Montag, 31. Dezember 2007

Villarrica (29.12. - 1.1.)


Schade, dass wir in den Staedten immer so wenig zum Fotografieren kommen.
Hier haben die Staedte einen voellig neuen Charakter. Der tritt in den ein bis drei Hauptstrassen in Villarica deutlich zutage, fuer mich hat es etwas von einer Mischung aus Wildwest, gemischt mit dem vor allem in Skiorten anzutreffenden oberbayrischem Portzklotz-Stil. Viel Holz, grosse Fensterfronten, die Fassaden aufwendig gestaltet und alles bunt durcheinandergewuerfelt.
In der naechsten Reihe, in den Wohnvierteln, finden sich verschiedenst angemalte Holzhaeuschen, oft verwinkelt und der Anstrich nicht mehr der neueste, etwa wie ich mir das Hexenhaeuschen von Haensel und Gretel vorstelle.
Und, speziell in Villarica immer wieder Strassen, die in den See zu fallen scheinen. Durch das unwarscheinlich klare Licht werden die Entfernungen kuerzer, alles rueckt zusammen.
Trotzdem ist Villarica keine Stadt, die uns richtig gefallen will.
Schon die Quartiersuche: So lange haben wir noch nie gesucht, entweder es war sagenhaft teuer, belegt, oder es hat uns nicht gefallen.
Dann sind wir aber gut untergekommen: Cabana, riesig gross, Emil kann raus und rein ebenerdig, nahe zum Internetcafe.
Der uebliche Rhythmus: Internet, spazieren mit Emil, gemuetlich fruestuecken, Mittagsschlaf halten.

Neu: Ich suche nach Gummistiefel fuer Emil. Jetzt sind morgens die Wiesen feuchtkalt, vor Villarica hatten wir schon eine Rast im Regen, was ja jetzt oefter vorkommen sollte. Sonst ist Emil ja perfekt ausgeruestet mit “Waldkindergarten-zertifizierter” Regenkleidung, aber Gummistiefel haben wir keine dabei, haetten wir in der Wueste auch nicht gebraucht. Jetzt aber brauchen wir unbedingt welche, dass Emil auch bei stroemendem Regen raus und toben und matschen kann. Also mache ich mich aur die Suche. Es ist witzig, alles laeuft aehnlich ab, wie die Suche nach der Latzhose. Erst einmal brauche ich drei Geschaefte lang, bis ich heraus habe, wie ich meinen Wunsch formulieren soll (das Wort fuer Gummistiefel weiss ich nicht, falls es eines geben sollte), dass die Verkaeuferinnen moeglichst schnell antworten koennen. Dann flutscht es. Schuhe, gegen Regen, aus Gummi, groesse 21. Tiene? – No heisst ueberall die Antwort. Nach zwei Tagen steht fest: In Villarica gibt es fuer Emil keine Gummistiefel.

Dann kommt der 31-te. Wir sind gespannt: wie findet hier Silvester statt? Wir wohnen ja fast direkt am See, sehen, dass eine aufwendige Lautsprecheranlage aufgebaut wird, ein Feuerwerk wird vorbereitet. Wir denken uns, da wird es ja zur Sache gehen! Ich denke mir: Hoffentlich wird es nicht zu laut fuer Emil....
Dann: Seltsam, keine “Probekracher”, bis 23:59 ist es rhuig. Dann um 0:00 laeuten die Kirchenglocken, sehr schoen. Wir beobachten alles von der Wohnung aus, trauen uns keinen Schritt weg, falls Emil aufwacht.

Um 0:01 sehen wir, dass einige Leute ziemlich unterspannt und alltaeglich ihr Auto an der Strasse parken und zum Strand marschieren. Dann um 0:10 irgendwann faengt das Feuerwerk an, privat ballert ueberhaupt keiner.
Unser Eindruck ist, dass der Jahreswechsel die Leute hier nicht sehr beeindruckt. Sie gratulieren sich nicht, keine euphorische Stimmung, keine Sektlaune. Nur ein paar Kinder, die aufgekratzt hin- und herrennen.
Anders als zuhause, nona.
Emilchen verschlaeft alles, wir stossen an und gehen auch bald ins Bett.

Neujahr: Wieder ein Jahreshoehepunkt, wieder fehlt etwas. Neujahrskonzert!!!! Wir finden keinen Fernsehsender, der es bringt!!!!!!
Zuhause ist es um diese Zeit klirrend kalt, hier muessen wir Emil aus der Mittagssonne raushalten und fleissig Sonnencreme schmieren.
Trotz hohem Feiertag beschliessen wir, weiterzuradeln.

Samstag, 29. Dezember 2007

Von Rio Colico nach Villarrica


Nach dem Abzweig nach Link zur neuen Ruta Interlagos baut der Stromversorger die Stromleitung aus. Da stehen zwei junge Frauen mit gelbem helm und Arbeitskleidung mitten unter den Arbeitern und schauen als ob sie entfuehrt worden waeren. Ich hab den EIndruck: Ferialpraktikantinien, aber so was von unmotiviert, Haende in den Taschen, kein Gruss, keine Regung. Vielleicht hoehere Toechter, die vom Vater gezwumgen wurden, einfache ARbeit kennen zu lernen. Sie werden noch zweimal im Pickup an uns vorbei kutschiert. So was habe ich noch nie gesehen.

Links und rechts der Strasse mondaene Anwessen, erstklassiger Rassen, Pferdekoppeln - reiches Chile

Dann zweigt die Ruta Interlagos nach rechts ab und geht bergan. Wir sind ja einiges gewohnt an "bergauf". Dann steht da mitten im steilen Gelaende ein "Achtung Steigung Schild". Das sollte nix gutes bedeuten! Die neue Strasse wird derartig steil, dass wir unsere Raeder nur mehr zu zweit schieben koennen. Das ist wegen EMil schwierig, weil er uns beim nachholen des zweiten Rades immer sehen sollte. Nun gut!. 5 km/h war schon langsam, aber wenn man zu zweit ein Rad nach vorne schiebt, zurueck gehen muss und das zweite schieben muss reduziert sich die Geschwindigkeit auf 2 km/h. Auch das hat ein Ende.

Ein VW Touareg, der Luxusgelaendewagen, faehrt an uns vorbei, gelenkt von einem etwa 20 Jaehrigen und dann beginnt es zu troepfeln und zu regnen. Monika prophezeit Dauerregen. Genervt frage ich, wie kommst den da drauf. Kein Wind, tiefe Bewoelkung, Meeresnaehe. Sie behaelt recht. So ein Mist, wir sind so Richtig auf Regen eingestellt.

Wir ziehen unser Regenjacken an und fahren da oben in den Waeldern ueber kuppiertes Gelaende. Sehr schoen, hier wie daheim im Sommer bei Regen. Dann kommt der Mirador, von dem wir eigentlich den Lago Villarrica sehen sollte und sonst noch einiges: alles im Nebel.

