Samstag, 12. Januar 2008
San Carlos de Bariloche (12.1. - 14.1.)
Beim Einfahren in Bariloche machen wir ein letztes mal zu siebt Rast, direkt unter der beeindruckenden Kathedrale, die mit gutem Gespuer fuer Wirkung auf einem Abhang direkt ueber dem See aufragt.
Nach der Pause geht jeder seiner Wege, Miranda und MAurice einen Freund besuchen, Rachel und Joerg in einen zentrumsnahen Campground, wir in das Hotel. Es waren ein paar lustige, gesellige Tage.
Nach dem Ankommen und Abstauben machen wir uns gleich auf den Weg, ein paar Besorgungen zu erledigen.
Wow! Bariloche ist nun wirklich das argentinische Sankt Anton oder sonst wie eine Alpen-Touristen-Hochburg.
Im Stadtkern rheit sich ein Touristenladen an den anderen. Hat man einen gesehen, kennt man alle.
Ein Restaurant am anderen, aber kein Obstgeschaeft!
Die Touristen draengen und waelzen sich ueber die Gehsteige.
Aber hier finde ich Gummistiefel fuer Emil: Schoene, blaue Gummistiefel mit langem Schaft und Baendel zum Schleife-Binden. Im Laden weigert sich Emil zuerst, diese unheimlichen Riesenschuhe anzuziehen, dann aber ist er super-stolz. Kaum sind wir im Zimmer, ich packe die Stiefel aus, da will sie Emil auch schon wieder anziehen.
Beim ersten Spaziergang hat Emil sofort kapiert, was man damit machen kann: Rein in die Pfuetze und feste aufstampfen, dass es spritzt. Eine neue Sucht ist gebohren und bei den Spaziergaengen ein zuegiges Voranschreiten erst mal nicht mehr moeglich. Keine Pfuetze wird ausgelassen, und jede muss mehrfach, x-mal durchschritten werden.
Auch jeder kleinsten Mini-Pfuetze, wo gerade mal die Stiefelspitze reinpasst, wird Beachtung und Zeit geschenkt.
Am Abend spazieren wir nach unserem Abendbuffet noch zu Rachel und Jens in den Campground. Emil stuertzt sich auf Rachel, die ihm schon eine liebe Freundin geworden ist. Zu Rachel und Joerg hat sich Steeven dazu gesellt, ein Australischer Reiseradler. Wir plaudern bis weit in die Nacht hinein. Emil schlaeft zum erstenmal friedlich in meinen Armen ein, ohne Theater und Rumtragen. Ein schoener, gemuetlicher Abend. Dann auch Abschied von Rachel und Joerg. Wir haben zwar die gleiche Route, aber Rachel und Joerg wollen morgen schon das Schiff erwischen, das um 10:00 abfaehrt. Bis dahin sind 23 Kilometer zu radeln. Das heisst spaetestens um 8:00 auf dem Fahrrad sitzen. Das ist uns zu stressig, wir werden morgen hinradeln und erst am naechsten Morgen mit dem Schiff fahren.
Wir hoffen auf ein Wiedersehen in Puerto Mont.
Von Campamento Adventista nach San Carlos de Bariloche
Zurueck auf den Asphalt. Maurice, der mit wenig Gepaeck Reisende, wirft mit Verachtung den Sack Grillkohle aufs Rad, den wir nicht benutzen durften. Dann geht es wieder raus auf die vielbefahrene Strasse.
Der Verkehr wird immer staerker, die Strasse verhaltnismaessig eng. Busse, PKWs, alle sehr schnell. Erstmals glaube ich, dass die Chilenen und die Argentinier schlechte Autofahrer sind. Kein Abstabnd zum Vordermann und kein Abstand zu uns und bremsen um eine Situation zu entschaerfen gibt es nicht, lieber in den Gegenverkehr fahren. An der Einmuendung der Ruta 40 wird es noch schlimmer. Mehrmals werden wir auf den Schotter gedraengt. Vorallem waren es die grossen Reisbuse, die so aggressiv waren. Das hat Nerven gekostet. Wir warten zusammen. Und zu siebt scheint alles kein Problem mehr zu sein. DIe Busse und Lkws fahren im Schritttempo hinter uns her, zeigen uns den Vogel, aber keine gefaehrliche Situation mehr. Wir rollen in San Carlos de Bariloche ein, essen vor der Catedral, verabschieden uns. Monika geht Zimmer suchen.
Wir finden ein Zimmer mit Halbpension in einem Bustouristenhotel, Marke Salzburg, wo ich als Student gearbeitet habe. Massenabfertigung, aber Buffet. Fuer uns ist das als Rasttag ok.
Am Abend gehen wir noch in ein Reisebuero, um zu klaeren, wie wir mit drei Faehren nach Chile kommen; klappt, ist nur teuer. Emil kriegt Gummistiefel, die haben in seiner Ausruestung noch gefehlt. Morgen werden wir Handschuhe kaufen!
Der Verkehr wird immer staerker, die Strasse verhaltnismaessig eng. Busse, PKWs, alle sehr schnell. Erstmals glaube ich, dass die Chilenen und die Argentinier schlechte Autofahrer sind. Kein Abstabnd zum Vordermann und kein Abstand zu uns und bremsen um eine Situation zu entschaerfen gibt es nicht, lieber in den Gegenverkehr fahren. An der Einmuendung der Ruta 40 wird es noch schlimmer. Mehrmals werden wir auf den Schotter gedraengt. Vorallem waren es die grossen Reisbuse, die so aggressiv waren. Das hat Nerven gekostet. Wir warten zusammen. Und zu siebt scheint alles kein Problem mehr zu sein. DIe Busse und Lkws fahren im Schritttempo hinter uns her, zeigen uns den Vogel, aber keine gefaehrliche Situation mehr. Wir rollen in San Carlos de Bariloche ein, essen vor der Catedral, verabschieden uns. Monika geht Zimmer suchen.
Wir finden ein Zimmer mit Halbpension in einem Bustouristenhotel, Marke Salzburg, wo ich als Student gearbeitet habe. Massenabfertigung, aber Buffet. Fuer uns ist das als Rasttag ok.
Am Abend gehen wir noch in ein Reisebuero, um zu klaeren, wie wir mit drei Faehren nach Chile kommen; klappt, ist nur teuer. Emil kriegt Gummistiefel, die haben in seiner Ausruestung noch gefehlt. Morgen werden wir Handschuhe kaufen!
Freitag, 11. Januar 2008
Von Lago Correntoso nach Campamento Adventista
Am Morgen scheint die Sonne und als wir wegfahren wollen ist die Hosteria umringt von Tourbussen. Hinterm Haus baeckt ein Mann aus Buenos Aires "Hasenohren - Tortas fritas". 2500 pro Tag sagt er. Nah also nix wie weg.
Sonnem die Strasse ist nun besser, breit mit Schotterauflage. Unglaublich blick in die frischverschneiten Berge, die Seen, die Urwaelder. Ich weiss nicht warum, mir das so gefaellt, weil ich das kenne? Oder ist es fuer andere auch so schoen?
