger. Ich sag wohl etwas Deutsches, da bleibt ein etwa 60 jaehrige Frau stehen und spricht mich in Akzentfreiem Deutsch an. Wir plaudern. Sie ist die Tochter deutscher Auswanderer, in Arentinien geboren, im Elternhaus aber immer Deutsch gesprochen. Erzaehlt von Ihren Kindern, dass sie mit 6 Jahren einlein mit dem Schiff nach Hamburg zu den Grosseltern geschickt wurde. Was ihr Vater gemacht hat, das ihr 30 jaehriger Sohn auch die Deutsche Staatsbuergerschaft hat und jetzt auch Deutsch lernen wird, usw. Schoenes Gespraech. Auf Wiedersehen, viel Glueck Monika kommt zurueck. Wir essen. Wir sitzen im Schatten, das Thermometer zeigt nur 17 Grad.
Emil tut immer das, was gefaehrlich ist. Die Plaza ist leicht schraeg. Vor unserer Bank ist ein Maerchen runter zur Strasse. Das wird anstrengend. EIne STunde verhindern dass Emil ueber die Mauer runterfaellt. Monika darf im Supermarkt unser Geschirr vom Vorabend abwaschen. Einer hat sich dort als Radfahrer zuerkennen gegeben und ihr den Uebrgang der gebraeunten zur weissen Haut am Oberarm gezeigt. Ja Radfahrer helfen zusammen.
Wir fahren weiter. Eigentlich wollten wir bis S.J. de Jachal ca 130 km weiter. Aber es wird immer heisser, Ausgetrocknet rollen wir in eine Kleinen Ort, den wir links liegen lassen wollten. Dort sagt, die Touristen Info, es gaebe eine Hospedaje und ein Hostal. Das Hostal ist aber 5 Km ausserhalb. Das machen wir noch. Es sind 5 Km und 200 hm und schlechter Schotter und es gibt keine freien Zimmer mehr.
Aber es wird einer der besten Kontakte die wir bisher hatten: Ein Deutscher, Geologe, vor 30 Jahren ausgewandert mit schillernder Vergangenheit als Fleichgrosshaendler auf den kanarischen Inseln und Minenbetreiber in Argentinien. Die Minie ist wohl im Gelaende hinter dem Haus, seit 1990 ausser Betrieb. Das Hostal ist voll, weil eine Minengesellschaft Goldabbau vorbereitet, die Ingenieure wort wohnen. Die kommen um 20 Uhr zurueck und fahren um 7 Uhr in der frueh. Die ARgentinier sind fleissig. Die Frau kocht und kredenzt uns eigenen Wein selbstgemachte Suessigkeiten, Kaese, eingelegte Trauben, -- koestlich. Wir zelten im Garten auf Grass und Essen im Spesiesaal, Nutzen das private Bad der Familie. Wir plaudern sitzen zusammen reden Deutsch, SPanisch durcheeinander - bis nach Mitternacht. Das Paar hat 2 Kinder, der Junge heisst: Klaus Reinhart. Er kann kein Wort Deutsch. Er wird es aber beim Studium in San Juan lernen, sagt er. Der "alte" Reinhart gibt uns gute Tipps fuer die weitere Route.
Emil hat Geburtstag: 1 Jahr und 3 Monate. Gute Nacht!
Freitag, 23. November 2007
Von Chilecito nach Puerto Allegre
Weil Monika so gut drauf ist erreichen wir den Pass schon nach 6 km und den naechsten Ort in 15 Kilometern. Ja so unterschiedlich sind die Wahrnehmungswelten. Einem Autofahrer ist es egal, wo ein Pass ist und wie weit der naechste Ort entfernt ist.