Bergab ist es noch steiler als auf der anderen Seite bergauf. WIr muessen ein paarmal stehenbleiben um die Arme auszuschuetteln, wegen des verkrampften Bremsens. Also das ist eine fuer mein Verstaendnis dumm angelegte Strasse. Ungeeignaet fuer Vorderradantrieb. Nur fuer 4x4 geeignet. Aber wozu dann?

Dann 12 Kilometer rechts, immer im feinen Nieselregen, Grundstueck mit Seeblick 500m2 um 10.000.000 Pesos. Dann Pause in einem Buswartehaeuschen. Es schuettet wie aus Kuebeln. Nach der Pause ist es trocken. Und ploetzlich wieser ein paar Tropfen und 5 Minuten spaeter schuettet es wie aus Kuebeln.

Wir kommen rein nach Villarrica und suchen eine Unterkunft. Schon die Tourismus Info ist unwissend. Waehrend ich auf Monika warte schieben sich die Autos in Kolonnen in den Ort rein, wie in den 50er Jahre Filmen, mit Botten, Anhaengern, Wasserbaellen im Heckfenster. Chile auf dem Weg in die Ferien. Das bringt mich etwas unter Druck. Es ist Samstag Nachmittag, am Sonntag ist alles vorbei. Villarrica schlaeft wieder. Das ist schwieriger als in Argentinien gewohnt. Die Besitzer sind irgendwie unwillig, wissen nicht, wollen nicht, haben nicht ...,

Schliesslich finden wir eine Cabana fuer 6 Personen. Sehr angenehm, zum Sachen Trocknen.

Freitag, 28. Dezember 2007

Von Melipeuco nach Rio Colico

In Melipeuco beginnt der Asphalt und wir rauschen hinaus nach Cunco. Rauschen ist zu viel gesagt. Cunco liegt im Westen und wie der Geograph unter den Lesern richtig vermutet kommt der Wind natuerlich auch aus dem Westen. WIr sind mittlerweile nur mehr 200 km von der Pazifikkueste entfernt auf einer Heoehe von 300 Metern. Aber das geht alles die Pappelallen brechen den Wind und in Cunco zweigen wir eh nach Sueden ab.

Cunco hat schon bessere Zeiten erlebt. Der Geldautomat ist kaputt. Derr einzige seit der Grenze und in 100 km Umkreis. Vor der Tur der Bank stehen waehrend unserer Mittagspause eine Schlange von 50 Menschen. Das hat nix mit dem Bankmaten zu tun. Aber ich glaube, die Menshcen haben kein Konto und lassen sich das Geld auszahlen.

Wir wahlen die neue Routa Interlagos nach Villarrica. Unser Turistelfuehrer schwaermt davon. Wir erwarten Schotter, die Strasse ist asphaltiert. Aber nach 10 km rechts ab auf eine schmalle Strasse. 34 Kilometer bis Villarrica, das kann ja was werden.


So ich langweile den Leser nicht laenger mit den Schotter Geschichten, aber Schotterstrasse und Anhaenger ziehen ist noch schlimmer.

Weite Wiesen, Felder, Alleen, Waelder, privado no entrar, im Alpenvorland schaut es aus wie hier. Wir schaffen noch 20 km, kommen zur Bruecke ueber den Pio Colico. Wunderbar, Der Bauer hat einen grossen Campingplatz eingerichtet. Nicht beschildert aber offensichtlich, Baenke, Toiletten. Herrlich der Rio Colico ist kristallklar, kleine Krebse tummeln sich im Wasser, Muscheln. Ich habe noch neie so ein klares Wasser gesehen. Wmil ist ausser Rand und Band: Steine ins Wasser werfen!. Der Bauer kommt kassiert die Gebuehr und nimmt den Muellbeutel mit und 20 Meter entfernt den Balg von einem Schaf. Das ist aber ziemlich ecklig. Als ich hin schaue tummeln sich dort naturlich die weissen Wuermer. Ich vermute, die haben ein Schaf geschlachten und den Balg liegen lassen. Na, das ueberschattet etwas den reinen Endruck den alles hier macht.

Aber einer der schoensten Zeltplaetze bisher. Ganz allein ganz ruhig.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Von Villa Pehuenia nach Melipeuco (Chile)

Das Aufbrechen, wenn wir ein paar Tage an einem Ort waren, wird immer unangenehmer. Nun gut, wir schaffen es. Abschied von der Wirtin. Das uebliche Wasser gekauft und raus auf die asphaltierte Strasse. Staubig war Villa Pehuenia, obwohl mitten im Gruenen. Nach ein paar Kilomentern kommt die Grenzkontrolle. Wir waren nun 2 Monate in Argentinien. Ich bin ein bisschen traurig. Es war so schoen und ich hab mich an den Lebensstil der ARgentinier so gewoehnt. Aber wir kommen ja noch einmal kurz zurueck.

Dann geht es hinauf zum Skigebiet am Paso Icalma und exakt an der Grenze beginnt der Schotter. Also hollpern wir hinunter nach Icalma. Es tritt ein was ich erwartet hatte. Icalma ist ein Haessliches Dorf aus Bretterhuetten. Als ob jemand 100 Tonnen Wellblech dort verloren haette, ist jedes Haus mit gleissend im Licht glaenzendem verzinktem Wellblech gedeckt. An der Zollkontrolle faellt dann auch noch EMil ueber einen kleinen Absatz und zerkratzt sich das Gesicht.


Im ersten Kiosk stehen zwei dumpfe Maedchen. Monika bestellt Kaese. Das ein Maedchen nimmt einen Klumpen aus der Vitrine, die, wie ich spaeter bemerke nicht gekuehlt ist, liegt ihn auf die Theke und schneidet ein Steueck ab. Ohne Unterlage auf der Theke - mit blossen Haenden , den kaese essreich nicht. Waaah. Und dann der sogenannte workflow. Monika bekommt einen Zettel mit dem Preis, muss zum anderen Maedchen gehen. Das kassiert und gibt Monika die Rechnung und den abgestempelten Zettel mit dem Presi zurueck. Mit dem abgestempelten muss Monika zurueck zum anderen Maedchen, das ihr dann den Kaese gibt. Das spielt sich alles auf 5 Quadratmetern ab und wahrscheinlich sind wir eine von zehn Kunden pro Tag.


Dann geht es am See entlang weiter. Unser franzoesischer Radfreund hat mir erklaert, das das Strassen an Seen meistens eben sind. Er hat unrecht. Was da kommt ist schrecklich: steil rauf, steil runter 10 Kilometer lang. Dann ist der See zu Ende. Der See liegt schoen, aber diese in meinen Augen elenden Huetten. Bloss weg. Wir schleppen uns ueber den Schotter weiter, ein kleiner Pass und die Strasse scheint besser zu werden. Es geht bergab. Es wird gruener und gruener und immer mehr aehnlet die Landschaft unseren Almen. Erste Pause mit Gras auf Holzstaemmen. Dann weiter runter ins Tal. Gruen, gruen, Wiesen, Wasser das Tal wird weit. Der Schotter bleibt. Das wird fuer mich nun eine der elendsten Passagen bisher. Feiner Schotterstaub bei jedem Auto und es faehrt alle 5 Minuten eines vorbei. Die Strasse fuert flach durch das weite Tal Richtung Melipeuco. Dann tauch ein frisches Lavafeld auf und recht steht majestaetisch der Vulcan LLaima. Grossartig.

