Samstag, 29. Dezember 2007
Von Rio Colico nach Villarrica
Nach dem Abzweig nach Link zur neuen Ruta Interlagos baut der Stromversorger die Stromleitung aus. Da stehen zwei junge Frauen mit gelbem helm und Arbeitskleidung mitten unter den Arbeitern und schauen als ob sie entfuehrt worden waeren. Ich hab den EIndruck: Ferialpraktikantinien, aber so was von unmotiviert, Haende in den Taschen, kein Gruss, keine Regung. Vielleicht hoehere Toechter, die vom Vater gezwumgen wurden, einfache ARbeit kennen zu lernen. Sie werden noch zweimal im Pickup an uns vorbei kutschiert. So was habe ich noch nie gesehen.
Links und rechts der Strasse mondaene Anwessen, erstklassiger Rassen, Pferdekoppeln - reiches Chile
Dann zweigt die Ruta Interlagos nach rechts ab und geht bergan. Wir sind ja einiges gewohnt an "bergauf". Dann steht da mitten im steilen Gelaende ein "Achtung Steigung Schild". Das sollte nix gutes bedeuten! Die neue Strasse wird derartig steil, dass wir unsere Raeder nur mehr zu zweit schieben koennen. Das ist wegen EMil schwierig, weil er uns beim nachholen des zweiten Rades immer sehen sollte. Nun gut!. 5 km/h war schon langsam, aber wenn man zu zweit ein Rad nach vorne schiebt, zurueck gehen muss und das zweite schieben muss reduziert sich die Geschwindigkeit auf 2 km/h. Auch das hat ein Ende.
Ein VW Touareg, der Luxusgelaendewagen, faehrt an uns vorbei, gelenkt von einem etwa 20 Jaehrigen und dann beginnt es zu troepfeln und zu regnen. Monika prophezeit Dauerregen. Genervt frage ich, wie kommst den da drauf. Kein Wind, tiefe Bewoelkung, Meeresnaehe. Sie behaelt recht. So ein Mist, wir sind so Richtig auf Regen eingestellt.
Wir ziehen unser Regenjacken an und fahren da oben in den Waeldern ueber kuppiertes Gelaende. Sehr schoen, hier wie daheim im Sommer bei Regen. Dann kommt der Mirador, von dem wir eigentlich den Lago Villarrica sehen sollte und sonst noch einiges: alles im Nebel.
Bergab ist es noch steiler als auf der anderen Seite bergauf. WIr muessen ein paarmal stehenbleiben um die Arme auszuschuetteln, wegen des verkrampften Bremsens. Also das ist eine fuer mein Verstaendnis dumm angelegte Strasse. Ungeeignaet fuer Vorderradantrieb. Nur fuer 4x4 geeignet. Aber wozu dann?
Dann 12 Kilometer rechts, immer im feinen Nieselregen, Grundstueck mit Seeblick 500m2 um 10.000.000 Pesos. Dann Pause in einem Buswartehaeuschen. Es schuettet wie aus Kuebeln. Nach der Pause ist es trocken. Und ploetzlich wieser ein paar Tropfen und 5 Minuten spaeter schuettet es wie aus Kuebeln.
Wir kommen rein nach Villarrica und suchen eine Unterkunft. Schon die Tourismus Info ist unwissend. Waehrend ich auf Monika warte schieben sich die Autos in Kolonnen in den Ort rein, wie in den 50er Jahre Filmen, mit Botten, Anhaengern, Wasserbaellen im Heckfenster. Chile auf dem Weg in die Ferien. Das bringt mich etwas unter Druck. Es ist Samstag Nachmittag, am Sonntag ist alles vorbei. Villarrica schlaeft wieder. Das ist schwieriger als in Argentinien gewohnt. Die Besitzer sind irgendwie unwillig, wissen nicht, wollen nicht, haben nicht ...,
Schliesslich finden wir eine Cabana fuer 6 Personen. Sehr angenehm, zum Sachen Trocknen.
Freitag, 28. Dezember 2007
Von Melipeuco nach Rio Colico
In Melipeuco beginnt der Asphalt und wir rauschen hinaus nach Cunco. Rauschen ist zu viel gesagt. Cunco liegt im Westen und wie der Geograph unter den Lesern richtig vermutet kommt der Wind natuerlich auch aus dem Westen. WIr sind mittlerweile nur mehr 200 km von der Pazifikkueste entfernt auf einer Heoehe von 300 Metern. Aber das geht alles die Pappelallen brechen den Wind und in Cunco zweigen wir eh nach Sueden ab.