Dann kommt Asphalt und wir muessen uns entscheiden gleich ueber den Pass nach Chile zu fahren oder doch nach Bariloche zu radeln, Na bis Vill la Angostura fahren wir noch gemeinsam. IN Angostura kaufen wir ein, Pasuse am Spielplatz. Unser Freunde wollen weiterfahren, campieren und ein Parrilla (grillen) machen. Da fahren wir auch mit.
Und was jetzt kommt ist das eindruecklichste, was ich je gesehen habe: eine Traumlandschaft. Die kalte klare Luft unterstuetzt das Bild: Urwald, weiter ultramarinblauer See, Schaumkronen, entfernt schrofe Berge, Urwald mit grauen abgestorbenen Baumriesen dazwischen. Und alles so klar, kein Dunst, kein Nebel. unglaublich.
Der Ziel Campingplatz ist das Campamento Adventista, angeblich sehr schoen. ABer kein Alkohol und kein Fleisch, geht das Geruecht. Es ist nicht so. Fleich bratet Juerg in der Kueche und alles ander geht auch. Nur mussten wir vor Sonnenuntergang mit dem Kochen fertig sein.
Ein sehr schoener und ruhiger Platz. Offenes Feuer war wegen des Nationalparks und Waldbrandgefahr nicht erlaubt.
Sonnem die Strasse ist nun besser, breit mit Schotterauflage. Unglaublich blick in die frischverschneiten Berge, die Seen, die Urwaelder. Ich weiss nicht warum, mir das so gefaellt, weil ich das kenne? Oder ist es fuer andere auch so schoen?
Dann kommt Asphalt und wir muessen uns entscheiden gleich ueber den Pass nach Chile zu fahren oder doch nach Bariloche zu radeln, Na bis Vill la Angostura fahren wir noch gemeinsam. IN Angostura kaufen wir ein, Pasuse am Spielplatz. Unser Freunde wollen weiterfahren, campieren und ein Parrilla (grillen) machen. Da fahren wir auch mit.
Und was jetzt kommt ist das eindruecklichste, was ich je gesehen habe: eine Traumlandschaft. Die kalte klare Luft unterstuetzt das Bild: Urwald, weiter ultramarinblauer See, Schaumkronen, entfernt schrofe Berge, Urwald mit grauen abgestorbenen Baumriesen dazwischen. Und alles so klar, kein Dunst, kein Nebel. unglaublich.
Der Ziel Campingplatz ist das Campamento Adventista, angeblich sehr schoen. ABer kein Alkohol und kein Fleisch, geht das Geruecht. Es ist nicht so. Fleich bratet Juerg in der Kueche und alles ander geht auch. Nur mussten wir vor Sonnenuntergang mit dem Kochen fertig sein.
Ein sehr schoener und ruhiger Platz. Offenes Feuer war wegen des Nationalparks und Waldbrandgefahr nicht erlaubt.
Donnerstag, 10. Januar 2008
Von Pichi Traful nach Lago Correntoso
Morgens durften wir noch einmal die Huette nutzen. Unsere Begleieter sind sehr angenehm und lassen uns nicht spueren, dass wir die letzten sind ,die fertig werden. Aber wir brachen einfach immer laenger, weil einer immer auf Emil schauen muss.
Elnen km weiter ist das "religioese Hotel". Es ist wahrscheinlich von Zeugen Jehovas gefuehrt "Hotel - Palabra del Vida - Das Wort des Lebens". Da waeren wir sicher untergekommen. Komisch, welche Vorurteile die Nachbarn haben.
Der Asphalt hat frueher geendet als erwarten. In der Karte stand "en construccion". Wo gebaut wird, ist dann auch kein Schotter, sondern Tierra (Erde). Erde und starker Regen ergibt Schlamm. Das haben wir nicht erwartet. WIr fahren in einem gruenen Urwald durch Schlamm. Eindrueckliche Flusslandschaft, wild, unerschlossen und wir knapp an der Schneegrenze. In der Nacht hat es bis ca 100 Meter ueber uns geschneit. Wir fahren langsam, dazwischen immer wieder Urlauber Autos, Buse, LKWs, die an Steigungen Schwung holen und dann durch den Schlamm hinauf schleudern. Die Sonne scheint. Eigentlich sehr angenehmes Radwetter. Dann zieht der Himmel zu. Es beginnt zu graupeln. Wind 5 Grad, und dann dichter Schneefall. Da fahren wir so dahin, sind froh aus der Halbwueste raus zukommen und dann eckeliger, nasskalter Schneefall, wie im November daheim.
Der Schnee geht in Schneeregen ueber und die Strasse ist voll von Schlagloechern, Schlamm und verhaeltnismaessig vielen AUtos, die ueberfordert sind. "Das ist kein Spass mehr", sagt Monika. Stimmt, aber was sollen wir machen. WIr haben keine wasserdichten Handschuhe mit und ziehen Tueten ueber die Haende, das bringt etwas Erleichterung, wir kaempfen, weiter und kaempfen gehgen die AUtofahrer, damit sie uns nicht dreckig spritzen.
Dan ein Abzweig zu einer Hosteria, Juerg hat gewartet, wir fallen in die Huette, trocken, warm, der Junge vom wird gibt und Pan Espaniol. mmmh. Die Spitze des linken Mittelingers ist heute noch immer gefuehllos.
Also ausrasten, essen, trinken, Sonne kommt raus, Fahrrad putzen. Emils Anhaengers ist ueber und ueber mit Schlamm bespritzt.
Unser vorhandene AUsruestung war bestens, Emils Anhaenger innen staubtrocken, aber ohne wasserdichte Handschuhe fahren, dass ist gefaehrlich.
Elnen km weiter ist das "religioese Hotel". Es ist wahrscheinlich von Zeugen Jehovas gefuehrt "Hotel - Palabra del Vida - Das Wort des Lebens". Da waeren wir sicher untergekommen. Komisch, welche Vorurteile die Nachbarn haben.
Der Asphalt hat frueher geendet als erwarten. In der Karte stand "en construccion". Wo gebaut wird, ist dann auch kein Schotter, sondern Tierra (Erde). Erde und starker Regen ergibt Schlamm. Das haben wir nicht erwartet. WIr fahren in einem gruenen Urwald durch Schlamm. Eindrueckliche Flusslandschaft, wild, unerschlossen und wir knapp an der Schneegrenze. In der Nacht hat es bis ca 100 Meter ueber uns geschneit. Wir fahren langsam, dazwischen immer wieder Urlauber Autos, Buse, LKWs, die an Steigungen Schwung holen und dann durch den Schlamm hinauf schleudern. Die Sonne scheint. Eigentlich sehr angenehmes Radwetter. Dann zieht der Himmel zu. Es beginnt zu graupeln. Wind 5 Grad, und dann dichter Schneefall. Da fahren wir so dahin, sind froh aus der Halbwueste raus zukommen und dann eckeliger, nasskalter Schneefall, wie im November daheim.