Melipeuco, rein in die Pension neben der Plaza, alles neu in Holz, riecht gut. Das Bad ist ganz neu und es gibt zuerst nur kaltes Wasser, dann kommtb der Reperateur und es gibt nur heisses Wasser. Ich glaube auch in der Klospuelung. Wir dueschen in einem anderen Zimmer. Gutes Abendessen in der Pension, sehr nette Leute. Melipeuco gefaellt mir.





Montag, 24. Dezember 2007

Villa Pehuenia (21.12. - 27.12.)

Nun sind wir angekommen, im Gruenen.
Noch gestern ging unser Weg durch karge Landschaft, Halbwueste, nur an Gewaessern gab es gruene Flaechen.


Heute: Der Weg ist von Baeumen gesaeumt, wo der Blick von unserer Cabana aus hin reicht, ueberall entweder blau glitzerndes Wasser oder tief gruene Waelder. So muss es auch in Kanada aussehen. Ein krasser Wechsel.
Neu auch hier: Eine Bremsenart, die es bei uns nicht gibt. Der erste Kontakt hat sich so gestaltet : Beim reinradeln in den Ort gestern haue ich mir auf den Oberschenkel, weil mich etwas gestochen hat. Volltreffer! Runter von meinem Bein torkelt ein Rieseninsekt, so gross wie eine Biene. Ich bekomme einen hysterischen Anfall, was habe ich da erschlagen, was hat mich gestochen?
Es entpuppt sich als eine Bremsenart, die uns in den naechsten Tagen (Wochen?) begleiten wird. Laut, riesig, laestig. Als wir die Cabana gestern angeschaut haben, hat uns ein Schwarm von diesen Viechern umschwaermt, ich wollte deswegen schon fast nicht bleiben. Kurt meint, es wird wohl hier ueberall so sein, er hat recht. Und: Man lernt damit umzugehen, es gehoert halt hier dazu.
Unsere Cabana (Ferienwohnung) ist diesmal ein kleines Haeuschen, unten wohnen, oben schlafen. Fruehstueck gibt es draussen auf der Terasse mit Blick auf den See und viele viele gruene Baeume. Es erinnert mich ein bisschen an Bauernhof-Ferienaufenthalte meiner Kindheit.

Emil lernt, Sachen rauszutragen und auf den Tisch zu stellen. Weil es so gut klappt, gebe ich ihm ein Marmeladenglas, rumms, zerspringt es auf dem Fliessenboden.
Emil sitzt so gerne auf seinem eigenen Stuhl bei den Mahlzeiten, dass wir erfinderisch sein muessen, die Stuehle auf die Sitzhoehe von Emil anzupassen. Drinnen dient die gelbe Tasche, draussen ein Frontroller als Sitzerhoehung. Emil sitzt da drauf stolz wie ein Koenig.
Wir fruestuecken lange und ausgiebig, ein wunderschoener Platz, Emil spielt um uns herum. Die laestigen Bremsen interessieren ihn komischerweise nicht, er wird nicht gestochen.
Wir sind hier mal richtig auf dem Land. Das Zentrum (nennt sich zona comercial) besteht nur aus einer Strasse, mit den zum Leben notwendigen Geschaeften.
Kurt findet das Geschaeft,wo es Internet gibt, ich erkunde mit Emil die Straende rings um unsere Cabana.


Endlich kann Emil mal buddeln am Strand. Er spielt ganz lieb mit seinen Bechern und dem Wasser und dem Sand. Am liebsten aber schmeisst er seine Becher ins Wasser und versucht dann, sie wieder rauszufischen. Er traut sich immer weiter ins Wasser rein, bis ich ihn festhalten muss, dass er nicht reinfaellt. Er spaziert im tiefen Wasser den Strand entlang. Einmal will er einen argentinischen Boy beeindrucken und spritzt wie wild rum, rumms haut es ihn rein ins Wasser, dass ich ihn geradezu retten muss, weil es zu tief ist zum alleine rauskommen. Es macht ihm aber nichts aus, er prustet empoert und weiter geht es. Er hat keine Scheu mehr vor dem Wasser.
Gleich am zweiten Abend gibt es im Zentrum (Zona Comercial) ein Fest: Das neue Haus fuer Artesanias wird eingeweiht. Der Buergermeister haelt eine Rede, danach stosst er auch mit uns an. Die Chefin der Gruppe von Artesanias hier vor Ort haelt eine Rede, unsere Wirtin ist auch da. Dann tritt eine Gruppe Taenzer auf, sie tanzen ein paar traditionelle Tzenze, das wird ein Highlight fuer mich: Wie meistens, sind alle Figuren und Gesten in den Taenzen ein stilisiertes Werberitual. Mich beeindruckt, auf welch hohem Niveau der Stilisierung, mit welcher Ausdrucksqualitaet diese “Volkstaenze” sich befinden. Mir fallen nur als Vergleich Taenze der Renaissance ein, wo mit aehnlich raffinierten Mitteln das Werben der Maenner und das kokettieren der Frauen dargestellt wird.