Cunco hat schon bessere Zeiten erlebt. Der Geldautomat ist kaputt. Derr einzige seit der Grenze und in 100 km Umkreis. Vor der Tur der Bank stehen waehrend unserer Mittagspause eine Schlange von 50 Menschen. Das hat nix mit dem Bankmaten zu tun. Aber ich glaube, die Menshcen haben kein Konto und lassen sich das Geld auszahlen.
Wir wahlen die neue Routa Interlagos nach Villarrica. Unser Turistelfuehrer schwaermt davon. Wir erwarten Schotter, die Strasse ist asphaltiert. Aber nach 10 km rechts ab auf eine schmalle Strasse. 34 Kilometer bis Villarrica, das kann ja was werden.
So ich langweile den Leser nicht laenger mit den Schotter Geschichten, aber Schotterstrasse und Anhaenger ziehen ist noch schlimmer.
Weite Wiesen, Felder, Alleen, Waelder, privado no entrar, im Alpenvorland schaut es aus wie hier. Wir schaffen noch 20 km, kommen zur Bruecke ueber den Pio Colico. Wunderbar, Der Bauer hat einen grossen Campingplatz eingerichtet. Nicht beschildert aber offensichtlich, Baenke, Toiletten. Herrlich der Rio Colico ist kristallklar, kleine Krebse tummeln sich im Wasser, Muscheln. Ich habe noch neie so ein klares Wasser gesehen. Wmil ist ausser Rand und Band: Steine ins Wasser werfen!. Der Bauer kommt kassiert die Gebuehr und nimmt den Muellbeutel mit und 20 Meter entfernt den Balg von einem Schaf. Das ist aber ziemlich ecklig. Als ich hin schaue tummeln sich dort naturlich die weissen Wuermer. Ich vermute, die haben ein Schaf geschlachten und den Balg liegen lassen. Na, das ueberschattet etwas den reinen Endruck den alles hier macht.
Aber einer der schoensten Zeltplaetze bisher. Ganz allein ganz ruhig.
Cunco hat schon bessere Zeiten erlebt. Der Geldautomat ist kaputt. Derr einzige seit der Grenze und in 100 km Umkreis. Vor der Tur der Bank stehen waehrend unserer Mittagspause eine Schlange von 50 Menschen. Das hat nix mit dem Bankmaten zu tun. Aber ich glaube, die Menshcen haben kein Konto und lassen sich das Geld auszahlen.
Wir wahlen die neue Routa Interlagos nach Villarrica. Unser Turistelfuehrer schwaermt davon. Wir erwarten Schotter, die Strasse ist asphaltiert. Aber nach 10 km rechts ab auf eine schmalle Strasse. 34 Kilometer bis Villarrica, das kann ja was werden.
So ich langweile den Leser nicht laenger mit den Schotter Geschichten, aber Schotterstrasse und Anhaenger ziehen ist noch schlimmer.
Weite Wiesen, Felder, Alleen, Waelder, privado no entrar, im Alpenvorland schaut es aus wie hier. Wir schaffen noch 20 km, kommen zur Bruecke ueber den Pio Colico. Wunderbar, Der Bauer hat einen grossen Campingplatz eingerichtet. Nicht beschildert aber offensichtlich, Baenke, Toiletten. Herrlich der Rio Colico ist kristallklar, kleine Krebse tummeln sich im Wasser, Muscheln. Ich habe noch neie so ein klares Wasser gesehen. Wmil ist ausser Rand und Band: Steine ins Wasser werfen!. Der Bauer kommt kassiert die Gebuehr und nimmt den Muellbeutel mit und 20 Meter entfernt den Balg von einem Schaf. Das ist aber ziemlich ecklig. Als ich hin schaue tummeln sich dort naturlich die weissen Wuermer. Ich vermute, die haben ein Schaf geschlachten und den Balg liegen lassen. Na, das ueberschattet etwas den reinen Endruck den alles hier macht.
Aber einer der schoensten Zeltplaetze bisher. Ganz allein ganz ruhig.