In Los Tambillos kaufen wir endlich was frisches, kaltes zum Trinken. Ein kleiner Ort und wir werden wieder einmal angegafft. Ein schlechtes Gefuehl. Einer rennt mit der Handy kamera um uns herum und fotografiert die ganze Zeit. Nur einer spricht uns an. Wir fragen wie die Strassenverhaeltnisse sind. Er sagt stueckweise asphaltiert. Und wieder hilft uns der Argentische Verkehrsminister. Die Schotterstrasse wir in der Tat asphaltiert und ist deshalb in der Vorbereitung in bestem Zustand. Da rollt es! Nach Puerto Allegre beginnen wir einen Zeltplatz zu suchen: Hinter einem Damm neben der STrasse in einem Katusfeld. Der Abend wird kuehl. Wir schlafen gut. ... aber Wuestencamping mag ich nicht mehr, der Sand in den Schuhen, in Socken, im Essen, ueberall Sand .... Nach 2 1/2 Monaten habe ich genug davon, ich will wieder Gras.
Samstag, 17. November 2007
Erholung in Chilecito (16.11.-23.11)
Auch schoen: Fruehstueck im Garten, wieder unter einem Baum, ewig lange noch Cafe trinken (nicht so gut wie der duenne Pffft-Cafe einer Freundin zuhause, besser gehts aber nicht) und Argentinien-Fuehrer lesen oder Spanisch lernen, waehrend Emil mit Wasser in allen Varianten spielt: Schlauchspiele, Matschspiele, Plantschspiele, Wasser umsc huetten. Wir sind nur interessant als Ideengeber, sonst hat er uns vergessen.
Emil will nur noch draussen sein. Dem Hund hinterher, mit den Wirtsleuten spielen, vor allem in der Wirtin hat er eine Freundin gefunden, den Autos hinterherbruellen, die vorbeifahren, mit Stoecken, Eimern und allem was sonst noch herumliegt, spielen. Wenn wir in das eigentlich auch sehr geraeumige Appartement reingehen, wird sofort protestiert.
Auch schoen: Abendessen im Garten unterm Baum.
Schoen: Mit dem Taxi in die Stadt sausen (5 Pesos), wieder heim spazieren.
Noch schoener: "zuhause" bleiben.
Was den Aufenthalt so schoen macht, ist vor allem der Garten: Ein Bach laeuft mittendurch (ist wegen der Enkelin des Wirtes komplett vergittert, gut auch fuer Emil), ueberall blueht es, gruener Rasen, schatten spendende Baeume, viele gemuetliche Sitzecken, Pool, und alles gekonnt, zum Verweilen einladend angeordnet.
Also verlaengern wir jeden Abend beim Wirt den Aufenthalt: Von Samstag auf Sonntag, von Sonntag auf Montag, von Montag auf Dienstag, am Mittwoch fahren wir sicher, momentan.
Die Wirtsleute sind wieder unwarscheinlich freundlich. Wir erkundigen uns nach dem naechsten Supermarkt, dem Wirt wird das Erklaeren zu muehsam (ich verstehe spanische Wegbeschreibungen rattenschlecht), kurzerhand faehrt er uns hin. Er merkt, dass ich entnervt bin, staendig Emil von dem in Argentinien unvermeidlichen Haushund (staendig schleicht er auf der Suche nach Futter um uns herum) fernzuhalten, schwupp ist er verschwunden. Wir fragen, ob wir am Abend ein Asado im Garten mit unseren Freunden machen duerfen, nicht nur kein Problem, der Wirt uebernimmt komplett die Rolle des "Asador", des Grillmeisters und braet das Fleisch nicht nur fachgerecht, er serviert uns auch die Fleischstuecke eines nach dem anderen in der richtigen Reihenfolge. Es schmeckt umwerfend. Das Fleisch wird interessanterweise nur mit Salz, wirklich nur Salz, gewuerzt.
Kurzer Exkurs: "Asado" ist in etwa das argentinische Grillen, nur ist es dort noch viel wichtiger, als bei uns das Grillen! Dabei werden unvorstellbare Mengen an Fleisch verspeist, eines schmeckt besser als das andere, unvergleichlich besser als zuhause. Woran es liegt? Keine Ahnung. Die Argentinier sagen, an ihren Kuehen.
Ein Asado beginnt nicht vor 23 Uhr. Davor findet nur Vorgeplaenkel statt.
Wir allerdings fangen schon um 19:00 an wegen Emil, er kann zwar schon ziemlich lange aufbleiben, aber doch nicht so lange.
