Samstag, 8. September 2007

Meine Perspektive


Emil
(das wird jetzt nicht jeden interessieren, aber ich weiß sicher, dass es ein paar leute gibt, die gerne wissen möchten, wie die reise so für mich ist. Die anderen müssen es ja nicht lesen)

Los ging das ganze mit viel gewinke. So viele leute haben gewunken, als wir in dem großen auto saßen, dass ich vergessen hab, zurückzuwinken. Gesessen bin ich auf einmal wieder in dem babysitz, aber das war mir ganz egal, ich bin dann nämlich ziemlich schnell weggedöst. Auch als ich wieder wach war, war es recht lustig, ich habe mich mit dem auf- und zudrehen der wasserflasche beschäftigt. Die neueste entdeckung: man kann einen deckel drehen müssen, um ihn aufzukriegen. Interessant, vor allem bewegungstechnisch eine herausforderung.
Am münchener flughafen waren dann vor allem so absperrseile interessant. Ich muß zugeben, dass ich zuerst vorsichtigerweise zuerst unten durch gekrabbelt bin, dann bin ich gekrümmt durchgelaufen und erst als m+p ihre ganzen riesen schachteln (man haben die sich in die hose gemacht, da könnte was schief gehen) los waren, erst dann bin ich drauf gekommen, dass ich nur ganz leicht den kopf einziehen muss.
Dann sind m+p rumgesessen und ich habe das leute-anguck-spiel gespielt: zu jemanden hingehn (möglichst weit weg von m+p, wirkt besser), davorstellen, anlachen + oder winken. Wenn eine reaktion erfolgt besteht der kitzel darin, möglichst lange die stellung zu halten.
Dann sind wir in ein flugzeug mit ganz vielen sitzen gegangen, wo man nicht rumlaufen kann. Zuerst hat mir das nichts ausgemacht, weil es mich viel mehr interessiert hat, zeitungsschnipsel in meine schuhe zu sortieren. Dann, kurz bevor wir da wieder raus sind wollte ich aber einschlafen und die m ist einfach sitzen geblieben, die hat gar nicht dran gedacht, rumzulaufen wie sonst. Da hab ich mich richtig geärgert, da ist der m gar nichts mehr eingefallen. Dann waren wir wieder in so nem flughafen (paris) , da war es wieder so interessant , dass ich doch nicht schlafen wollte, trotz rumtragen. Erst im nächsten sitzflugzeug bin ich dann eingeschlafen. ich und meine nachbarin (10 monate alt + aus chile) hatten als einzige an die wand gehängte betten, da hat es sich so einigermaßen schlafen lassen. War recht gemütlich, da hat man sogar meine fleecedecke reintun können, war ganz ok. Als ich dann wach war, war es stockdunkel und alle wollten, dass ich weiterschlafe, ich aber nicht! Irgendwann ging dann doch ein
Licht an und ich durfte endlich ne runde spielen und essen. Mann, wäre ich gerne mal ne runde gelaufen oder hätte das leute-anguck spiel gespielt, leute waren da ja genug! Aber m meinte, das stört. Es ist so einigermaßen zu ertragen gewesen, das rumgesitzte, vor allem weil plötzlich einige neue spielsachen aufgetaucht sind, besonders diese legolock, da habe ich wolle reingestopft, das war interessant! Erwähnenswert ist auch noch meine nachbarin: mit der habe ich mich recht gut unterhalten und spielsachen getauscht. Die hatte ähnliche interessen wie ich: spielsachen runterschmeißen + mami wieder aufheben lassen, mann sind die gesprungen.
Mit der anderen mama konnte meine m testen, ob sie irgendwas versteht, was die chilenen sagen. Mit dem ergebnis war sie recht zufrieden.
Irgendwann sind wir endlich aus dem flugzeug rausgegangen. Da war dann gleich ein spielplatz, da habe ich meine leidenschaft fürs rutschen entdeckt. Rutschen gibt es hier viele und m+p werden bald merken, dass sie mich von rutschen nur schwer weg kriegen. Meine neue bekanntschaft tomas hat mir bei der flughafenrutsche auch gezeigt, dass man das immer im kreis tun kann: runterrutschen raufgehen, runterrutschen, raufgehen, usw. Und das fast gaaanz ohne hilfe.
Mama war ganz begeistert und hat mir zugeschaut, papa hat derweil probleme gelöst: geld abheben, flug nach arica nachschaun, usw. Dann sind wir in ein auto eingestiegen und schon wieder durfte ich nur sitzen. O mann, jetzt hat es aber gereicht! Da durften sich aber m+p was einfallen lassen, damit ich mich nicht beschwere. Das war aber glücklicherweise nur eine kurze fahrt.