Donnerstag, 27. Dezember 2007
Von Villa Pehuenia nach Melipeuco (Chile)
Das Aufbrechen, wenn wir ein paar Tage an einem Ort waren, wird immer unangenehmer. Nun gut, wir schaffen es. Abschied von der Wirtin. Das uebliche Wasser gekauft und raus auf die asphaltierte Strasse. Staubig war Villa Pehuenia, obwohl mitten im Gruenen. Nach ein paar Kilomentern kommt die Grenzkontrolle. Wir waren nun 2 Monate in Argentinien. Ich bin ein bisschen traurig. Es war so schoen und ich hab mich an den Lebensstil der ARgentinier so gewoehnt. Aber wir kommen ja noch einmal kurz zurueck.
Dann geht es hinauf zum Skigebiet am Paso Icalma und exakt an der Grenze beginnt der Schotter. Also hollpern wir hinunter nach Icalma. Es tritt ein was ich erwartet hatte. Icalma ist ein Haessliches Dorf aus Bretterhuetten. Als ob jemand 100 Tonnen Wellblech dort verloren haette, ist jedes Haus mit gleissend im Licht glaenzendem verzinktem Wellblech gedeckt. An der Zollkontrolle faellt dann auch noch EMil ueber einen kleinen Absatz und zerkratzt sich das Gesicht.
Im ersten Kiosk stehen zwei dumpfe Maedchen. Monika bestellt Kaese. Das ein Maedchen nimmt einen Klumpen aus der Vitrine, die, wie ich spaeter bemerke nicht gekuehlt ist, liegt ihn auf die Theke und schneidet ein Steueck ab. Ohne Unterlage auf der Theke - mit blossen Haenden , den kaese essreich nicht. Waaah. Und dann der sogenannte workflow. Monika bekommt einen Zettel mit dem Preis, muss zum anderen Maedchen gehen. Das kassiert und gibt Monika die Rechnung und den abgestempelten Zettel mit dem Presi zurueck. Mit dem abgestempelten muss Monika zurueck zum anderen Maedchen, das ihr dann den Kaese gibt. Das spielt sich alles auf 5 Quadratmetern ab und wahrscheinlich sind wir eine von zehn Kunden pro Tag.
Dann geht es am See entlang weiter. Unser franzoesischer Radfreund hat mir erklaert, das das Strassen an Seen meistens eben sind. Er hat unrecht. Was da kommt ist schrecklich: steil rauf, steil runter 10 Kilometer lang. Dann ist der See zu Ende. Der See liegt schoen, aber diese in meinen Augen elenden Huetten. Bloss weg. Wir schleppen uns ueber den Schotter weiter, ein kleiner Pass und die Strasse scheint besser zu werden. Es geht bergab. Es wird gruener und gruener und immer mehr aehnlet die Landschaft unseren Almen. Erste Pause mit Gras auf Holzstaemmen. Dann weiter runter ins Tal. Gruen, gruen, Wiesen, Wasser das Tal wird weit. Der Schotter bleibt. Das wird fuer mich nun eine der elendsten Passagen bisher. Feiner Schotterstaub bei jedem Auto und es faehrt alle 5 Minuten eines vorbei. Die Strasse fuert flach durch das weite Tal Richtung Melipeuco. Dann tauch ein frisches Lavafeld auf und recht steht majestaetisch der Vulcan LLaima. Grossartig.
Melipeuco, rein in die Pension neben der Plaza, alles neu in Holz, riecht gut. Das Bad ist ganz neu und es gibt zuerst nur kaltes Wasser, dann kommtb der Reperateur und es gibt nur heisses Wasser. Ich glaube auch in der Klospuelung. Wir dueschen in einem anderen Zimmer. Gutes Abendessen in der Pension, sehr nette Leute. Melipeuco gefaellt mir.
Dann geht es hinauf zum Skigebiet am Paso Icalma und exakt an der Grenze beginnt der Schotter. Also hollpern wir hinunter nach Icalma. Es tritt ein was ich erwartet hatte. Icalma ist ein Haessliches Dorf aus Bretterhuetten. Als ob jemand 100 Tonnen Wellblech dort verloren haette, ist jedes Haus mit gleissend im Licht glaenzendem verzinktem Wellblech gedeckt. An der Zollkontrolle faellt dann auch noch EMil ueber einen kleinen Absatz und zerkratzt sich das Gesicht.
