Samstag, 29. Dezember 2007

Von Rio Colico nach Villarrica


Nach dem Abzweig nach Link zur neuen Ruta Interlagos baut der Stromversorger die Stromleitung aus. Da stehen zwei junge Frauen mit gelbem helm und Arbeitskleidung mitten unter den Arbeitern und schauen als ob sie entfuehrt worden waeren. Ich hab den EIndruck: Ferialpraktikantinien, aber so was von unmotiviert, Haende in den Taschen, kein Gruss, keine Regung. Vielleicht hoehere Toechter, die vom Vater gezwumgen wurden, einfache ARbeit kennen zu lernen. Sie werden noch zweimal im Pickup an uns vorbei kutschiert. So was habe ich noch nie gesehen.

Links und rechts der Strasse mondaene Anwessen, erstklassiger Rassen, Pferdekoppeln - reiches Chile

Dann zweigt die Ruta Interlagos nach rechts ab und geht bergan. Wir sind ja einiges gewohnt an "bergauf". Dann steht da mitten im steilen Gelaende ein "Achtung Steigung Schild". Das sollte nix gutes bedeuten! Die neue Strasse wird derartig steil, dass wir unsere Raeder nur mehr zu zweit schieben koennen. Das ist wegen EMil schwierig, weil er uns beim nachholen des zweiten Rades immer sehen sollte. Nun gut!. 5 km/h war schon langsam, aber wenn man zu zweit ein Rad nach vorne schiebt, zurueck gehen muss und das zweite schieben muss reduziert sich die Geschwindigkeit auf 2 km/h. Auch das hat ein Ende.

Ein VW Touareg, der Luxusgelaendewagen, faehrt an uns vorbei, gelenkt von einem etwa 20 Jaehrigen und dann beginnt es zu troepfeln und zu regnen. Monika prophezeit Dauerregen. Genervt frage ich, wie kommst den da drauf. Kein Wind, tiefe Bewoelkung, Meeresnaehe. Sie behaelt recht. So ein Mist, wir sind so Richtig auf Regen eingestellt.

Wir ziehen unser Regenjacken an und fahren da oben in den Waeldern ueber kuppiertes Gelaende. Sehr schoen, hier wie daheim im Sommer bei Regen. Dann kommt der Mirador, von dem wir eigentlich den Lago Villarrica sehen sollte und sonst noch einiges: alles im Nebel.

Bergab ist es noch steiler als auf der anderen Seite bergauf. WIr muessen ein paarmal stehenbleiben um die Arme auszuschuetteln, wegen des verkrampften Bremsens. Also das ist eine fuer mein Verstaendnis dumm angelegte Strasse. Ungeeignaet fuer Vorderradantrieb. Nur fuer 4x4 geeignet. Aber wozu dann?

Dann 12 Kilometer rechts, immer im feinen Nieselregen, Grundstueck mit Seeblick 500m2 um 10.000.000 Pesos. Dann Pause in einem Buswartehaeuschen. Es schuettet wie aus Kuebeln. Nach der Pause ist es trocken. Und ploetzlich wieser ein paar Tropfen und 5 Minuten spaeter schuettet es wie aus Kuebeln.

Wir kommen rein nach Villarrica und suchen eine Unterkunft. Schon die Tourismus Info ist unwissend. Waehrend ich auf Monika warte schieben sich die Autos in Kolonnen in den Ort rein, wie in den 50er Jahre Filmen, mit Botten, Anhaengern, Wasserbaellen im Heckfenster. Chile auf dem Weg in die Ferien. Das bringt mich etwas unter Druck. Es ist Samstag Nachmittag, am Sonntag ist alles vorbei. Villarrica schlaeft wieder. Das ist schwieriger als in Argentinien gewohnt. Die Besitzer sind irgendwie unwillig, wissen nicht, wollen nicht, haben nicht ...,

Schliesslich finden wir eine Cabana fuer 6 Personen. Sehr angenehm, zum Sachen Trocknen.

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