Danach spielt ein lokaler Gitarrist mit seinem “besten”(vermute ich mal) Schueler auf, ich muss an zuhause denken – was wohl meine lieben Schueler machen?
Dann singt und spielt der Gitarrist selber – irgendwie kriegt er seine Gitarre nicht gestimmt, es wird immer schraeger, wir geniessen noch eine Weile die Atmosphaere, dann wird es kalt, Emil kriegt meine Bluse an, wir radeln wieder heim.
Dann heisst es, Einkauefe fuer Weihnachten taetigen. Wir entdecken ein Spielzeuggeschaeft. Hier wollen wir ein Spielzeug fuer Emil finden, das Geschaeft ist geschlossen, aber eine Verkaeuferin aus dem Geschaeft nebenan telefoniert den Besitzter herbei. Die Auswahl ist nicht berauschend. Emil gefallen Gummidinos am besten. Ich will aber lieber nicht schon fruehzeitig Neigungen anlegen. Ein Spielzeugauto ist zu schwer, es wird ein Sortierspiel, das zwar eigentlich warscheinlich noch zu schwer ist fuer Emil, aber was besseres finden wir nicht.
Dann geht es ums Weihnachtsessen. Ich gehe in den Supermarkt einkaufen. Wir haben vor, zu grillen (Asado heisst das hier ja). Aber was kaufe ich da? Ich hab ja zuhause schon keine Ahnung, welches Fleisch man wozu braucht. Aber gluecklicherweise ist unsere Wirtin gleichzeitig auch im Supermarkt. Die bitte ich, mir etwas zu empfehlen. Sie empfielt Asado de Tiara, das sind Rippenstuecke. No, no gusta a mi marido, mag Kurt nicht so gerne, nicht fuer ein Festmal. Ein deutsch sprechender Angesteller des Supermarktes wird gefunden und dazu beordert, er hilft auch. Der Fleischverkaeufer ist auch sehr bemueht, fuer die ratlose Touristin das richtige Fleischstueck zu finden, die Schlange an der Fleischtheke wird immer laenger, mir rinnt der Schweiss den Ruecken runter. Ploetzlich sind sich alle einig, dass ein halbes Lamm, das ganz rechts in der Theke liegt (die Haelfte ist noch so unzerlegt, dass ich mir das Tierchen mit Fell richtig gut vorstellen kann, fuer mich unerfahrenen Fleischkonsumenten ein grausiges Teil), dass das genau das Richtige fuer mich und meinen Marido ist. Der Schweissstrom verdoppelt sich, so ein riesiges Tier sollen wir grillen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich habe keine Wahl mehr, alle haben sich so sehr bemueht um mich, die Schlange, nochmal vom Kurs abzuweichen waehre sehr unhoeflich. Ich hab keine Ahnung, wie man mit so einem Stueck Fleisch umgeht, was wird Kurt sagen? Ich erreiche noch, dass der Mann an der Fleischtheke das Teil halbiert, mit einem Viertel Lamm ziehe ich schliesslich ab. Die Wirtin verspricht mir, dass ihr Mann uns in der Zubereitung helfen wird und merkt noch an, dass sie und ihr mann mit der Haelfte mengenmaessig nicht die geringsten Schwierigkeiten haben wuerden, nun gut.
Am 24. dann stuermt es wieder mal heftig, der Wind kommt da her, wo wir auch hergekommen sind, die Luft ist voll Sand. Wir verschieben das Asado auf den 25. , wo Kurt es meisterhaft am Asadogrill hinterm Haus zubereiten wird. Es wird ein voller Erfolg.
Am 24. gehen wir abends an den Strand, Kurt bastelt fuer Emil ein Schiffchen aus Holz, das mit einem Segel aus Zeitungspapier tatsaechlich davonsegelt, bis es in der untergehenden Sonne verschwindet, Emil kann ich gerade noch davon abhalten, hinterher zu rennen. Kurt haette gerne noch eine Kerze drauf montiert, aber es wird ja ewig nicht dunkel hier, also verzichtet er auf die Kerze.
Mit dem Kerzenzauber wird es so recht nichts, wenn es erst um 10:00 dunkel wird. Aber was ist Weihnachten ohne Kerzen, ohne Lichter, die das Dunkel hell machen?????
Wir verbringen trotzdem ruhige, gelassene Weihnachtstage, am meisten Weihnachtsstimmung macht noch ein Jazzkanal, der Jazz-Weihnachtsevergreens bringt.

Schoen war es, einmal wieder laenger an einem Ort zu sein, es ist anstrengend, immer unterwegs zu sein. Dann aber wird es wieder Zeit zum Aufbrechen, Routine setzt ein: Vorraete sortieren, einpacken, Raeder putzen, Sachen Packen, Abschied von der netten Wirtin, weiter geht es richtung Chile.

Freitag, 21. Dezember 2007

Von Pino Hachado nach Villa Pehuenia

Bis 11 brauchen wir, damit wir von unserer Maerchenwiese wegkommen. Hauf der gesterngesehenen Halbwueste stehen links und rechts bei Bruecken drei Meter hohe Schneestangen. Erstmals gibt es auf unserer Hoehe Schneefelder. Wir sind auf 1600m. Der Weg ist fuer Radfahrer ungalublich schlecht. Kein Wellblech, aber Passagen mit faustgrossen Steinen und Sand, der poetzlich weich und tief wird. NAch der hoechsten Stelle beginnt wirder die Almlandschaft. Wiesen, Ziegen, Schafe, Pferde und Aurakien. Hier duerfte die Wasserwetterescheide sein. Muehsam mit 10 km!h quaellen wir uns bergab. Wir muenden in die STrasse von Zappala her, die muendet in die STrasse von Alumine. Ab hier sit sie asphaltiert, zur Foerderung der Wettbewerbsfahigkeit.


WIr rollen die 12 Km nach Villa Pehuenia. Zur Touristeninfo. Jetzt wirds schwierig. Viele Hostals haben geschlossen, andere pockern und verlangen Europaeische Preise. Ich bin mued und hungrig. Monika sucht unermuedlich und dann fragen wir nochmal. EIn junge WIrtin fuehrt uns hinauf auf einen Huegel mitten auf der Halbinsel im See. Eine Cabana, haus, mit Blick auf den See von der Terrasse, Schlafzimmer, Esstisch = paradiesisch. Ja, hier wollen wir bleiben und Weihnachten verbringen. Nur grosse Pferdbremsen gibt es.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Von Las Lajas nach Pino Hachado




Der Wirt fotografiert uns und bastelt schnell noch einen Button, einen Taschenspiegel und einen Bieroeffner mit unserem Bild drauf. Er erklaert uns den Weg. Sehr schoen, gruen, mit Wasser, und Ziegenherden geht es Richtung WEsten. Ueber einen Steilstufe hinauf. Das erstemal hupt uns ein LKW von der Strasse, weil ein andrer entgegenkommt und er nicht bremsen will oder kann. Der anderer weicht auf das Bankett aus.Aber alles nicht aggressiv sondern nachvollziehbar.

Dann kommt wieder eine dieser unglaublichen Geraden mit gleichmaessiger 3 Prozent Steigung. Mann kann die Steigung nicht erkennen, weil die gesamt Flaeche geneigt ist. Dann kommt ein Warnschild "Gefaelle" und alles was passiert ist, dass die Strasse einen Kilometer nicht steigt sondern eben ist. Da sind wohl auch die Schilderaufsteller optisch getaeuscht worden. Dann beginnen Kurveb und der Gegenwind setzt ei. Die Starsse fuehrt hinauf zu einem Pass. Ploetzlich stehen da Araukien. Setsame Nadelbaeume, sehr gross, gruen, in Herden stehen sie zusammen, auf Felsen, wie in einer anderen Welt, hermoso, muy lindo.

Monika ist sehr nervoes, wegen des WIndes und des Erlbenises von Buta Ranquil, alse der Wind den Anhaenger umkippte.

Dann kommt ein Motorradfahrer und behauptet er haette uns im Canon de Atuel getroffen. In der Tat hat uns da ein MTB Fahrer angequatscht und erzehlt er kaeme aus Peru und sei mit dem Motorrad unterwegs , heute mit dem MTB. In der Tat das Kennzeichen am Motorrad war peruanisch. Hans = Was ist das nun wieder fuer ein Zufall, 2 6er im Lotto. Vor 20 Tagen 100 km entfern getraoffen und dann in einem Zeitfenster von vier STunden treffen wir uns irgendwo wieder. 20 Minuten spaeter waeren wir von der Route weg gewesen.