Der Schnee geht in Schneeregen ueber und die Strasse ist voll von Schlagloechern, Schlamm und verhaeltnismaessig vielen AUtos, die ueberfordert sind. "Das ist kein Spass mehr", sagt Monika. Stimmt, aber was sollen wir machen. WIr haben keine wasserdichten Handschuhe mit und ziehen Tueten ueber die Haende, das bringt etwas Erleichterung, wir kaempfen, weiter und kaempfen gehgen die AUtofahrer, damit sie uns nicht dreckig spritzen.
Dan ein Abzweig zu einer Hosteria, Juerg hat gewartet, wir fallen in die Huette, trocken, warm, der Junge vom wird gibt und Pan Espaniol. mmmh. Die Spitze des linken Mittelingers ist heute noch immer gefuehllos.
Also ausrasten, essen, trinken, Sonne kommt raus, Fahrrad putzen. Emils Anhaengers ist ueber und ueber mit Schlamm bespritzt.
Unser vorhandene AUsruestung war bestens, Emils Anhaenger innen staubtrocken, aber ohne wasserdichte Handschuhe fahren, dass ist gefaehrlich.
Mittwoch, 9. Januar 2008
Von San Martin de los Andes nach Pichi Traful
Am Morgen regnet es. Wir wollten nie in den Regen hinein starten. Wir fragen nach einen weiteren Nacht (una noche mas) im Hotel und die sagen ja aber wir muessen umziehen. Also nehme wir das als Wink des Schicksals und packen zusammen und machen uns im Regen aus dem Weg. Die Gore Tex Regenkleidung haelt, was sie gekostet hat. Nass bleibt nass, wir schwitzen auch und der Wind kommt von hinten. Kaum Verkehr. Die Landschaft wie im Alpenvorland, im Allgaeu. Almen, es wird einsam und nach 2 Stunden kommt ein Schild mit der Aufschrift Cafeteria. Also nix wie rein in die Cafeteria. Vor der Tuer stehen 4 Raeder. Es sind die Raeder von Rahel und Juerg ( www.affenbrunner.ch ), und Miranda und Maurice. Die einen seit 21 Monaten unterwegs, die anderen seit 2 Monaten. Also Plaudern austausch. Cafetrinken, trocknen. Dann fahren wir zu siebt weiter.
Unser Ziel war Pichi Traful. Es beginnt wieder zu regen. Starker Wind 12 Grad. Unlustig. Normalerweise gehe ich bei einenem solchen Wetter nicht vor die Tuer. An uns ziehen zu Fuss immer wieder Jugendliche mit Liegematten und Zelt vorbei, ihr Gepaeck in Muelltueten vor Regen geschuetzt. Dann kommt wieder die Sonne durch und wir fahren an Lupinen vorbei die dicht gedraengt am Starssenrand stehen an einer Kappele mit Zwiebelturm, wie im Rupertigau. Schliesslich erreichen wir Pichi Traful. Der Schotter kamm frueher als erwartet, noch staerkerer WInd aus den Bergen. Aeste liegen auf der Strasse. Wir fragen der Parkwaerter, ob es hier eine Hosteria gaebe. Ja sagt er, aber die wuerde irgendwie von einer Religion gefuehrt, und die nehmen nur Mitglieder. Dreimal erhalten wir die Auskunft. Wir fahren 2 km zu einem Campingplatz am See. Unter dem einzigen Shelter der 20m2 gross ist. draengen sich 50 Jugendliche. Ein Kiosk, der Betreiber die Jugendlichen versorgt, sonst nix. Am See scheint der Untergrund noch tiefer und naesser zu sein. ... und keine Moeglichkeit trocken zu kochen und zu essen.
Wir fahren einen Km zurueck und fragen bei einer Huette. Ein junger Mann ueberlaesst uns einen "Unterstand, wie Ihn Forstleute zur Mittagspause nutzen" (Maurice). Was belgischen Forstleuten reicht, reicht auch uns bei 6 Grad, Regen und Wind. Es ist eine schoenne Huette. Der junge Mann heitzt ein. Wir kochen, essen, plaudern, stellen das Zelt im Garten auf. Es regnet und windet.
Das Zelt wird heute erstmals auf unserer Tour nass. Es haelt trocken, in den Schlafsaecken ist es warm.
Unser Ziel war Pichi Traful. Es beginnt wieder zu regen. Starker Wind 12 Grad. Unlustig. Normalerweise gehe ich bei einenem solchen Wetter nicht vor die Tuer. An uns ziehen zu Fuss immer wieder Jugendliche mit Liegematten und Zelt vorbei, ihr Gepaeck in Muelltueten vor Regen geschuetzt. Dann kommt wieder die Sonne durch und wir fahren an Lupinen vorbei die dicht gedraengt am Starssenrand stehen an einer Kappele mit Zwiebelturm, wie im Rupertigau. Schliesslich erreichen wir Pichi Traful. Der Schotter kamm frueher als erwartet, noch staerkerer WInd aus den Bergen. Aeste liegen auf der Strasse. Wir fragen der Parkwaerter, ob es hier eine Hosteria gaebe. Ja sagt er, aber die wuerde irgendwie von einer Religion gefuehrt, und die nehmen nur Mitglieder. Dreimal erhalten wir die Auskunft. Wir fahren 2 km zu einem Campingplatz am See. Unter dem einzigen Shelter der 20m2 gross ist. draengen sich 50 Jugendliche. Ein Kiosk, der Betreiber die Jugendlichen versorgt, sonst nix. Am See scheint der Untergrund noch tiefer und naesser zu sein. ... und keine Moeglichkeit trocken zu kochen und zu essen.
Wir fahren einen Km zurueck und fragen bei einer Huette. Ein junger Mann ueberlaesst uns einen "Unterstand, wie Ihn Forstleute zur Mittagspause nutzen" (Maurice). Was belgischen Forstleuten reicht, reicht auch uns bei 6 Grad, Regen und Wind. Es ist eine schoenne Huette. Der junge Mann heitzt ein. Wir kochen, essen, plaudern, stellen das Zelt im Garten auf. Es regnet und windet.
Das Zelt wird heute erstmals auf unserer Tour nass. Es haelt trocken, in den Schlafsaecken ist es warm.
Montag, 7. Januar 2008
Emil Special
Hier wieder mal ein Special fuer alle besonders an Emil Interessierten.
Erste Meldung: Emil hat endlich ein Wort fuer ein Ding! Inspiriert hat ihn sein Lieblingsessen:Das Wort wechselt noch: Gu. Oder Gru. Oder Guru. Oder Gro. Gemeint ist “Gurke”. Allerdings meint er damit noch nicht die Menge aller Dinge, die wir als "Gurke" bezeichnen, sondern die Menge aller Dinge, die essbar sind. Manchmal heisst es inzwischen, glaube ich, sogar "Hunger".
Wenn ich zurueckdenke, wird Emils Entwicklung ueberhaupt besonders deutlich an seinem Essverhalten.
Als wir losgefahren sind, war Emil gerade dabei, anzufangen, alles mitzuessen, er hat noch viel Glaeschen bekommen, er hatte gerade angefangen, selbstaendig mit dem Loeffel zu essen.