Im ersten Kiosk stehen zwei dumpfe Maedchen. Monika bestellt Kaese. Das ein Maedchen nimmt einen Klumpen aus der Vitrine, die, wie ich spaeter bemerke nicht gekuehlt ist, liegt ihn auf die Theke und schneidet ein Steueck ab. Ohne Unterlage auf der Theke - mit blossen Haenden , den kaese essreich nicht. Waaah. Und dann der sogenannte workflow. Monika bekommt einen Zettel mit dem Preis, muss zum anderen Maedchen gehen. Das kassiert und gibt Monika die Rechnung und den abgestempelten Zettel mit dem Presi zurueck. Mit dem abgestempelten muss Monika zurueck zum anderen Maedchen, das ihr dann den Kaese gibt. Das spielt sich alles auf 5 Quadratmetern ab und wahrscheinlich sind wir eine von zehn Kunden pro Tag.
Dann geht es am See entlang weiter. Unser franzoesischer Radfreund hat mir erklaert, das das Strassen an Seen meistens eben sind. Er hat unrecht. Was da kommt ist schrecklich: steil rauf, steil runter 10 Kilometer lang. Dann ist der See zu Ende. Der See liegt schoen, aber diese in meinen Augen elenden Huetten. Bloss weg. Wir schleppen uns ueber den Schotter weiter, ein kleiner Pass und die Strasse scheint besser zu werden. Es geht bergab. Es wird gruener und gruener und immer mehr aehnlet die Landschaft unseren Almen. Erste Pause mit Gras auf Holzstaemmen. Dann weiter runter ins Tal. Gruen, gruen, Wiesen, Wasser das Tal wird weit. Der Schotter bleibt. Das wird fuer mich nun eine der elendsten Passagen bisher. Feiner Schotterstaub bei jedem Auto und es faehrt alle 5 Minuten eines vorbei. Die Strasse fuert flach durch das weite Tal Richtung Melipeuco. Dann tauch ein frisches Lavafeld auf und recht steht majestaetisch der Vulcan LLaima. Grossartig.
Melipeuco, rein in die Pension neben der Plaza, alles neu in Holz, riecht gut. Das Bad ist ganz neu und es gibt zuerst nur kaltes Wasser, dann kommtb der Reperateur und es gibt nur heisses Wasser. Ich glaube auch in der Klospuelung. Wir dueschen in einem anderen Zimmer. Gutes Abendessen in der Pension, sehr nette Leute. Melipeuco gefaellt mir.
Montag, 24. Dezember 2007
Villa Pehuenia (21.12. - 27.12.)
Nun sind wir angekommen, im Gruenen.
Noch gestern ging unser Weg durch karge Landschaft, Halbwueste, nur an Gewaessern gab es gruene Flaechen.
Heute: Der Weg ist von Baeumen gesaeumt, wo der Blick von unserer Cabana aus hin reicht, ueberall entweder blau glitzerndes Wasser oder tief gruene Waelder. So muss es auch in Kanada aussehen. Ein krasser Wechsel.
Neu auch hier: Eine Bremsenart, die es bei uns nicht gibt. Der erste Kontakt hat sich so gestaltet : Beim reinradeln in den Ort gestern haue ich mir auf den Oberschenkel, weil mich etwas gestochen hat. Volltreffer! Runter von meinem Bein torkelt ein Rieseninsekt, so gross wie eine Biene. Ich bekomme einen hysterischen Anfall, was habe ich da erschlagen, was hat mich gestochen?
Es entpuppt sich als eine Bremsenart, die uns in den naechsten Tagen (Wochen?) begleiten wird. Laut, riesig, laestig. Als wir die Cabana gestern angeschaut haben, hat uns ein Schwarm von diesen Viechern umschwaermt, ich wollte deswegen schon fast nicht bleiben. Kurt meint, es wird wohl hier ueberall so sein, er hat recht. Und: Man lernt damit umzugehen, es gehoert halt hier dazu.
Unsere Cabana (Ferienwohnung) ist diesmal ein kleines Haeuschen, unten wohnen, oben schlafen. Fruehstueck gibt es draussen auf der Terasse mit Blick auf den See und viele viele gruene Baeume. Es erinnert mich ein bisschen an Bauernhof-Ferienaufenthalte meiner Kindheit.