Wir zweigen auf die Schotterstrasse zum Lago Alumine ab. Wir befinden uns in einer traumhaften Maerchenlandschaft. Wiesen, Baeume, Baeche und diese Aurakien. Ser WInd laesst nach. Wir wollen noch eine Stunde fahren, doch als wir hinter die naechste Kurve schuen ist da wieder Halbwueste. Wir kehren um und zelten auf den Maerchenwiese, begrenzt von 2 Baechen. WIr koennen uns nach der Anstrengung waschen, das ist Komfort. So macht zelten Spass. Es wird rasch kuehl, als die Sonne untergeht. Ich schlafe schlecht, obwahl alles stimmt. Fuer den naechsten Tag sage ich Monika einen "kurzen Rutscher" voraus, mit viel bergab.

Wir

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Von Churiacco nach Las Lajas




Es geht bergab, sehr schoen, kuppiertes Gelaende, immer wieder lange Abfahrten, ab und zu ein Gastanklastzug. Emil schlaeft die ganze Zeit. Papageien an der Bruecke vor Las Lajas. Dann rein in den Ort. Wo ist das Zentrum¨. "Hier" antwortet verduzt der BefragteWir fragen uns zu einem Hostal durch. Dann kommt die Ploizei und schreibt schon wieder unsere Daten von der Reisepasskopie ab. Um 100 peso bekommen wir 3 Zimmer mit Kuech eund Bad, voll eingerichtet, vorne gruener Garten. Schnell noch zum Supermarkt. Es ist ert 12:30. Gut eingekauft, gekocht, Mittagschlaf. Las Lajas ist ein grosszuegig angelegter Ort, nur eine asphaltierte Strasse sonst staubig. Lavanderia gesucht, gefunden, Cyebrcafe gefunden, Alles funktioniert. Routine. Der Wirt schenkt EMil eine Quietschente. EMil zieht erstmals bewusst sein Muellauto hinter sich her und achten darauf, dass es bei Hindernissen nicht umfaellt.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Von Chos Malal nach Churiacco

Morgens um acht schlaeft Chos Malal noch. Ich gehe Brot kaufen. Die Verkaeuferin glaubt mir nicht, dass ich 30 STueck will. Als sie bei 20 STueck dreimal nachfraegt, sage ich : ok passt. Noch drei Liter Wasser "sin gas", dann haben wir 18 Liter. Der naechste Ort, Las Lajas, ist 160 km entfernt = angeblich nichts dazwischen.

Um 10 Uhr sind wir auf der Strasse. Gleich nach dem Ort die erste Polizei Kontrolle unsrer Tour ueberhaupt. Na ja, Kontrolle: EIner schreibt die Daten von den der plastifizierten Kopie der Lichtbildseite unserer Reisepaesse ab. Das wars. Nach der Kontrolle kommt die Meullbeseitigung. ALles sehr geordnet a








Morgens um acht schlaeft Chos Malal noch. Ich gehe Brot kaufen. Die Verkaeuferin glaubt mir nicht, dass ich 30 STueck will. Als sie bei 20 STueck dreimal nachfraegt, sage ich : ok passt. Noch drei Liter Wasser "sin gas", dann haben wir 18 Liter. Der naechste Ort, Las Lajas, ist 160 km entfernt = angeblich nichts dazwischen.

Um 10 Uhr sind wir auf der Strasse. Gleich nach dem Ort die erste Polizei Kontrolle unsrer Tour ueberhaupt. Na ja, Kontrolle: EIner schreibt die Daten von den der plastifizierten Kopie der Lichtbildseite unserer Reisepaesse ab. Das wars. Nach der Kontrolle kommt die Meullbeseitigung. ALles sehr geordnet aber trotzdem haengen die Einkaufstueten wie Blueten in den Straeuchern der Umgebung.

Muy desiertico hatte unser Freund in Chos Malal gesagt. Einsam ja, aber Wueste ist das keine. Nach 35 Kilometern finden wir Schatten bei einer Huette. EIn Hund, der dort liegt, verzieht keine Miene, kein knurren, kein bellen. Als wir ihm zu laut werden zieht er sich weiter zurueck. Es gibt also auch solche Hunde.

Wir jausnen eine herrliche zuckersuesse Honigmelone, ruhen ein bisschen. Dann geht es weiter bestaendig bergauf, immer nochmal auf einen Ruecken hinauf, und nocheinmal. Dann kommt die Abzweigung nach Churiacco. Die SOnne ist sehr heiss, unerbittlich. Wir fahren noch 20 km. Dann ist Schluss fuer heute. Wir spannen unser Tarp, sonst waere es unmoeglich sich irgendwie aufzuhalten. Das Tarp haben wir selten gebraucht, aber immer wenn wir es gbraucht haben, hat es beste Dienste geleistet. Wir bereiten das Abendessen, schoenner Sonnenuntergang, dunkel, Schlafen


Samstag, 15. Dezember 2007

Chos Malal (14.12.-18.12.)





