Montag, 12. November 2007

Von Las Nascimiento nach Belen



Wir sitzen gerade beim Fruehstueck, als ein dunkler Mann mit eine einem Mädchen vorbei kommt. Er gibt uns die Hand und sagt etwas, von "mia finca". Also, das die Wiese ihm gehöre und wir sollten zahlen für das Campieren. Monika fragt wieviel? Er sagt 50 Pesos. Der Bauersmann entpuppt sich als süchtig. Die Backen voller Cocablaetter. Aus Bolivien, sagt er. Er legt nach. Aus der anderen Tasche zieht er ein Saeckechen mit weißem Pulver. Ich nehme nicht an, dass er Staubzucker schnupft! Er quatscht für uns unverständliches Zeug. Irgendwie aggressiv, aber wahrscheinlich durch das Zeug gedämpft. Ich sag zu Monika, 50 - niemals, obwohl er das Deutsch nicht verstanden hat sagt er dann dreißig. ich sage niemals, das zahlen wir für ein Hotel. Er sagt was, dass wir reich sind und unsere Fahrraeder viele Dollares Wert sind. Ganz üble Situation! Diesen klassenkaempferischen Neid habe ich noch nie persoenlich erlebt. Ich gebe ihm 4 Peso - Ein Euro fuer mich ist das ok. Mehr wuerde ich auch in Deutschland nicht geben. Der Campingplatz mit Wasser und Licht in der naechsten Woche wird 8 Pesos kosten.

Wir wollen weiter, der Wind ist günstig, nicht und nicht will er gehen, ganz klebrig, kichert, lacht, schaut die Fahrräder an. Einfach irgendwie ihm Rausch. Die Tochter, sehr hübsch, ist sechzehn, schaut immer schüchtern lächelnd auf den Boden. Hoffentlich hat es eine starke Mutter. Dann geht er mit mir eine Schaufel suchen und rammt sie neben unser Zelt. Was auch immer das bedeuten soll.

Schließlich macht er sich doch auf den Weg.

Das war unangenehm und verfolgt uns den ganzen Tag.

Nach 20 Km Schotter werden Bauarbeiten angekündigt, das passiert öfters. Diese Bauarbeiten entpuppen sich als Geschenk für den Deutsch-Osterreichischen Radfahrer. Asphaltierungsarbeiten für die nächsten 38 Kilometer. Die Arbeiten waren weit fortgeschritten, nur die letzten 5 Kilometer waren noch in Arbeit aber bestens zu fahren. Der Wind war heftig. Kurz nach Mittag hatte er gedreht. Wir kämpften den größten Teil des Tages dagegen an. Selbst die steile Abfahrt nach Belen mussten wir treten und kämpfen.

Belen beginnt unscheinbar und wir hatten Angst, dass der Ort schon wieder zu Ende ist. Wir finden ein schönes, neues Hostal, gegenüber des Supermarkts. Was will man mehr. Hier kann man es aushalten.

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