Asado gehoert einfach zum alltaeglichen Leben in Argentinien dazu, so gibt es auch ueberall, wo man uebernachten oder rasten kann, einen riesigen Asado-Grill, mit Platz fuer ein grosses Feuer, oft auch mit Abspuehlbecken daneben. Auf den Campingplaetzen gehoert zu einem stellplatz ein Asado-Grill, kaum ein Hotel oder Hostal, wo man nicht einen Asado-Grill nuetzen kann.
Fuer Emilchen gibt es noch ein Highlight, er macht die Bekanntschaft von Lauerdes, der Enkelin des Wirtes. Lauerdes ist 18 Monate alt, kann alleine aus einem Becher trinken, von der sozialen Interaktionsfaehigkeit her viel viel weiter als Emil. Z.B. klopft sie neben sich auf den Boden, wenn sie will, dass sich Emil neben sie setzt. Emil kommt schon gar nicht auf die Idee, jemanden neben sich sitzen haben zu wollen und wenn, dann wuerde er das durch ein lauthalt gebruelltes "da" verdeutlichen, der Rest der Welt findet ha dann schon irgendwie heraus, was er meint). Nur motorisch sind sie in etwa gleichauf. (Ich vergleiche gar nicht, auch wenn es so wirken sollte, taeuscht das)
Es ist das erste mal, dass Emil mit einer etwa Gleichaltrigen spielt. Sie schaukeln gemeinsam, sie laufen Baellen hinterher, sie geben sich gegenseitig Baelle, Karten und Kekse (vor allem Laurdes gibt Emil, aber auch Emil beginnt zu kapieren), sie setzen sich mit den Mamas auf den Boden. Lourdes Mama ist patent und gescheit, wir tauschen die ueblichen Dinge aus, die Mamas von gleichaltrigen Kindern besprechen, reichen Baelle, Kekse und Karten.
Danach schlaeft Emil unter einem Baum im Garten.
Nachtrag: Wir haben dann noch zwei Runden verlaengert, erst am Freitag sind wir weiter gen Sueden gerollt.
Emil hat noch feste Schuhe bekommen, die Sandalen waren doch nicht so geeignet fuer das Wuesten-Camping. Einen wunderschoenen Kaktus-Garten haben wir besichtigt, zum Wahrzeichen Chilesitos, dem Christo Redemptor sind wir spaziert, aber eigentlich wollten wir ja nur diesen wunderschoenen Ort noch mehr geniessen.
Freitag, 16. November 2007
Von San Blas nach Chilecito
Die Strasse nach Chilecito zieht steil 200 Meter nach oben. Ich kann das aber beim besten willen mit dem Auge nicht erkennen. Die gesamte Flaeche ist geneigt. Ich weiss nicht, was waagrecht, was schraeg ist. Deshalb wissen wir oft auch nicht, ob wir Rueckenwind ahben, es bergab geht oder wir einfach gut drauf sind. Wir fahren an einer Difunta Correa Gedenkstaette vorbei. Correa, die mit ihrem Sauegling ihren Mann, der im Krieg gefangen wurde, folgte und dabei in der Wueste verdurstete. Als Ihr Leichnam gefunden wurde, lebte das Kind, welches sie weiter saeugte. Deswegen stehen an den Gedenkstaetten auch Wasserflaschen fuer den der sie brauchen koennte.
Wir trinken viel, brauchen die Flaschen der entschlafenen Correa aber nicht. Wir fahren 10 Kilometer mit 40 km/h treten einen Huegel hinauf und puffff: Gegenwind. Jetzt beginnt der Kampf, 50 km vor Chilecito. ABer vielelicht ist es gut so, Gegenwind kuehlt. Ich habe Sabine angekuendigt eine Abhandlung zu schreiben zum Thema: "Rueckenwind. Fluch oder Segen." Rueckenwind nimmt einem jede Moeglichkeit sich zu kuehlen. Rueckenwind erscheint mir bei bestimmten Geschwindigkeiten eher als Last, als Fluch. Gegenwind hingegen kuehlt immer.
