Samstag, 29. September 2007

Colchane


Colchane war für mich ein herbeigesehntes etappenziel, weil es da ein hostal oder ähnliches geben sollte, und damit selbstverständlich auch eine waschmaschine, so wie in unseren unterkünften bisher auch. Bestimmte sachen habe ich emil nur noch mit grausen angezogen. Jedes teil hat gestaubt, als käme es direkt von omas dachboden. die sehnsucht nach gründlicher reinigung der wäsche war enorm.
Es sollte sich aber herausstellen, dass mit waschmaschine schluss war. Strom ist hier im altiplano, sowohl in chile als auch später in bolivien, ein luxus, meist mit generatoren erzeugtes, stark rationiertes, kostbares gut. Strom wird nur zu den abendstunden produziert. In den häusern, also auch in unseren jeweiligen unterkünften geht das licht in dem moment an, wo man sich denkt "wo ist denn die stirnlampe?".
In colcha k, bolivien, beim abendessen denken wir uns (die stirnlanpen sind im zimmer), wie sollen wir unsere suppe mit dem löffel finden? Da zündet die wirtin kerzen an. Emil kriegt große augen-kerzen kennt er nicht. Wir findens romantisch und sind zufrieden. Plötzlich auf einen schlag geht der generator los, es brennt die glühbirne, die in der mitte des raumes von der decke hängt, es ist grellhell, die kerzen werden wieder ausgeblasen.
Aber noch sind wir in colchane und ich muss mich damit abfinden, dass es keine waschmaschine gibt. Die wirtin leiht mir ihr equipment und den nachmittag verbringe ich mit wäsche rubbeln, spühlen, ausdrücken... Ein
Fest für die schrunden.

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