Emil lernt, Sachen rauszutragen und auf den Tisch zu stellen. Weil es so gut klappt, gebe ich ihm ein Marmeladenglas, rumms, zerspringt es auf dem Fliessenboden.
Emil sitzt so gerne auf seinem eigenen Stuhl bei den Mahlzeiten, dass wir erfinderisch sein muessen, die Stuehle auf die Sitzhoehe von Emil anzupassen. Drinnen dient die gelbe Tasche, draussen ein Frontroller als Sitzerhoehung. Emil sitzt da drauf stolz wie ein Koenig.
Wir fruestuecken lange und ausgiebig, ein wunderschoener Platz, Emil spielt um uns herum. Die laestigen Bremsen interessieren ihn komischerweise nicht, er wird nicht gestochen.
Wir sind hier mal richtig auf dem Land. Das Zentrum (nennt sich zona comercial) besteht nur aus einer Strasse, mit den zum Leben notwendigen Geschaeften.
Kurt findet das Geschaeft,wo es Internet gibt, ich erkunde mit Emil die Straende rings um unsere Cabana.
Endlich kann Emil mal buddeln am Strand. Er spielt ganz lieb mit seinen Bechern und dem Wasser und dem Sand. Am liebsten aber schmeisst er seine Becher ins Wasser und versucht dann, sie wieder rauszufischen. Er traut sich immer weiter ins Wasser rein, bis ich ihn festhalten muss, dass er nicht reinfaellt. Er spaziert im tiefen Wasser den Strand entlang. Einmal will er einen argentinischen Boy beeindrucken und spritzt wie wild rum, rumms haut es ihn rein ins Wasser, dass ich ihn geradezu retten muss, weil es zu tief ist zum alleine rauskommen. Es macht ihm aber nichts aus, er prustet empoert und weiter geht es. Er hat keine Scheu mehr vor dem Wasser.
Gleich am zweiten Abend gibt es im Zentrum (Zona Comercial) ein Fest: Das neue Haus fuer Artesanias wird eingeweiht. Der Buergermeister haelt eine Rede, danach stosst er auch mit uns an. Die Chefin der Gruppe von Artesanias hier vor Ort haelt eine Rede, unsere Wirtin ist auch da. Dann tritt eine Gruppe Taenzer auf, sie tanzen ein paar traditionelle Tzenze, das wird ein Highlight fuer mich: Wie meistens, sind alle Figuren und Gesten in den Taenzen ein stilisiertes Werberitual. Mich beeindruckt, auf welch hohem Niveau der Stilisierung, mit welcher Ausdrucksqualitaet diese “Volkstaenze” sich befinden. Mir fallen nur als Vergleich Taenze der Renaissance ein, wo mit aehnlich raffinierten Mitteln das Werben der Maenner und das kokettieren der Frauen dargestellt wird.
Danach spielt ein lokaler Gitarrist mit seinem “besten”(vermute ich mal) Schueler auf, ich muss an zuhause denken – was wohl meine lieben Schueler machen?
Dann singt und spielt der Gitarrist selber – irgendwie kriegt er seine Gitarre nicht gestimmt, es wird immer schraeger, wir geniessen noch eine Weile die Atmosphaere, dann wird es kalt, Emil kriegt meine Bluse an, wir radeln wieder heim.
Dann heisst es, Einkauefe fuer Weihnachten taetigen. Wir entdecken ein Spielzeuggeschaeft. Hier wollen wir ein Spielzeug fuer Emil finden, das Geschaeft ist geschlossen, aber eine Verkaeuferin aus dem Geschaeft nebenan telefoniert den Besitzter herbei. Die Auswahl ist nicht berauschend. Emil gefallen Gummidinos am besten. Ich will aber lieber nicht schon fruehzeitig Neigungen anlegen. Ein Spielzeugauto ist zu schwer, es wird ein Sortierspiel, das zwar eigentlich warscheinlich noch zu schwer ist fuer Emil, aber was besseres finden wir nicht.