Inzwischen sitzt er selber am Tisch, isst mit dem Loeffel. Das bringt immer noch viele unserer Wirtinnen zum Staunen: "come solo?" Alles, was wir essen, isst auch Emil. Aber er hat auch schon deutliche Vorlieben entwickelt. Ganz vorne, mit weitem Abstand vorne rangiert die geliebte Gurke und Tomate (heisst auch "Gu"). Dann kommt lange nichts. Wenn es bei einer Mahlzeit Gurken und Tomaten als Beilage gibt, muss man zur Zeit richtig aufpassen, dass er von den anderen Sachen auch was isst, neben Gurke und Tomate.
Morgen geht es weiter im Text....... wir muessen auf den Spielplatz
Ich mag Tomaten ja auch recht gerne, vor allem zum Kaesebrot dazu, das verleidet mir Emil hin und wieder, weil sobald eine Tomate am Tisch auftaucht, bin ich nur noch damit beschaeftigt, fuer Emil Schnipsel vorzubereiten, die Nachfrage ("Gugugugu") hoert einfach nicht auf, bis die Tomate weg ist und ich mein Kaesebrot trocken esse.
Dann kommen in der Hitliste die uebrigen Kinderleidenschaften: Spagetti (kann er toll reinziehen), Pommes, Schokolade; und es gibt nur eine Sache, die er nicht mag: Kaese.
Allerliebst, wie er das Essen beendet: er schiebt den Teller von sich weg, streckt die Arme aus, um von seinem Ess-Tron runtergehoben zu werden. Das Wegschieben ist wieder so eine langsame, konzentrierte Emil-Bewegung, genau und sehr bewusst. "ich bin fertig"
Wenn er etwas zum Essen in der Hand traegt, zeigt er "fertig" an, indem er es jemanden in die Hand drueckt, oder indem er es auf seinen Teller, falls vorhanden, drauflegt. Auch wenn er von aus der Hand essen zum Trinken wechselt, legt er vorher alles sehr sorgfaeltig auf dem Teller ab. Niemals laesst er etwas einfach fallen, auch, wenn er mit einem Grissini herumlaeuft. Ich weiss nicht, wo er das gelernt hat.
Ganz neu ist das Strohhalm-Trinken. Gestern hat Emil gesehen, wie Kurt mit dem Metallrohr, das wie ein Strohhalm benutzt wird, seinen Mate trinkt. Emil wollte natuerlich auch gleich. Kurt hat ihn gelassen, weil er der Meinung war, dass Emil das eh nicht schafft, da was rauszubekommen. Von wegen! Also bekommt Emil auch einen Matebecher mit Saft drin und trinkt ihn mit dem Metallrohr wirklich bis auf den Boden leer! Also sind wir jetzt durch: Aus dem Glas trinken, aus der Flasche trinken, mit dem Strohhalm trinken, alles klappt.
Lieblingswort immer noch: "da!" Aber es gibt neue Steigerungen, wenn etwas noch interessanter ist als "da!" : "Boahhh - da". Das Boahhh ungefahr so betont, wie das ein cooler 14-jaehriger auch tun wuerde, aber mit ganz viel Begeisterung und Crescendo im "oa". Und es gibtr noch eine Steigerung: "O-Boahhh-Daaaaaaa". Am haeufigsten loesen diese Begeisterung grosse Lastwagen und Autos aus. Besonders bei Pausen am Strassenrand kann uns Emil eine ganze Weile unterhalten und amuesieren, indem er wirklich hinter jedem Auto oder LKW her bruellt und krakeelt: "Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa" "0-boaaaaa-daaaaaaaaaaaaaaaa"
Kurts Antwort: "Schreib ihn auf, der ist viel zu schnell gefahren!" Emils Krakelen erinnert Kurt naemlich an einen oesterreichischen Rentner, der sich ueber andere Verkehrsteilnehmer empoert, ihn aufschreibt und der Polizei meldet.
Emils Lieblingsspielzeug: Sein Nachziehauto.
In Chos Malal hab ich fuer das Muellauto eine passende Schnur gekauft, bis dahin haben wir immer nur improvisiert mit den Schnueren. Kurt hat sie exakt mittig montiert, und ab da hat es so richtig funktioniert. Emil war hin und weg. Erst hat er das Nachziehauto in der Kueche hin und hergezogen, immer, wenn es umgefallen ist, hat er aufgebruellt und gewartet, dass man es ihm aufrichtet. Oder man sagt:"oh jeh, jetzt ist es umgefallen, schnell, richte es wieder auf!" Dann richtet er es auf und zieht weiter, bis zum naechsten Kippen, gleicher Vorgang.
Dann hat er die Schwierigkeit gesteigert: Ueber die Schwelle der Kueche nach draussen ziehen ohne umfallen. Am Anfang ist das Muellauto jedesmal umgefallen (Vorgang siehe oben), ganz lansam und konzentriert hat er es immer wieder druebergezogen, bis es nicht mehr umfiel. Naechste Steigerung: Der Autoparkplatz, der mit Kies bedeckt ist. Gleicher Vorgang wie oben.
In Chos Malal hat Emil auch einen Freund gefunden, den Sohn der Besitzter der Anlage, die immer am Abend kamen, um nach dem rechten zu sehen. Luca ist wei Jahre alt. Jeden Abend haben die zwei miteinander gespielt, soweit das in dem Alter eben moeglich ist. Waehrend dem Aufpassen sind auch wir, die Eltern ins Gespraech gekommen, bis wir dann Abends gemuetlich beim Mate zusammengesessen sind. Am letzten Abend hat der Papa von Luca sogar extra eine riesige Kiste mit Spielzeug geholt. Ich hab gedacht, boaaaa, da wird sich Emil aber freuen, so viel Spielzeug hat er ja seit Monaten nicht mehr auf einem Haufen gesehen. Emil hat dann auch kurz hineingelangt in die Kiste, ich hab ihm das ein oder andere gezeigt. Ca. fuenf Minuten fand er das ganz nett, dann hat er sich sein Nachziehauto geschnappt und ist zum Autoparkplatz verschwunden.
Zweitliebstes Spielzeug: Wasser. Inzwischen bin ich schon routiniert, die Wirte nach einer Wanne zu fragen fuer Emil. Damit kann man ihn immer gluecklich machen: Eine Wanne mit Wasser und ein paar Gefaessen zum rumschuetten. Oder ein Wasserschlauch tut es auch statt der Wanne. Am letzten Campingplatz bin ich schon immer zum am weitesten entfernten Wasserhahn gelaufen, nur, dass Emil nicht mitbekommt, dass es Wasserhaehne gibt. Hat er es einmal gemerkt, bekommt man ihn nicht mehr los und dort war es zu kalt zum WAsserplantschen.
Megastolz war er kuerzlich in der Therme. Da hat Kurt Emil in seinen Wasserreifen reingesetzt und im Wasser rumgeschoben. Emil hat zufrieden und stolz wie ein kleiner Budda rausgegrinst und immer in die Runde geschaut, zu den anderen Badegaesten, ob auch alle zuschauen und genauso begeistert sind wie er.