Chos Malal ist eine nette kleine Stadt, es gibt zwei Plazas, um die eine spielt sich das Leben ab, bei der anderen ist es rhuig, der Fluss fliesst vorbei, ein Museum auf einem Huegel.
Wir brauchen einen Ersatzschlauch. Im ersten Fahrradgeschaeft gibt es nur Schlaeuche mit Ventilen, fuer die wir passende Pumpen haben, weil es sie bei uns schon lange nicht mehr gibt. Im naechsten Geschaeft gibt es sie. Es liegt weit ausserhalb, so lernen wir beim Hinspazieren den Ort kennen. Emil will fast alles selber gehen. Begeistert ueberwindet er saemtliche Hindernisse, die es auf dem Fussweg gibt, und das sind nicht wenige. Es scheint so zu sein, dass die Hausbesitzer auch fuer die Anlage des Fussweges zustaendig sind. So ist der Abschnitt vor einem Haus geteert, der vor dem naechsten Haus ist geppflastert, der eine einen Meter ueber der Strasse, der naechste auf Strassennieveau, verbunden durch Treppchen oder Rampen. Am Eck eines Quadras muss immer ein Bach ueberwunden werden. Wir sagen Emil: Grrrrrosser Schritt! und Emil macht wirklich einen risigen Ausfallschritt und trifft genau auf die Bordsteinkante hinterm Bach.
Am naechsten Tag zischt auf einen Schlag, Kurt putzt den HGaenger genau in diesem Moment, die Luft ist aus einem Reifen vom Haenger raus, Platt ist der Reifen einen Augenblick spaeter. Also spazieren wir noch einmal hinaus zu dem Fahrradgeschaeft. Viiiiiele grrrrosse Schritte fuer Emil. Kurt hat die Nase voll von Schlauch wechseln, ich hoere zwei Nachmittage lang immer wieder "ich gehe zur Tankstelle aufpumpen"
Unsere Cabana (=Ferienwohnung) ist perfekt fuer uns. Von der Kueche geht es direkt in den geraeumigen Hinterhof, die Strasse ist weit weg, Emil kann ungehindert raus und rein rennen, zumindest, nachdem wir die Haustuere mit einem Gartenstuhl fixiert haben, Emil schmeisst immer noch alle Tueren zwanghaft zu. Emil hat Spass an den vielen Moeglichkeiten, er zieht sein Nachziehauto erst ueber die Tuerschwelle hin und her, dann ueber den Hof, dann ueber den Kies beim Parkplatz. Das spannende dabei ist, dass das Nachziehauto nicht umfallen darf. Kontinuierlich erhoeht Emil die Schwierigkeit, setzt den Reiz hoeher.
Am Abend taucht Franco auf. Er ist der Sohn der Besitzter, die Abends nach dem Rechten schauen. Franco ist 2 Jahre alt. Die beiden spielen miteinander, auch wir Eltern kommen in Kontakt. Am letzten Abend sitzen wir bei Matetee beisammen, Francos Papa faehrt nach Hause und kommt mit einer riesigen Spielzeugkiste wieder. Ich bin gespannt, wie Emil reagiert, er hat seit September nicht mehr so viel Spielzeug auf einmal gesehen, alles schoene Sachen, da wird er schwelgen. Aber nein, er macht ein bisschen mit einem Stapelspiel herum, das er eh auch zuhause hat, dann holt er sich wieder sein Nachziehauto und verschwindet zum Parkplatz. Die riesige Kiste interessiert ihn nicht weiter. Es wird, soweit das mit meinen Spanischkenntnissen moeglich ist, ein ein netter Kontakt, der Abschied sehr nett und herzlich, wir tauschen Email-Adressen aus.
Matetee: Seit wir in Argentinien sind, sehen wir die Leute mit den bauchigen Behaeltnissen, aus denen ein Metallrohr herausragt. Sie trinken Mate. Im Correobus, der uns im Sandsturm aufgabelt, trinkt der Fahrer Mate, Verkaeufer an der Kasse, der coole Raftingguide in Mallargue, alle Menschen in Argentinien trinken ueberall Mate. Daneben steht immer eine Thermonskanne zum nachschuetten von heissem Wasser, das Ganze hat immer den Touch von Zeremonie, Magie, mehr als nur Trinken.
Nun wollen wir es auch probieren. Wir kaufen uns das Equipment: Bauchiges Gefaess, Trinkstab aus Metall, Mate. Das ganze ist eine Zweremonie, die erst gelernt sein will. Kurt Probiert eifrig, schaut im Internet sogar nach, wie die Zubereitung "fortgeschritten" geht. Ich kehre bald zum Kaffeepott zurueck, zu wenig Fluessigkeit, zu kompliziert.
Ich finde in einer netten, kleinen Buchhandlung einen Roman auf spanisch. Ich hoffe, auf diese Art mit meinem Spanisch weiter zu kommen. Mir faellt auf, dass es praktisch kaum Trivialliteratur gibt, auch in den Geschaeften, die gerade einen Staender mit Buechern rumstehen haben. Immer gibt es vor allem Hochliteratur, Camus, Satre, Cohelo. Es ist echt schwierig, etwas leicht lesbares zu finden.

Drei angenehme, rhuige Tage verbringen wir in Chos Malal, spazieren zum Fluss, kochen, Emil spielt im Hof, plantscht in einer Waschschuessel.
Dann packen wir wieder unsere Taschen, kaufen Proviant ein. Ich stelle mir die Frage: Wird es bald gruen, ist bald Ende mit Wuestensand?

Freitag, 14. Dezember 2007

Von Buta Ranquil nach Chos Malal

Fruehes Aufstehen ist von Nutzen! Wir haben den ganzen Tag leichten Wind aus unterschiedlihen Richtungen. Morgens ist es sehr kuehl, einndrucksvolle Landschaft. El Trill, hier wollten unsere franzoesischen Freunde zelten. Wie ist es Ihnen ergangen?. Wir haben erfahren, dass sie mit einem Pickup nach Chos Malal mitgefahren sind.
Emil schlaeft bis 10 Uhr, Pause, dann schlaeft er weiter bis zur Touristeninformation in Chos Malal. Danke lieber Emil.



Sehr schoene Landschaft, rund um den Vulkan Tromen, aber immer unsere Angst der Wind koennte staerker werden, 1100 Hoehenmeter, und 90 km werden es. Am Horizont die schneebedeckten Andenberge und dann runter rollen nach Chos Malal. Ein schoener Tag!

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Von Barancas nach Buta Ranquil

Heute wollen wir gemuetlich aufbrechen. Michel und Virgine sind schon weg. WIr fruehstuecken. UM 10 geht es los. Rueckenwind - stark. EIne sschoene Abfahrt ich rolle - mit 70 km/h dashin und ann kommt Monika mit dem Haeger nicht nach. Reifenpanne. ich muss im Gegenwind zurueck steil bergauf. Wieder ist das Loch innen im Bereich des Ventils. ICh klebe, aber der Flicken haelt nicht - Albtraum. Nochmal wieder nicht. Ersatzreifen rein. Und lieber Leser glaube mir - ich kann Reifen kleben.

Ich vermute die Ursache darin: Einmal ist unser Benzin fuer den Kocher ausgelaufen und hat Ersatzreifen und Flicken durchtraenkt. Wahrscheinlich hat der Benzin den Reifengummi und Flicken chemisch veraendert, weshalb das kalt Vulkanisieren nicht mehr funktioniert. Mist.

Also wir stehen dann im Sturm, der Flicken haelt nicht. Man soll beim Klebstoff drauf achten, das die Stelle staubfrei ist. Das ich nicht lache!! Schliesslich bleibt die Luft drinnen. Der Rueckenwind tregt uns weiter und die Strasse dreht , Seitenwind, stark und je naeher wir nach Buta Ranquil kommen desto staerker. Sand ist dabei. In den Boeen anhalten. Monika fahrt Schritttempo und rums dreht eine Boe Emils Anhaenger auf den Kopf. Emil sitzt, haengt verdutzt drinnen, unverletzt, nur verdutzt - wie wir. Wir haben im Anhaenger einen Autokindersitz mit Dreipunktgurten montiert, das scheint sicherer zu sein. Also wieder aufstellen. Die Deichsel hat eine unserer Taschen aufgeriessen, Kaokao rinnt auf die Strasse. Monika schiebt das Rad mit dem Anhaenger weiter. Ich kann mich in den Boeen kaum auf den Beinen halten. Noch 500m . Wir fahren wieder, rein in das Hostal, sehr schoene Zimmer, Wasser, tinken ausrasten. Der Wind ruettelt am Dach, an den Installationen. Die Wirtin erklaert, der Wind geht hier immer so stark - heisst ja auch "del Viento" das Hostal.