So,und dann waren wir in dem zimmer, in dem wir seit mittwoch sind, heute ist samstag. Ist ganz ok da. Ich kann ganz gut rumlaufen, es ist viel platz, im bett ist gut platz für uns alle 3 und immer wenn ich irrtümlich denke, es wäre die nacht rum (in wirklichkeit ist es dann angeblich noch total nacht), dann schauen wir zu dritt pink panther im fernsehen und spielen und dann schlafen wir weiter.
Was ist sonst noch so los?
Wir gehen ziemlich viel spazieren und hier spielen sie überall in der fußgängerzone fetzige musik, ich hab mir angewöhnt, dazu zu wippen, m+p und die chilenen, die mir dabei zuschaun, nennen das tanzen und alle finden das soo toll.
Immer wenn wir weg gehen von zuhause darf ich am
Aufzug knöpfe drucken. Das gefällt mir so gut, dass ich schon rausgekriegt hab, die zimmertüre zu öffnen. Die klinken sind hier nämlich sehr niedrig.
Mit dem schlafen und essen bin ich ganz schön durcheinander gekommen, so dass meine m schon angst hat, ich könnte zu wenig essen und bekäme zu wenig "gesundes". Papi verdreht dann nur so die augen.
M macht jetzt des öfteren so lieder mit mir, wo man klatschen kann, das habe ich jetzt auch schon heraus und immer wenn ich von mir aus klatsche sind alle ganz entzückt.

Sonst noch was? Meine "da" sind jetzt ganz genau. Ich zeige auf alles,was ich sehe, sage da und will wissen, wie es heißt. Ich zeige beim essen auf etwas und lass mami raten. reicht sie mir das falsche, sage ich nein, dann sage ich wieder da und zeige hin, usw, bis sie mir das richtige gibt. Manchmal will sie mir nicht das richtige geben, dann rege ich mich auf!
So das wars mal fürs erste. (winkewinke)
EDT: vacuno ist zwar rindfleich schmeckt aber wie thunfisch

Freitag, 7. September 2007

Virgen Inmaculada Conception


mitten in santiago gibt es einen hügel - den cerro san cristobal, von dem man einen unglaublichen blick auf die sieben millionen stadt hat. mit emilchen im tragetuch wandern wir die 200 hm hinauf zur statue der virgen inmaculada. Der gipfel ist als freilichtkathedrale gestaltet. Ebenso wie das zentrum rund um die plaza del armas, wird auch hier der besucher mit entspannungsmusik beschallt, aber alles ist stimmig.


Was ich mir zu hause gewünscht habe, gibt es hier: trockene 24 grad mit leichtem wind, nicht schwüle 30 oder feuchte 15 grad.

Mit einem schrägaufzug, wie bei der salzburger festung, fahren wir zurück in die stadt. Emilchen löst begeisterung bei einer gruppe von schülerinnen aus. Dann sind wir wieder im hotel.

Edt: das leben hat viel zu bieten.

Donnerstag, 6. September 2007

Frühling in Santiago


die bäume tragen lila blüten. der frühlinngsduft strömt durch die strassen. kühl ist der morgen, angenehm der mittag, mild der abend.
etwas verängstigt trat ich beim ersten spaziergang auf die strasse. wo sind sie? die rücksichtslosen raser, die streunenden hunde, die gedankenverlorenen fussganger.
völlig anders ist mein santiago: radfahrer, rücksichtsvolle autofahrer, nette, fröhliche menschen, entspannt, betriebsam. mir gefällt`s in santiago.

Erkenntnis des Tages: glaub dem internet nicht alles, es kommt auf die einstellung an.

Wir sind angekommen!

Sitzen vor dem sofa auf dem teppich.
Emil spielt um uns herum. Endlich wieder spielen!
Kurt tippt am pda herum, was da alles geht: emails lesen, kontostand nachschaun, 12 server stehen wireless zur verfügung!
Ich hab endlich wieder eine spanisch-grammatik. Nachdem ich alles zum spanischlernen zu hause gelassen habe, muss ich jetzt mit erklärungen auf spanisch klar kommen.
Das ist unser erster richtiger tag in chile. Gestern sind wir mit dem flugzeug um 7 uhr ortszeit in santiago angekommen. Nach unserem gefühl aber war es da wegen der zeitumstellung schon 13 uhr. Draußen aber hat gerade ein neuer tag begonnen mit frühnebel und morgenlicht. Seltsam.
wir sind durch die nacht geflogen, sind normal aufgewacht und es war immer noch stundenlang nacht. Seltsam.
Nur emil fand das gar nicht seltsam. Er ist aufgewacht, hat eine stunde gespielt und ist dann wieder eingeschlafen.
Das einschlafen allerdings war sehr sehr schwierig, eher aber wegen der ungewohnten umgebung im flugzeug. Das hat bedeutet: lange, lange herumtragen, immer wieder den gleichen gang rauf und runter. Und als dann endlich unvermeidlich die "einschlafmeditation"(=laaanges + lautes tönen oder singen auf dem vokal a beim ausatmen, sehr archaisch) losging, nicht nervös werden wegen der anderen leute, da muss man durch.
Später dann, um 14 uhr ortszeit, nachdem wir im hotel angekommen und kurz zum einkaufen ausgerückt waren, haben wir uns schlafen
Gelegt und sind erst 17 stunden später, um 7 uhr aufgestanden.
Seitdem hatten wir einen schönen ersten spaziergang durch das zentrum, ausgeschlafen und neugierig.
Wir sind angekommen!