Emil will immer raus. Wie ein kleiner Hund rennt er sofort begeistert zur Tuere, wenn er die Tendenz zum Aufbrechen bemerkt. Und dann will er immer selber laufen. Treppen sind jetzt nicht mehr so interessant, die geht er runter sowiso frei, rauf nur die nicht so hohen. Ganz prickelnd sind jetzt die Mauern. Man kommt nicht vorbei an einer MAuer, ohne dass Emil nicht auf ihr entlangbalanciert, begleitet von einem begeisterten "hihihi". Geht es dann ueber die Strasse, sagen wir "schnell schnell schnell" und Emil gibt uns die Haende und rennt, was geht, aber nur exakt bis zu der Stelle, bis der Buergersteig wieder beginnt. Dann geht er wieder sein Tempo. Er laesst sich nicht foppen. "Schnell schnell" wird nur da akzeptiert, wo es wirklich notwendig ist.
Nach wie vor nimmt er bei jeder Gelegenheit Kontakt mit Passanten auf. Zur Zeit sogar mit der Masche, dass er kurz vor entgegenkommenden Passanten einen Haken schlaegt und voll in sie hineinrennt und sie zwingt, entweder auseinanderzugehen, dass Emil durchkann, oder, wenn die Reaktion nicht schnell genug ist, klebt ihnen Emil an den Beinen. Meistens sind die "Opfer" davon ganz entzueckt, worauf Emil auch genauestens achtet.
Meistens geht Emil auch nicht nur so, er rennt und schmeisst Arme und Beine von sich und plappert noch dazu ohne Punkt und Komma.
Emils Plappern: Ohne Pause, fast immer, man kann sich kaum unterhalten, wenn er so richtig in Fahrt ist. "richtige" Woerter verwendet er aber nur bei Lampen momentan. "Aus" und "an" sagt er jetzt schon recht gut. Ausserdem "hallo" oder das spanische "hola" sagt er nett und allerliebst mit einem understatment-maessig reduzierten Winken, bringt Artesania-Verkaeuferinnen zum Schmelzen. "Tschu" klappt auch schon. Und "Heissss". Das kommt immer, wenn etwas heiss sein koennte oder heiss ist: Lampen, Toepfe, Essen, Strandsand, wenn die Sonne draufknallt... Das "zu", mit dem ja eigentlich alles angefangen hat, ist etwas aus der Mode gekommen.
Emil und der Haenger: Das Lied, das wir als Einsteige-Ritual mit Emil singen, faellt jetzt immer oefter aus, weil Emil von selber in den Haenger steigt, wenn er merkt, dass wir weiterfahren. Er klettert rein, dreht sich um, setzt sich in den Sitz und wartet, dass es losgeht. Da wollen wir ihn natuerlich nicht mehr rausreissen.
Erste Meldung: Emil hat endlich ein Wort fuer ein Ding! Inspiriert hat ihn sein Lieblingsessen:Das Wort wechselt noch: Gu. Oder Gru. Oder Guru. Oder Gro. Gemeint ist “Gurke”. Allerdings meint er damit noch nicht die Menge aller Dinge, die wir als "Gurke" bezeichnen, sondern die Menge aller Dinge, die essbar sind. Manchmal heisst es inzwischen, glaube ich, sogar "Hunger".
Wenn ich zurueckdenke, wird Emils Entwicklung ueberhaupt besonders deutlich an seinem Essverhalten.
Als wir losgefahren sind, war Emil gerade dabei, anzufangen, alles mitzuessen, er hat noch viel Glaeschen bekommen, er hatte gerade angefangen, selbstaendig mit dem Loeffel zu essen.
Inzwischen sitzt er selber am Tisch, isst mit dem Loeffel. Das bringt immer noch viele unserer Wirtinnen zum Staunen: "come solo?" Alles, was wir essen, isst auch Emil. Aber er hat auch schon deutliche Vorlieben entwickelt. Ganz vorne, mit weitem Abstand vorne rangiert die geliebte Gurke und Tomate (heisst auch "Gu"). Dann kommt lange nichts. Wenn es bei einer Mahlzeit Gurken und Tomaten als Beilage gibt, muss man zur Zeit richtig aufpassen, dass er von den anderen Sachen auch was isst, neben Gurke und Tomate.
Morgen geht es weiter im Text....... wir muessen auf den Spielplatz
Ich mag Tomaten ja auch recht gerne, vor allem zum Kaesebrot dazu, das verleidet mir Emil hin und wieder, weil sobald eine Tomate am Tisch auftaucht, bin ich nur noch damit beschaeftigt, fuer Emil Schnipsel vorzubereiten, die Nachfrage ("Gugugugu") hoert einfach nicht auf, bis die Tomate weg ist und ich mein Kaesebrot trocken esse.
Dann kommen in der Hitliste die uebrigen Kinderleidenschaften: Spagetti (kann er toll reinziehen), Pommes, Schokolade; und es gibt nur eine Sache, die er nicht mag: Kaese.
Allerliebst, wie er das Essen beendet: er schiebt den Teller von sich weg, streckt die Arme aus, um von seinem Ess-Tron runtergehoben zu werden. Das Wegschieben ist wieder so eine langsame, konzentrierte Emil-Bewegung, genau und sehr bewusst. "ich bin fertig"
Wenn er etwas zum Essen in der Hand traegt, zeigt er "fertig" an, indem er es jemanden in die Hand drueckt, oder indem er es auf seinen Teller, falls vorhanden, drauflegt. Auch wenn er von aus der Hand essen zum Trinken wechselt, legt er vorher alles sehr sorgfaeltig auf dem Teller ab. Niemals laesst er etwas einfach fallen, auch, wenn er mit einem Grissini herumlaeuft. Ich weiss nicht, wo er das gelernt hat.
Ganz neu ist das Strohhalm-Trinken. Gestern hat Emil gesehen, wie Kurt mit dem Metallrohr, das wie ein Strohhalm benutzt wird, seinen Mate trinkt. Emil wollte natuerlich auch gleich. Kurt hat ihn gelassen, weil er der Meinung war, dass Emil das eh nicht schafft, da was rauszubekommen. Von wegen! Also bekommt Emil auch einen Matebecher mit Saft drin und trinkt ihn mit dem Metallrohr wirklich bis auf den Boden leer! Also sind wir jetzt durch: Aus dem Glas trinken, aus der Flasche trinken, mit dem Strohhalm trinken, alles klappt.