Na, das wird was werden, wenn das stimmt. Der Ort ist als ueber 1000 Einwohner Ort in der Karte eingezeichnet, aber wir sehen nur ein paar Hauser. Als wir in einem Geschaeft nach einer Reperatur Moeglichkeit fuer unsere Tasche fragen, laedt uns die Besitzerin ein uns zu einem Geschaeft zu fahren und es tut sich eine Kleinstadt auf, sehr wietlaufig aber alles da, gepflegt. Nur keine Schanigaerten, wegen des Windes. In einer Merceria klebt eine junge Frau unsere Tasche.

Wir stellen eine offene Frage: Wie wird morgen der Wind sein? Sie sagt, sie wisse es nicht, aber mittags kommt er auf. Wir wollen um 5 aufstehen und um 7 auf der Piste sein.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Von La Zampala nach Barancas

Der Bauer hat gestern erklaert, dass es bis zur Laguna flach ist, und dannach steil ansteigt. Es ist aber nicht so. Es steigt gleich an. Die Landschaft ist sehr schoen, erinnert an das Altiplano. Die Karte erklaert uns Camino deteriorado, ist aber nicht so. Nur Schotter mit Asphalt dazwischen.

Aber heute ist nicht Emils Tag. Er wacht auf, schreit, wir nehmen ihn raus. Wir spielen eine halbe Stunde. Es ist heiss wir fahren weiter, Nach kurzer Zeit schreit er wiedr, ist nicht zu troesten. Wieder raus, aber Mitten in der Wueste ohne Schatten, da koenne wir nicht laenger bleiben. Weiter mit schreiendem Emil im Anhaenger zur Lagune, es sind nur 10 Minuten. Hier gibt es Schatten, nette Menschen Pferde, Kuehe, Schafe. Emil ist sofort ruhig. Kurt haelt Mittagsschlaf. Um 14.00 Uhr geht es weiter, rauf die kurze steile Passage und dann kommt wohl eine der schoensten Abfahrten der Tour, nicht zu steil kein Gegenwind, einfach flott rollen lassen, runter zum Rio Barancas, der Grenze nach Patagonien. Hier ein freundlicher Polizist, der uns zur Tankstelle weist um was zum Trinken zu kaufen. Monika und ich trinken jeweils 1,5 Liter im Stehen. Dann noch 5 Km aufwaerts nach Barancas. Der Ort beginnt schrecklich, staubig, verfallen, schon bessere Zeiten erlebt. Aber das Hostal mit Campigplatz ist eine Oase in der Oase in der Halbwueste. Michel und Virgine haben ihr Zelt schon aufgestellt, wir nehmen uns ein Zimmer, sehr schoen, gepflegt. Essen Omlet und Pizza, trinken Bier. Herrliches Bier gibt es hier in Argentinien. Meine bevorzugte Marke war Salta, das gibt es seit 1500 km nicht mehr, jetzt ist es Quilmes.

An der Wand im Restaurant haengt ein Jahreskalender mit der Ramsauer Kirche und der Reiteralpe im Hintergrund, drunter steht - Ramsau, Alemania. WIr erzaehlen der Wirtin, dass wir da herkommen, sie nimmt es zur Kenntnis.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Von Bardas Blancas nach La Zampala

Die Kellnerin hat gesagt, dasss der Wind Mittags aufkommt. Wir richten den Wecker auf 5.00 Uhr und sind um 7.00 Uhr auf der Piste. Wunderschoen ist der kuehle Morgen.

WIr fahren das erstemal wieder mit Faserpelzjacke und langer Hose. Der Asphalt ist nicht detoriado, wie ies in der Karte steht, sondern sehr gut zu fahren, zum Glueck. Der wind kommt leicht von hinten, sehr gut. Wir rollen durch von Vulkanen gepraegte landschaft, schwarze Lava, daneben immer wieder der Rio Grande.
Wir kehren bei einem Kiosk ein, Buta Billon, so nette Leute tragen Tisch und Sessel raus, damit wir jausnen koenne. EMil spielt mit der Tochter und umgekehrt. Waere ein excelenter Zeltplatz aber es ist noch zu frueh. Weiter nach La Pasarella. Hier zwaengt sich der Rio Grande durch eine 3 Meter breite Schlucht
Dann bricht die Hocvhflaeche nach unten ab. Ein Pickup mit einem Deutsche, der nach Argentinien ausgewandert ist, kommt vorbei, bleibt stehen, erzaehlt dass er eine Farm bei San Juan gekauft hat, und mit Kaindl aus Salzburg zusammenarbeitet. Er zaehlt alle Deutschen auf, die er hier kennt. Er kennt auch Reinhart aus Guandacol.
Wir trinken, raste, dann holen uns Michel und Virgine ein. Wir beschliesen gemeinsam weiter zu fahren und einen Zeltplatz zu suchen.

Mitten in der Halbwueste sehen wir Baeume und gruene Wiesen - ein Estancia. Wir suchen den Eingang. No Pasar - steht unfreundlich an der Tuer. Michel fahert vor, fragt. Grundsaetzlich net erlaubt uns der Bauer mitten im Staub zu zelten, Bremsen, Gelsen, Staub, Gestank von Pferden. Nein, so wollte ich nie wieder zelten, da ist es irgendwo nieben der Strasse schoener. Aber wir wollen mit Michel und Virgine plaudern und den Abend verbringen. Das ist es wert.

Am Abend wollen wir einen Spaziergang zum Rio ueber die Estancia machen. Der Bauer Faehrt und mit dem LKW nach und sagt, Wir duerfen nicht weiter, privado. 50 km vom naechsten Haus soll was privado sein. Was ist das fuer ein Mensch? Er lebt mit Frau und einem Kind da und baut angeblich Gras an, aber vielleicht ist es auch anderes Gras. Jedenfalls laeuft Emil mal zum etwa dreijaehrigen Kind hin. Das steht da wie eine Salzsaeule, ruehrt sich nicht. Die Eltern fordern es aber auch nicht auf, mit Emil irgendwas zu tun. Emil wirft dem Kind Stroh hin und geht wieder. Merkwuerdige Reaktion.

Da kommen einmal im halben Jahr fuenf Menschen vorbei, und die Fanilie nutzt nicht die Situation um zu reden, sich auszutauschen, nein - no pasar.

Emil isst als Nachspeise jedenfalls das halbe Nudelteller von Virgine auf!


Hier ein Film:

Montag, 10. Dezember 2007

Von Malargue nach Bardas Blancas

Noch aengstlich vom Sandsturm bei der Einfahrt nach Malargue machen wir uns um 8.00 Uhr auf den Weg. monika geht noch Brot kaufen, Kurt gibt die Bilder zur Post. Der Weg fuehrtbestaendig bergauf, doch wir hanen Rueckenwind, welch Glueck.

Fuer alle die es nicht mehr hoeren oder lesen koennen, unser Leben hier in ARgentinien ist gepraegt vom Wind. Das kann sich in Deutschland vielleicht niemand vorstellen. Hier gibt es staendig WInd, meist stark und aus verschieden Richtungen. Wir koennen uns dem Wind nicht entziehen. Er ist unser Freund, wenn er uns unterstuetzt, wenn er uns kuehlt. Er bedroht unsere Reise, unser Vorhaben, wenn er gegen uns ist. Wir sind sein Spielball letztlich.