Dann geht es ums Weihnachtsessen. Ich gehe in den Supermarkt einkaufen. Wir haben vor, zu grillen (Asado heisst das hier ja). Aber was kaufe ich da? Ich hab ja zuhause schon keine Ahnung, welches Fleisch man wozu braucht. Aber gluecklicherweise ist unsere Wirtin gleichzeitig auch im Supermarkt. Die bitte ich, mir etwas zu empfehlen. Sie empfielt Asado de Tiara, das sind Rippenstuecke. No, no gusta a mi marido, mag Kurt nicht so gerne, nicht fuer ein Festmal. Ein deutsch sprechender Angesteller des Supermarktes wird gefunden und dazu beordert, er hilft auch. Der Fleischverkaeufer ist auch sehr bemueht, fuer die ratlose Touristin das richtige Fleischstueck zu finden, die Schlange an der Fleischtheke wird immer laenger, mir rinnt der Schweiss den Ruecken runter. Ploetzlich sind sich alle einig, dass ein halbes Lamm, das ganz rechts in der Theke liegt (die Haelfte ist noch so unzerlegt, dass ich mir das Tierchen mit Fell richtig gut vorstellen kann, fuer mich unerfahrenen Fleischkonsumenten ein grausiges Teil), dass das genau das Richtige fuer mich und meinen Marido ist. Der Schweissstrom verdoppelt sich, so ein riesiges Tier sollen wir grillen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich habe keine Wahl mehr, alle haben sich so sehr bemueht um mich, die Schlange, nochmal vom Kurs abzuweichen waehre sehr unhoeflich. Ich hab keine Ahnung, wie man mit so einem Stueck Fleisch umgeht, was wird Kurt sagen? Ich erreiche noch, dass der Mann an der Fleischtheke das Teil halbiert, mit einem Viertel Lamm ziehe ich schliesslich ab. Die Wirtin verspricht mir, dass ihr Mann uns in der Zubereitung helfen wird und merkt noch an, dass sie und ihr mann mit der Haelfte mengenmaessig nicht die geringsten Schwierigkeiten haben wuerden, nun gut.
Am 24. dann stuermt es wieder mal heftig, der Wind kommt da her, wo wir auch hergekommen sind, die Luft ist voll Sand. Wir verschieben das Asado auf den 25. , wo Kurt es meisterhaft am Asadogrill hinterm Haus zubereiten wird. Es wird ein voller Erfolg.
Am 24. gehen wir abends an den Strand, Kurt bastelt fuer Emil ein Schiffchen aus Holz, das mit einem Segel aus Zeitungspapier tatsaechlich davonsegelt, bis es in der untergehenden Sonne verschwindet, Emil kann ich gerade noch davon abhalten, hinterher zu rennen. Kurt haette gerne noch eine Kerze drauf montiert, aber es wird ja ewig nicht dunkel hier, also verzichtet er auf die Kerze.
Mit dem Kerzenzauber wird es so recht nichts, wenn es erst um 10:00 dunkel wird. Aber was ist Weihnachten ohne Kerzen, ohne Lichter, die das Dunkel hell machen?????
Wir verbringen trotzdem ruhige, gelassene Weihnachtstage, am meisten Weihnachtsstimmung macht noch ein Jazzkanal, der Jazz-Weihnachtsevergreens bringt.
Schoen war es, einmal wieder laenger an einem Ort zu sein, es ist anstrengend, immer unterwegs zu sein. Dann aber wird es wieder Zeit zum Aufbrechen, Routine setzt ein: Vorraete sortieren, einpacken, Raeder putzen, Sachen Packen, Abschied von der netten Wirtin, weiter geht es richtung Chile.
Noch gestern ging unser Weg durch karge Landschaft, Halbwueste, nur an Gewaessern gab es gruene Flaechen.
Heute: Der Weg ist von Baeumen gesaeumt, wo der Blick von unserer Cabana aus hin reicht, ueberall entweder blau glitzerndes Wasser oder tief gruene Waelder. So muss es auch in Kanada aussehen. Ein krasser Wechsel.
Neu auch hier: Eine Bremsenart, die es bei uns nicht gibt. Der erste Kontakt hat sich so gestaltet : Beim reinradeln in den Ort gestern haue ich mir auf den Oberschenkel, weil mich etwas gestochen hat. Volltreffer! Runter von meinem Bein torkelt ein Rieseninsekt, so gross wie eine Biene. Ich bekomme einen hysterischen Anfall, was habe ich da erschlagen, was hat mich gestochen?