Lieblingswort immer noch: "da!" Aber es gibt neue Steigerungen, wenn etwas noch interessanter ist als "da!" : "Boahhh - da". Das Boahhh ungefahr so betont, wie das ein cooler 14-jaehriger auch tun wuerde, aber mit ganz viel Begeisterung und Crescendo im "oa". Und es gibtr noch eine Steigerung: "O-Boahhh-Daaaaaaa". Am haeufigsten loesen diese Begeisterung grosse Lastwagen und Autos aus. Besonders bei Pausen am Strassenrand kann uns Emil eine ganze Weile unterhalten und amuesieren, indem er wirklich hinter jedem Auto oder LKW her bruellt und krakeelt: "Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa" "0-boaaaaa-daaaaaaaaaaaaaaaa"
Kurts Antwort: "Schreib ihn auf, der ist viel zu schnell gefahren!" Emils Krakelen erinnert Kurt naemlich an einen oesterreichischen Rentner, der sich ueber andere Verkehrsteilnehmer empoert, ihn aufschreibt und der Polizei meldet.
Emils Lieblingsspielzeug: Sein Nachziehauto.
In Chos Malal hab ich fuer das Muellauto eine passende Schnur gekauft, bis dahin haben wir immer nur improvisiert mit den Schnueren. Kurt hat sie exakt mittig montiert, und ab da hat es so richtig funktioniert. Emil war hin und weg. Erst hat er das Nachziehauto in der Kueche hin und hergezogen, immer, wenn es umgefallen ist, hat er aufgebruellt und gewartet, dass man es ihm aufrichtet. Oder man sagt:"oh jeh, jetzt ist es umgefallen, schnell, richte es wieder auf!" Dann richtet er es auf und zieht weiter, bis zum naechsten Kippen, gleicher Vorgang.
Dann hat er die Schwierigkeit gesteigert: Ueber die Schwelle der Kueche nach draussen ziehen ohne umfallen. Am Anfang ist das Muellauto jedesmal umgefallen (Vorgang siehe oben), ganz lansam und konzentriert hat er es immer wieder druebergezogen, bis es nicht mehr umfiel. Naechste Steigerung: Der Autoparkplatz, der mit Kies bedeckt ist. Gleicher Vorgang wie oben.
In Chos Malal hat Emil auch einen Freund gefunden, den Sohn der Besitzter der Anlage, die immer am Abend kamen, um nach dem rechten zu sehen. Luca ist wei Jahre alt. Jeden Abend haben die zwei miteinander gespielt, soweit das in dem Alter eben moeglich ist. Waehrend dem Aufpassen sind auch wir, die Eltern ins Gespraech gekommen, bis wir dann Abends gemuetlich beim Mate zusammengesessen sind. Am letzten Abend hat der Papa von Luca sogar extra eine riesige Kiste mit Spielzeug geholt. Ich hab gedacht, boaaaa, da wird sich Emil aber freuen, so viel Spielzeug hat er ja seit Monaten nicht mehr auf einem Haufen gesehen. Emil hat dann auch kurz hineingelangt in die Kiste, ich hab ihm das ein oder andere gezeigt. Ca. fuenf Minuten fand er das ganz nett, dann hat er sich sein Nachziehauto geschnappt und ist zum Autoparkplatz verschwunden.
Zweitliebstes Spielzeug: Wasser. Inzwischen bin ich schon routiniert, die Wirte nach einer Wanne zu fragen fuer Emil. Damit kann man ihn immer gluecklich machen: Eine Wanne mit Wasser und ein paar Gefaessen zum rumschuetten. Oder ein Wasserschlauch tut es auch statt der Wanne. Am letzten Campingplatz bin ich schon immer zum am weitesten entfernten Wasserhahn gelaufen, nur, dass Emil nicht mitbekommt, dass es Wasserhaehne gibt. Hat er es einmal gemerkt, bekommt man ihn nicht mehr los und dort war es zu kalt zum WAsserplantschen.
Megastolz war er kuerzlich in der Therme. Da hat Kurt Emil in seinen Wasserreifen reingesetzt und im Wasser rumgeschoben. Emil hat zufrieden und stolz wie ein kleiner Budda rausgegrinst und immer in die Runde geschaut, zu den anderen Badegaesten, ob auch alle zuschauen und genauso begeistert sind wie er.
Emil will immer raus. Wie ein kleiner Hund rennt er sofort begeistert zur Tuere, wenn er die Tendenz zum Aufbrechen bemerkt. Und dann will er immer selber laufen. Treppen sind jetzt nicht mehr so interessant, die geht er runter sowiso frei, rauf nur die nicht so hohen. Ganz prickelnd sind jetzt die Mauern. Man kommt nicht vorbei an einer MAuer, ohne dass Emil nicht auf ihr entlangbalanciert, begleitet von einem begeisterten "hihihi". Geht es dann ueber die Strasse, sagen wir "schnell schnell schnell" und Emil gibt uns die Haende und rennt, was geht, aber nur exakt bis zu der Stelle, bis der Buergersteig wieder beginnt. Dann geht er wieder sein Tempo. Er laesst sich nicht foppen. "Schnell schnell" wird nur da akzeptiert, wo es wirklich notwendig ist.
Nach wie vor nimmt er bei jeder Gelegenheit Kontakt mit Passanten auf. Zur Zeit sogar mit der Masche, dass er kurz vor entgegenkommenden Passanten einen Haken schlaegt und voll in sie hineinrennt und sie zwingt, entweder auseinanderzugehen, dass Emil durchkann, oder, wenn die Reaktion nicht schnell genug ist, klebt ihnen Emil an den Beinen. Meistens sind die "Opfer" davon ganz entzueckt, worauf Emil auch genauestens achtet.
Meistens geht Emil auch nicht nur so, er rennt und schmeisst Arme und Beine von sich und plappert noch dazu ohne Punkt und Komma.
Emils Plappern: Ohne Pause, fast immer, man kann sich kaum unterhalten, wenn er so richtig in Fahrt ist. "richtige" Woerter verwendet er aber nur bei Lampen momentan. "Aus" und "an" sagt er jetzt schon recht gut. Ausserdem "hallo" oder das spanische "hola" sagt er nett und allerliebst mit einem understatment-maessig reduzierten Winken, bringt Artesania-Verkaeuferinnen zum Schmelzen. "Tschu" klappt auch schon. Und "Heissss". Das kommt immer, wenn etwas heiss sein koennte oder heiss ist: Lampen, Toepfe, Essen, Strandsand, wenn die Sonne draufknallt... Das "zu", mit dem ja eigentlich alles angefangen hat, ist etwas aus der Mode gekommen.
Emil und der Haenger: Das Lied, das wir als Einsteige-Ritual mit Emil singen, faellt jetzt immer oefter aus, weil Emil von selber in den Haenger steigt, wenn er merkt, dass wir weiterfahren. Er klettert rein, dreht sich um, setzt sich in den Sitz und wartet, dass es losgeht. Da wollen wir ihn natuerlich nicht mehr rausreissen.
Sonntag, 6. Januar 2008
San Martin de los Andes (5.1. - 9.1)
Gespannt fahren wir in San Martin de los Andes ein. Einer der grossen Touristenziele der Region. Cabanas und andere Unterkuenfte reihen sich aneinander, Unterkunftschwierigkeiten werden wir keine haben.In der Tourist-Information gibt es vier Schalter, an denen sich trotzdem lange Schlangen bilden. Es brummt vor Tourismus.