Donnerstag, 15. November 2007
Von Belen nach San Blas
Wir rollen aus Belen raus. Ein desolater Wagen in dem dunkele Maenner mit dicken Coca Backen sitzen schneiden Monika den Weg ab und schreien irgendetwas. Wir wissen nicht was sie wollen. Ich will weg aus Belen!
Der Ort bleibt hinter uns, der Vorort is lang, hoert aber auch auf. Es wird einsam. Die Strasse wir schnurrgerade. 20 - 30 Kilometer geradeaus. Dann eine Kurve und wieder 20 30 Kilometer gerade aus. Wir rasten unter einem Dornenbaum am Fuss der Sierra de Fiambala. Essen belegte Brote, trinken Sprite. Der Wind kommt irgendwoher ich weiss es nicht mehr. .JPG)
Irgendwann passiert das unwahrscheinliche, zwei LKWs kommen von vorne und ein Auto von hinten und wenn sie das Tempo halten treffen sie sich genau bei uns. Das ist immer Stress fuer uns. Wir koennen die Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht abschaetzen. Wir sehen die LKWs etwa 10-15 Minuten bevor bei uns sind.
DIe LKWS kommen, das Auto von hinten wird langsamer, faehrt langsam neben uns - bei LKW Gegenvekehr. Ich schreie: "Fahr doch endlich weiter". Das Auto bleibt stehen. Es wird ein sehr schoener Kontakt. Es ist eine Schweizer-Kanadisches Paar, das seit zweieinhalb Jahren im Camper unterwegs ist, zu Hause alles verkauft hat. Sie bieten uns Wasser an, fragen, uns woher, wohin. Emil kriegt einen Lutscher. Das habe ich mir immer gewuenscht, das jemand stehen bleibt und uns fragt wie es geht, ob wir was brauchen - mitten in der Wueste. .JPG)
Jedes Auto - wirklich jedes, das wir treffen hupt und winkt, aber nicht mehr. Das andauernde Gehupe geht uns extrem auf die Nerven. Kein Warnhupen 100 m hinter uns, nein Anfeuerungshupen neben uns, dass es uns aus dem Sattel hebt oder gar Emil wach wird.
Das war alles was ganz besonderes - sehr schoen fuer mich. Falls sie zwei Radfahrer vor uns treffen, sollen sie Ihnen ausrichten, dass wir hinten sind. Wir vermuten, dass Sabine und Stefan wieder auf unserer Route sind.
Emil hat ein neues Verhalten. Wenn ein Aut vorbei faehrt, laeuft er ihm nach, schreit und deutet mit den FIngern nach. Mich errinnert das, an einen typischen oesterreichischen Pensionisten, der glaubt behindert worden zu sein und dem Auto nachbruellt: "Deine Nummer schreibe ich mir auf, Du Rowdy!". Seitem feuern wir Emil immer an: "Schreib ihn auf".
Wir wollen heute nach San Blas in der Provinz La Rijoja. An der Provinzgrenze ist ein Kontrollposten zur Kontrolle der Fruchtfliegen. Ein Mann kommt raus und geht auf uns zu. Ich denke Emils Bananen sind futsch, wegen der Fruchtfliegen. Aber er erzaehlt, dass 2 Radfahrer vor uns sind, die am Campingplatz in Andaluca campieren wollen. In 23 Km sagt er.
Wir wollen eher nicht campieren sondern in San blas im Hotel schlafen. San Blas ist aber ein Strassendorf mit drei Despensas und einem Bancomaten und einer Kirche. Sehr verlassen, aber Hauptstadt des Departements. Also nix Hotel, obwohl wir schon 100 km gefahren sind. wir brauchen noch was zum Essen. Also weiter in den naechsten Ort und der hat ein Hospital, mehrere Supermaerkte. Als wir nach einem Hotel fragen sehen wir Sabine und Stefean wieder. Also man trifft sich doch oefter als zweimal im Leben. Sie waren es die dem Fruchtfliegenkontrolleur die Nachricht hinterlassen hatten, weil das Schweizer-Kanadische Paar sie eingeholt hatte.
Wir gehen einkaufen suchen den Campingplatz, kochen gemeinsam, plaudern, - sehr schoen
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