Es entpuppt sich als eine Bremsenart, die uns in den naechsten Tagen (Wochen?) begleiten wird. Laut, riesig, laestig. Als wir die Cabana gestern angeschaut haben, hat uns ein Schwarm von diesen Viechern umschwaermt, ich wollte deswegen schon fast nicht bleiben. Kurt meint, es wird wohl hier ueberall so sein, er hat recht. Und: Man lernt damit umzugehen, es gehoert halt hier dazu.
Unsere Cabana (Ferienwohnung) ist diesmal ein kleines Haeuschen, unten wohnen, oben schlafen. Fruehstueck gibt es draussen auf der Terasse mit Blick auf den See und viele viele gruene Baeume. Es erinnert mich ein bisschen an Bauernhof-Ferienaufenthalte meiner Kindheit.
Emil lernt, Sachen rauszutragen und auf den Tisch zu stellen. Weil es so gut klappt, gebe ich ihm ein Marmeladenglas, rumms, zerspringt es auf dem Fliessenboden.
Emil sitzt so gerne auf seinem eigenen Stuhl bei den Mahlzeiten, dass wir erfinderisch sein muessen, die Stuehle auf die Sitzhoehe von Emil anzupassen. Drinnen dient die gelbe Tasche, draussen ein Frontroller als Sitzerhoehung. Emil sitzt da drauf stolz wie ein Koenig.
Wir fruestuecken lange und ausgiebig, ein wunderschoener Platz, Emil spielt um uns herum. Die laestigen Bremsen interessieren ihn komischerweise nicht, er wird nicht gestochen.
Wir sind hier mal richtig auf dem Land. Das Zentrum (nennt sich zona comercial) besteht nur aus einer Strasse, mit den zum Leben notwendigen Geschaeften.
Kurt findet das Geschaeft,wo es Internet gibt, ich erkunde mit Emil die Straende rings um unsere Cabana.
Endlich kann Emil mal buddeln am Strand. Er spielt ganz lieb mit seinen Bechern und dem Wasser und dem Sand. Am liebsten aber schmeisst er seine Becher ins Wasser und versucht dann, sie wieder rauszufischen. Er traut sich immer weiter ins Wasser rein, bis ich ihn festhalten muss, dass er nicht reinfaellt. Er spaziert im tiefen Wasser den Strand entlang. Einmal will er einen argentinischen Boy beeindrucken und spritzt wie wild rum, rumms haut es ihn rein ins Wasser, dass ich ihn geradezu retten muss, weil es zu tief ist zum alleine rauskommen. Es macht ihm aber nichts aus, er prustet empoert und weiter geht es. Er hat keine Scheu mehr vor dem Wasser.
Gleich am zweiten Abend gibt es im Zentrum (Zona Comercial) ein Fest: Das neue Haus fuer Artesanias wird eingeweiht. Der Buergermeister haelt eine Rede, danach stosst er auch mit uns an. Die Chefin der Gruppe von Artesanias hier vor Ort haelt eine Rede, unsere Wirtin ist auch da. Dann tritt eine Gruppe Taenzer auf, sie tanzen ein paar traditionelle Tzenze, das wird ein Highlight fuer mich: Wie meistens, sind alle Figuren und Gesten in den Taenzen ein stilisiertes Werberitual. Mich beeindruckt, auf welch hohem Niveau der Stilisierung, mit welcher Ausdrucksqualitaet diese “Volkstaenze” sich befinden. Mir fallen nur als Vergleich Taenze der Renaissance ein, wo mit aehnlich raffinierten Mitteln das Werben der Maenner und das kokettieren der Frauen dargestellt wird.
Danach spielt ein lokaler Gitarrist mit seinem “besten”(vermute ich mal) Schueler auf, ich muss an zuhause denken – was wohl meine lieben Schueler machen?
Dann singt und spielt der Gitarrist selber – irgendwie kriegt er seine Gitarre nicht gestimmt, es wird immer schraeger, wir geniessen noch eine Weile die Atmosphaere, dann wird es kalt, Emil kriegt meine Bluse an, wir radeln wieder heim.