Wir kommen in einem Apart-Hotel unter, haben eine sehr schoene, kleine Ferienwohnung. Alles ist da, um mal wieder "was Gesundes" zu kochen und heisses Wasser fuer den Kaffee zu kochen.
Zwei Tage wollen wir uns Pause goennen.
Nach dem ueblichen Abstauben unter der Dusche setzen wir uns megahungrig in das erste Restaurant, das Nachmittags geoeffnet hat. (das gibt es auch nur in stark touristischen Orten)Wir geniessen Pizza und Salat. Emil verschwindet beim Bestellen fuer 3 Sekunden aus meinem Gesichtskreis, taucht wieder auf mit einer Krippenfigur in der Hand. Erster Gedanke: Ach ja, es ist ja noch Weihnachtszeit. Der zweite verdraengt den ersten blitzartig: Aus Ton, geht kaputt beim Runterfallen. Noch bevor der Gedanke richtig zuende ist, liegt der Esel zersprungen auf dem Boden. Wie peinlich!!! Der Kellner lacht sich kaputt, ich versteh leider nicht seine Beschwichtigungen, die den Eindruck erwecken, dass es gar nicht schlimm ist, ja, dass er nicht gerade an dem Teil gehangen ist. Er spendiert Emil sogar eine Handvoll Konrkorken und mit einem Spielzeugauto darf Emil auch noch spielen.
Dann geht die Gummistiefeljagd weiter. Leider erfolglos, es wird mir gesagt, falsche Saison, Gummistiefel gibt es erst wieder ab Maerz.
Wir spazieren mit Emil an den See, wo es einen schoenen Strand gibt. Emil spielt mit dem Sand, schmeisst Steine, wir geniessen den warmen Sand im Kontrast zum scharfen, kalten Wind.
Am Abend spazieren wir nochmal durch die Stadt und machen an der Plaza halt. An einem Abend spielt eine Band mit interessanter Instrumentenkombination: E-Bass, Schlagzeug, Akkordeon, akustische Geige. Jedes Instrument hat seinen eigenen Verstaerker und Lautsprecher, es gibt keine Anlage mit Mischpult. Die Musiker sitzen auf ihren Lautsprechern, der Geiger hat die Beine uebereinandergeschlagen. Er haelt die Wirkung offensichtlich fuer cooles Understatement. Auf mich wirkt es unterspannt, die uebereinandergeschlagenen Beine druecken eine Verschlossenheit aus, die nicht zum Musizieren passt. Um die Band hat sich ein Kreis sitzender und stehender Zuhoerer gebildet. Wir setzen uns mit Emil dazu. Emil gefaellt die Musik. Er wippt mit und faengt an, angetrieben von der flotten Musik, um mich herumzurennen, immer schneller, bis es ihn irgendwann aus der Bahn schleudert, dann gleich wieder aufrappeln und weiterrennen.
Kurt und ich sind nicht sehr angetan von der Band, vor allem der Geiger hat genau so einen unterspannten Ton, wie er da sitzt, aber eine Weile geniessen wir die Freude von Emil, dann spazieren wir weiter.
San Martin ist in Bezug auf oberbazrischen Klotzstil schon eine Steigerung. Die Restaurants und Touristenlaeden sind mit viel Holz und sehr wuchtig gebaut, alles ist neuer und moderner als in Villarica, unsere letzte Touristenhochburg.
Wir entdecken eine Pastelleria, wo es unglaublich gute Torten gibt, sogar besser als zuhause: Kreativer, lockerer, fruchtiger. Die Pastelleria heisst "Mein Traum".
Emil ist inzwischen Spaziersuechtig. Er kann endlos mit uns oder einem von uns durch die Strassen spazieren: Touristen auseinandersprengen (er macht wirklich die Haende vorne zusammen und wuehlt sich durch eine Reihe Menschen wie ein Schneepflug), er ueberprueft dann immer die Wirkung dieser Aktion (bleibt stehen und schaut sich um, schaut seinen Opfern direkt ins Gesicht) nachdem die von Entzuecken bis Amuesiert reicht und nie negativ ist, macht er es immer wieder, dazu kommt: am Weg entlangrennen und Plappern und mit den Armen wedeln, auf Mauern spazieren. Er ist fast nicht muede zu kriegen.
Wir finden ein Fahrradgeschaeft, wo es fast alles gibt, auch eine HG 90 und eine IQ-Radlhose fuer Kurt und ein neues Trikot fuer mich. Vor allem Kurt ist uebergluecklich ueber seine neue Radlhose, die alte war schon einige Zeit dabei, sich aufzuloesen.
Am dritten Tag wollen wir eigentlich weiterfahren. Aber es regnet in Stroemen, als wir aufstehen, die Wolken haengen tief. Wir beschliessen, nicht bei Regen loszufahren, fragen an, ob wir einen Tag laenger bleiben koennen. Das wird kompliziert, wir muessten umziehen, die Rezeptionistin ist irgendwie unengagiert, wir denken uns, na gut, dann halt nicht, kramen unser Regenzeug hervor und schon sind wir wieder unterwegs.
Wir kommen in einem Apart-Hotel unter, haben eine sehr schoene, kleine Ferienwohnung. Alles ist da, um mal wieder "was Gesundes" zu kochen und heisses Wasser fuer den Kaffee zu kochen.
Zwei Tage wollen wir uns Pause goennen.
Nach dem ueblichen Abstauben unter der Dusche setzen wir uns megahungrig in das erste Restaurant, das Nachmittags geoeffnet hat. (das gibt es auch nur in stark touristischen Orten)Wir geniessen Pizza und Salat. Emil verschwindet beim Bestellen fuer 3 Sekunden aus meinem Gesichtskreis, taucht wieder auf mit einer Krippenfigur in der Hand. Erster Gedanke: Ach ja, es ist ja noch Weihnachtszeit. Der zweite verdraengt den ersten blitzartig: Aus Ton, geht kaputt beim Runterfallen. Noch bevor der Gedanke richtig zuende ist, liegt der Esel zersprungen auf dem Boden. Wie peinlich!!! Der Kellner lacht sich kaputt, ich versteh leider nicht seine Beschwichtigungen, die den Eindruck erwecken, dass es gar nicht schlimm ist, ja, dass er nicht gerade an dem Teil gehangen ist. Er spendiert Emil sogar eine Handvoll Konrkorken und mit einem Spielzeugauto darf Emil auch noch spielen.
Dann geht die Gummistiefeljagd weiter. Leider erfolglos, es wird mir gesagt, falsche Saison, Gummistiefel gibt es erst wieder ab Maerz.
Wir spazieren mit Emil an den See, wo es einen schoenen Strand gibt. Emil spielt mit dem Sand, schmeisst Steine, wir geniessen den warmen Sand im Kontrast zum scharfen, kalten Wind.
