Es gibt Orte an die man hingehoert. Nach San Rafael gehoere ich nicht. Zu weitlaeufig ... und irgendwie die falschen Vibrationen.
WIr rollen wieder hinaus auf die Landstrasse. Zweimal abbiegen und dann ist es wieder einsam. Rueckenwind treibt uns hinein in den Canon de Atuel. Monika hat noch eine Reifenpanne. Immer das gleiche Problem: Weil ich die kleine Mutter am Ventil abgeschraubt hatte (um Gewicht zusparen ! (0,03 Gramm)) kratzt das Ventil Aluminiumspaenne vom Ventilloch der Felge ab, die dann ins Innere des Reifens fallen und irgendwann den Schlauch durchloechern. - Dummheit.
Zuerst noch Halbwueste und dann kommt der erste wirklich grosse Fluss, wildes Wasser, schnell fliessend, Schaumkronen. Links und rechts gruene Baueme, wie zu Hause. 50 Meter neben dem Ufer aber weiter Halbwueste.
Und was jetzt kommt ubertrifft alle Erwartungen an eine Tourismusregion. Hunderte von Cabanas werden als Unterkunft angeboten, ein Grillplatz reiht sich an den naechsten, eine Compjeo Touristico an den anderen. Aber alles leer - kein Tourist, kein Auto, nur ein paar Arbeiter, die Rasenmaehen. Als wir bei einem Kiosk was Kaltes kaufen, lungern dort 6 Raftingguides rum. Nicht im Argentischen Stil, sondern im Ischgl-Stil - DJ Oetzi Stil: Frisur, Bart, Muetze, T-shirt. Schaudern rinnt ueber meinen Ruecken: Wo bin ich? Im Oetztal oder in Argentinien. Rafting scheint aber total "in" zu sein. Im Hostal in Malargue, treffen wir einen anderen Raftingguide (Argentisischer Stil, ahh danke - ich bin wieder gelandet), der erzaehlt uns: mitte Dezember geht es los mit dem Tourismus. Wir werden sehen.
Das gruene Tal endet an einem Damm, darueber ein Stausee. Der Asphalt endet auch. Auf Schotter fahren wir ueber eine Hochebene weiter, immer mit Blick auf den See. Sehr schoen! Dann geht es wieder hinunter in die Schlucht. Stausee, Kraftwerke und dazwischen grossartige Canon Landschaft, eine der schoenste, die wir bsher erlebt haben.
Ein nachkommendes, Argentisches Auto haelt und erkundigt sich, ob wir eh wissen, dass die Strasse nach EL Nihuil gesperrt ist. Oh Mann, denke ich immer diese Gschaftler. Monika ist eh noch nicht fit und wenn sie das hoert, ists ganz aus. Sperre bedeutet 200 km Umweg.
Der Argentinier fragt noch einen entgegenkommenden Pickup. NoNahh, was wird der sagen: Gesperrt. Wir fahren weiter und schauen uns das mal an. Die Unbefangenheit, Sorglosigkeit ist weg. Mist. Nach 65 Tageskilometern fangen wir an einen Zeltplatz zu suchen. Der Argentinier kommt zurueck und sagt in 8 km ist die Sperre aber vielleicht gehts mit dem Fahrrad. Egal, das ist ein Problem fuer morgen. Heute essen trinken, spazieren gehen, Condor beobachten, schlafengehen.
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