Dann heisst es, Einkauefe fuer Weihnachten taetigen. Wir entdecken ein Spielzeuggeschaeft. Hier wollen wir ein Spielzeug fuer Emil finden, das Geschaeft ist geschlossen, aber eine Verkaeuferin aus dem Geschaeft nebenan telefoniert den Besitzter herbei. Die Auswahl ist nicht berauschend. Emil gefallen Gummidinos am besten. Ich will aber lieber nicht schon fruehzeitig Neigungen anlegen. Ein Spielzeugauto ist zu schwer, es wird ein Sortierspiel, das zwar eigentlich warscheinlich noch zu schwer ist fuer Emil, aber was besseres finden wir nicht.
Dann geht es ums Weihnachtsessen. Ich gehe in den Supermarkt einkaufen. Wir haben vor, zu grillen (Asado heisst das hier ja). Aber was kaufe ich da? Ich hab ja zuhause schon keine Ahnung, welches Fleisch man wozu braucht. Aber gluecklicherweise ist unsere Wirtin gleichzeitig auch im Supermarkt. Die bitte ich, mir etwas zu empfehlen. Sie empfielt Asado de Tiara, das sind Rippenstuecke. No, no gusta a mi marido, mag Kurt nicht so gerne, nicht fuer ein Festmal. Ein deutsch sprechender Angesteller des Supermarktes wird gefunden und dazu beordert, er hilft auch. Der Fleischverkaeufer ist auch sehr bemueht, fuer die ratlose Touristin das richtige Fleischstueck zu finden, die Schlange an der Fleischtheke wird immer laenger, mir rinnt der Schweiss den Ruecken runter. Ploetzlich sind sich alle einig, dass ein halbes Lamm, das ganz rechts in der Theke liegt (die Haelfte ist noch so unzerlegt, dass ich mir das Tierchen mit Fell richtig gut vorstellen kann, fuer mich unerfahrenen Fleischkonsumenten ein grausiges Teil), dass das genau das Richtige fuer mich und meinen Marido ist. Der Schweissstrom verdoppelt sich, so ein riesiges Tier sollen wir grillen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich habe keine Wahl mehr, alle haben sich so sehr bemueht um mich, die Schlange, nochmal vom Kurs abzuweichen waehre sehr unhoeflich. Ich hab keine Ahnung, wie man mit so einem Stueck Fleisch umgeht, was wird Kurt sagen? Ich erreiche noch, dass der Mann an der Fleischtheke das Teil halbiert, mit einem Viertel Lamm ziehe ich schliesslich ab. Die Wirtin verspricht mir, dass ihr Mann uns in der Zubereitung helfen wird und merkt noch an, dass sie und ihr mann mit der Haelfte mengenmaessig nicht die geringsten Schwierigkeiten haben wuerden, nun gut.
Am 24. dann stuermt es wieder mal heftig, der Wind kommt da her, wo wir auch hergekommen sind, die Luft ist voll Sand. Wir verschieben das Asado auf den 25. , wo Kurt es meisterhaft am Asadogrill hinterm Haus zubereiten wird. Es wird ein voller Erfolg.
Am 24. gehen wir abends an den Strand, Kurt bastelt fuer Emil ein Schiffchen aus Holz, das mit einem Segel aus Zeitungspapier tatsaechlich davonsegelt, bis es in der untergehenden Sonne verschwindet, Emil kann ich gerade noch davon abhalten, hinterher zu rennen. Kurt haette gerne noch eine Kerze drauf montiert, aber es wird ja ewig nicht dunkel hier, also verzichtet er auf die Kerze.
Mit dem Kerzenzauber wird es so recht nichts, wenn es erst um 10:00 dunkel wird. Aber was ist Weihnachten ohne Kerzen, ohne Lichter, die das Dunkel hell machen?????
Wir verbringen trotzdem ruhige, gelassene Weihnachtstage, am meisten Weihnachtsstimmung macht noch ein Jazzkanal, der Jazz-Weihnachtsevergreens bringt.
Schoen war es, einmal wieder laenger an einem Ort zu sein, es ist anstrengend, immer unterwegs zu sein. Dann aber wird es wieder Zeit zum Aufbrechen, Routine setzt ein: Vorraete sortieren, einpacken, Raeder putzen, Sachen Packen, Abschied von der netten Wirtin, weiter geht es richtung Chile.
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