Am Abend spazieren wir nochmal durch die Stadt und machen an der Plaza halt. An einem Abend spielt eine Band mit interessanter Instrumentenkombination: E-Bass, Schlagzeug, Akkordeon, akustische Geige. Jedes Instrument hat seinen eigenen Verstaerker und Lautsprecher, es gibt keine Anlage mit Mischpult. Die Musiker sitzen auf ihren Lautsprechern, der Geiger hat die Beine uebereinandergeschlagen. Er haelt die Wirkung offensichtlich fuer cooles Understatement. Auf mich wirkt es unterspannt, die uebereinandergeschlagenen Beine druecken eine Verschlossenheit aus, die nicht zum Musizieren passt. Um die Band hat sich ein Kreis sitzender und stehender Zuhoerer gebildet. Wir setzen uns mit Emil dazu. Emil gefaellt die Musik. Er wippt mit und faengt an, angetrieben von der flotten Musik, um mich herumzurennen, immer schneller, bis es ihn irgendwann aus der Bahn schleudert, dann gleich wieder aufrappeln und weiterrennen.
Kurt und ich sind nicht sehr angetan von der Band, vor allem der Geiger hat genau so einen unterspannten Ton, wie er da sitzt, aber eine Weile geniessen wir die Freude von Emil, dann spazieren wir weiter.
San Martin ist in Bezug auf oberbazrischen Klotzstil schon eine Steigerung. Die Restaurants und Touristenlaeden sind mit viel Holz und sehr wuchtig gebaut, alles ist neuer und moderner als in Villarica, unsere letzte Touristenhochburg.
Wir entdecken eine Pastelleria, wo es unglaublich gute Torten gibt, sogar besser als zuhause: Kreativer, lockerer, fruchtiger. Die Pastelleria heisst "Mein Traum".
Emil ist inzwischen Spaziersuechtig. Er kann endlos mit uns oder einem von uns durch die Strassen spazieren: Touristen auseinandersprengen (er macht wirklich die Haende vorne zusammen und wuehlt sich durch eine Reihe Menschen wie ein Schneepflug), er ueberprueft dann immer die Wirkung dieser Aktion (bleibt stehen und schaut sich um, schaut seinen Opfern direkt ins Gesicht) nachdem die von Entzuecken bis Amuesiert reicht und nie negativ ist, macht er es immer wieder, dazu kommt: am Weg entlangrennen und Plappern und mit den Armen wedeln, auf Mauern spazieren. Er ist fast nicht muede zu kriegen.
Wir finden ein Fahrradgeschaeft, wo es fast alles gibt, auch eine HG 90 und eine IQ-Radlhose fuer Kurt und ein neues Trikot fuer mich. Vor allem Kurt ist uebergluecklich ueber seine neue Radlhose, die alte war schon einige Zeit dabei, sich aufzuloesen.
Am dritten Tag wollen wir eigentlich weiterfahren. Aber es regnet in Stroemen, als wir aufstehen, die Wolken haengen tief. Wir beschliessen, nicht bei Regen loszufahren, fragen an, ob wir einen Tag laenger bleiben koennen. Das wird kompliziert, wir muessten umziehen, die Rezeptionistin ist irgendwie unengagiert, wir denken uns, na gut, dann halt nicht, kramen unser Regenzeug hervor und schon sind wir wieder unterwegs.
Ueber den Zufall
Liebe Leser, ich will Euch ein Mail meines Freundes Hans zum Thema Zufall nicht vorenthalten:
Kurt, Monika, Emilchen,
Arthur Koestler schreibt in den "Wurzeln des Zufalls":
Die klassischen Theorien der außer-sinnlichen Wahrnehmung (ASW) waren Variationen desselben Themas – ein >>psychischer Äther<< oder eine Gruppenseele oder ein kollektives Unbewusstes; jedes Konzept diente als unterirdisches Becken, das individuelle Psychen anzapfen und durch das sie zueinander in Beziehung treten können. Das Leitmotiv ist das der Einheit in der Vielfalt:
„Alles ist Eins und Eins ist Alles.“
Das tönt durch die Schriften der christlichen Mystiker und ist der Schlüssel zum Buddhismus und Taoismus.
Und weiter:
Synchronizität und Serealität stellen moderne Abkömmlinge dieses archetypischen Glaubens an die fundamentale Einheit aller Dinge dar.
Dieser Glaube wurde vor allem von Plotin vertreten und auch von dem Geisterseher Schwedenburg, dessen Studium Kant zu seiner Schrift „Kritik der reinen Vernunft“ veranlasst hat. Es ist auch eine Einstllung überheblicher Mathematiker (Plato, Leibniz), welchen meinen, die Welt verstehen zu können, indem sie diese Verräumlichen und das Werden und Vergehen weitgehend (im Gegensatz zu Whitehead) ignorieren. Ich habe eine tolles Buch gelesen, welches mir die Augen geöffnet hat: "Wahn und Wahrheit" von Constantin Rauer, in dem es Um Kants Auseinandersetzung mit den Irrationalen geht. Kurt, das wäre was für Dich, den studierten Psychologen.
Kurt,
wenn Dir diese Zufälle gefallen, dann verstehe ich es,
so lange Du Dich nicht als auserwählt wähnst.
Genieße sie einfach und lasse alles offen.
Was verstehen wir schon von der Welt, wenn wir sie uns weitgehend ausdenken?
Gute Fahrt
wünscht
Hans
Kurt, Monika, Emilchen,
Arthur Koestler schreibt in den "Wurzeln des Zufalls":
Die klassischen Theorien der außer-sinnlichen Wahrnehmung (ASW) waren Variationen desselben Themas – ein >>psychischer Äther<< oder eine Gruppenseele oder ein kollektives Unbewusstes; jedes Konzept diente als unterirdisches Becken, das individuelle Psychen anzapfen und durch das sie zueinander in Beziehung treten können. Das Leitmotiv ist das der Einheit in der Vielfalt:
„Alles ist Eins und Eins ist Alles.“
Das tönt durch die Schriften der christlichen Mystiker und ist der Schlüssel zum Buddhismus und Taoismus.
Und weiter:
Synchronizität und Serealität stellen moderne Abkömmlinge dieses archetypischen Glaubens an die fundamentale Einheit aller Dinge dar.
Dieser Glaube wurde vor allem von Plotin vertreten und auch von dem Geisterseher Schwedenburg, dessen Studium Kant zu seiner Schrift „Kritik der reinen Vernunft“ veranlasst hat. Es ist auch eine Einstllung überheblicher Mathematiker (Plato, Leibniz), welchen meinen, die Welt verstehen zu können, indem sie diese Verräumlichen und das Werden und Vergehen weitgehend (im Gegensatz zu Whitehead) ignorieren. Ich habe eine tolles Buch gelesen, welches mir die Augen geöffnet hat: "Wahn und Wahrheit" von Constantin Rauer, in dem es Um Kants Auseinandersetzung mit den Irrationalen geht. Kurt, das wäre was für Dich, den studierten Psychologen.
Kurt,
wenn Dir diese Zufälle gefallen, dann verstehe ich es,
so lange Du Dich nicht als auserwählt wähnst.
Genieße sie einfach und lasse alles offen.
Was verstehen wir schon von der Welt, wenn wir sie uns weitgehend ausdenken?
Gute Fahrt
wünscht
Hans
Abonnieren
Posts (Atom)