Sonntag, 25. November 2007
Von Guandacol nach San Jose de Jachal
Heiter gestimmt vom netten Kontakt rollen wir ueber den Schotter hinunter. Monika ist hungrig. Wir Jausnen noch auf der Plaza von Guandacol. Argentinische Doerfer und Staedte haben immer eine zentrale Plaza, da muss man hin, da beginnt alles. Gejausnet, auf den Weg gemacht, leichter Wind von vorne. Ich bin zuversichtlich, der Wind wird drehen. Rechts sehen wir, wie die Minengesellschaft der berg abgraebt. Am Abend hatte ich Reinhart noch gefragt, ob das ein Vulkan sei. Er war irritiert und sagte: "Nein das ist die Mine."
Der Wind wird staerker und jetzt kommt noch was schlimmes, in der ARt unbekanntes dazu: Eine "Zona de Badenas". Badenas sind Furten, wo das Regenwasser ueber die Strasse rinnen kann. Was nun kommt ist aber ein ueberdimensionales Wellblech: 30 Meter bergauf, 30 Meter eben 30 Meter bergab, 10 Meter Furt, 30 Meter bergauf ... und das 50 Kilometer weit, dazu 43 Grad und ordentlich Gegenwind. Wenn wir den Gegenwind nicht gehabt haetten ... ich weiss nicht. Mittag haben wir unser Tarp im WIndschatten aufgestellt ... wir sind geschmolzen und waren froh nach der Pause wieder im Wind zu sein.
Monika zieht den Anhaenger. Wir haben versucht, dass Gewicht auf beide Raeder gleich zu verteilen, aber den Anhaeger mit Emil hat 25 Kilo. Das Rad mit dem Haeger hat wahrscheinlich 15 Kilo mehr Gewicht, besser koennen wir das Gewicht aber nicht verteilen. Und diese 15 Kilo durch die Zona de Badenas zu ziehen, alle Achtung. Der Hoehenmesser summiert diese Meter nicht, da die Furten weniger als 5 Meter tief sind, aber unsere Oberschenkelmuskulatur.
Wir wollen so weit als moeglich kommen. Unser Ziel waere Jachal, das waeren 115 Kilometer, Haco waeren es nur 75 km. 6 km vor Huaco kommt die Abzweigung. Also die schoene Strecke zum Campimgplatz, die Reinhart empfohlen hat, in 8 km oder nach Huaco. Wir waehlen die schoene Strecke. Es ist 17:30 wir wollen eigentlich einkehren. ... und nun kommt ein steiler Aufstieg mit bis zu 18 Prozent Steigung auf Schotter 200 Hoehenmeter, aber wunder ... wunderschoen. Den ganzen Tag sind wir durch die Halbwueste geradelt und nun Baueme, gruene Wiesen herrlich, wann kommt endlich der Ort, schoen, schoen, aus Schotter wird Asphalt, Zona urbana wird angekuendigt, eine Lehmhuette, eine zweite, dann der Campingplatz. Riesengross und lehmig, mittendrin ein Bambusverschlag mit den Betreibern. Da will ich nicht campieren. Fin Zona urbana. Da stehen wir nun? Wo ist der naechste Ort? Es ist 18:00 Uhr. Ueber kuppiertes Gelaende kaempfen wir weiter. Ich hab den Haenger die Schotterstrasse hochgezogen, nun bin ich endgueltig platt. Monika uebernimmt wieder. Bergstrasse, ausgesetzt, kurvig und dann ein Stausee, eine Ebene, aber kein Ort.
Weiter weiter, das Licht ist wunderschoen, aber wenn wir in keinen Ort kommen - auch bloed, zum Kochen ist es schon zu spaet, Zeltaufstellen wird knapp und vorallem hier sehe ich keinen Platz fuer unser Zelt. Als wir einmal rasten umschwirren uns hunderte von Muecken, also nichts wie weg. Die Strasse wird gepflegter, wieder schnurrgerade, links und rechts Felder, einige Haeuser, aber wo ist Jachal. Monika fragt nach der Entfernung. Diez Kilometer. Na Gut. Ich nehm wieder den Haenger, Monika macht Windschatten. Es ist 19 Uhr. Nach 9 Kilometern sind wir in San Jose de Jachal.
Hotel suchen:
Wir unterscheiden mittlerweile zwischen Loechern und Zimmern. In Calama haben wir 10 Tage in einem Loch gehaust, billig, schaebig, dreckig, da ist zelten besser. In so was gehen wir nicht mehr, auch wenn es nur 10 EUR kostet. Das erste Hotel ist ein Loch, das zweite akzeptabel.
Mit dem Abendessen braucht man in Argentinien als Spaetanreisender keinen Stress haben. Als wir um 9 losziehen machen die ersten Restaurants gerade auf, Um 22 Uhr gehts dann richtig los. Ich verstehe die Argentinier. Ich Belen und Chilecito haben wir uns auch an diesen Rhytmus gewoehnt. Um 8:00 aufstehen (die Argentinier um 6:00) bis 13:00, was unternehmen (die Argentinier in Chilecito arbeiten bis 13:00 Uhr), dann Mittagsschlaf bis 17:00 - 18:00 Uhr, dann 2 Stunden noch was unternehmen, dann essen und gegen 23:00-24:00 Schlafen gehen. Das ist gesuender so.
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