Auf halber Strecke kommen Wasserfaelle. Wir koennen nicht stehen bleiben, weil Emil immer noch schlaeft. ALso keine Pause - weiter bergan eine rechtskurve und nun ist er wieder unser Gegener der Wind. Der Asphalt endet. Schotter - Staub. Bergab, aber der Wind ist so stark, dass wir treten muessen. Ich fahre sehr unsicher. Es ist die erste Fahrt auf Schotter seit meinem Sturz, bei Los Parlamentos. Heute unter verschaerften Bedingungen. Runter in ein Tal. Der Wind wird in der Duese noch staerker. Sand traegt er mit sich, der Wind. Ueberall, Sand. In den Boeen muessen wir anhalten. ... und dan raus aus dem Tal, Windstille ... hin zum Ort Bardas Blancas. Der Asphalt kehrt zurueck, der Wind von hinten. Wir kehren ein, duschen, Mittagschlaf. Essen. Bardas Blancas ist gepraegt vom Wind. die Ulmen wachsen schraeg in der Windrichtung.

Abends treffen wir Michel und Virgine, franzoesische Fernradler. Wir plaudern, kaufen Wasser fuer den naechsten Tag.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Man trifft sich immer zweimal im Leben

Interessant welche Zufaelle es gibt, oder ist es Bestimmung?

Am Paso de Jama auf 4200 m war ein Zollbeamter so besorgt um die Gesundheit von Emil und sein Wohlergehen, dass er ihm einen Jougurt mit Crispies geschenkt hat. Eine Woche spaeter wollen wir in Jujuy (sprich chuichui) die CDs mit den Fotos heimschicken. Wir gehen zur Post und fragen bei der Aduana, ob wir etwas deklarieren muessen und wer sitzt da? Der Zollbeamte vom Paso de Jama. Er ist es der gestikuliert und deutet, dass wir uns von Jama kennen. Er erzaehlt, dass er ihm ganzen Land eingesetzt wird. Er weist uns den Weg durch die Warteschlangen, fragt und klaert alles fuer uns. Nett, Danke! Mit welcher Warscheinlichkeit trifft man sich in so einer Konstellation wieder?

Als wir im Sandsturm vor San Juan vom Bus der Argentinischen Post evakuiert werden, sitzt dort die Frau vom Polizeichef von Rodeo. Die, die uns das Zimmer im Polizeihotel vermitteln will. Am naechsten Tag auf der Plaza in San Juan, als ich gerade mit den Schulmaedchen gestikuliere, kommt sie wieder, liebkost Emil und erzaehlt den Maedchen was Sache ist.

In San Rafael war unser Hotel so weit ausserhalb, dass wir mit dem Taxi fahren mussten. WIr fuhren etwa Mittags immer ins Hotel zurueck. Ist es Zufall an zwei aufeinanderfolgenden Tagen den selben Taxifahrer am StandPlatz an der ersten Stelle zu treffen und mit ihm zu fahren?

Neues von Emil

Schon seit einiger Zeit trinkt Emil selbstaendig aus dem Becher. Es hat nur wenige totale Ueberschwemmungen gebraucht, bis er das richtige Kippen und, sehr schwer, das richtige Absetzen im Griff gehabt hat.
Allerliebst ist das: Er greift mit beiden Patschhaenden nach dem Becher, setzt an, trnkt kraeftig, dann setzt er ganz langsam und vorsichtig (gibt es sonst selten bei Emil) ab und stellt den Becher sorgfaeltig vor sich auf den Tisch. Alles sehr konzentriert und gesammelt. Danach der Lob fordernde Blick in die Runde – haben es alle gesehen? ... und wenn es ihm geschmeckt hat seufzt er auch manchmal "poooahhh"

Malargüe (7.12.-10.12.)

Auf ein spartanisches, argentinisches Fruehstueck (Hoernchen + 1 trockenes Minigebaeck) waren wir bei dem Preis (6 Euro pro erwachsener Nase) voll eingestellt. Aber es gibt Filtercafe in dem Hostal!!
Dann einmal die Strasse rauf und wieder runter, alles gesehen. Wieder eine ein-Strassen-Stadt.
Gegenueber vom Hostal ist ein traumhaft schoener Park. Monika muss nacharbeiten und alle Staedte und Rasttage der letzten Zeit besdchreiben, Kurt vergnuegt sich mit Emil im Park, bis Emil nicht mehr kann.
Im Hostal laesst es sich gut leben. Der Hof, im Prospekt als “Jardin” bezeichnet ist eine Baustelle, Emil ist es egal, er saust rum mit Eimern, besen, Steinen und was er sonst so findet.
Wir halten uns im angrenzenden Gemeinschaftsraum auf, geniessen die Kueche. Alles klappert ein bisschen, saemtliche Schranktueren, ob Keiderschrank, Kuechenschrank, ja sogar die Zimmertueren, haengt schief und am seidenen Faden. Wenn Emil mit seinem zwanghaften Auf und Zu an so ein Teil rankommt, gibt es ihm den Rest und es bricht aus den Scharnieren.
Wir beobachten den Wind. Wann weht er woher?
Am Nachmittag braust er jedenfalls in brutaler Staerke aus genau der falschen Richtung. Am Morgen um 7:00 ist es windstill, also werden wir morgen frueh, frueh losfahren muessen, um voranzukommen.
Heute Abend haben wir vor, schoen Essen zu gehen, wir haben eine nettes Restaurant entdeckt. Alles in Allem ein netter, erholsamer Aufenthalt in Malargue.

Freitag, 7. Dezember 2007

Von Los Parlamentos nach Malargüe



Die Nacht war so weit in Ordnung. Meine Kopf- schmerzen sind besser geworden. Die Schulter tut weh, aber es wird kein problem sein zum Radeln. Am Bahnsteig herrscht reger Verkehr. Einer traegt eine Ziege vorbei, Muetter bringen die Kinder zur Schule. Ein Gaucho reitet in die Pampa und trainiert offensichtlich sein Pferd.

Heute muessen wir die Raeder zur Hauptstrasse schieben zu tief ist der Sand. Wie das gestern ueberhaupt moeglich war? Dummheit jedenfalls.

Auf der Hauptstrasse wartet schon der Rueckenwind. Ein Punkt fuer "Segen". Wir sind jetzt der gemaessigten Zone. Links und rechts wird Erdoel aus dem Boden gepumpt. Pickups und Trucks von Halliburton und Weatherford fahren an uns vorbei. Auf der Pampa in riesigen Absteaenden stehen weisse etwa 3m grosse, runde, weisse Huettchen mit Solarpanel und Antenne. Was ist das?

Jetzt weiss ich es. Ein wissenschaftliches projekt zum Auffinden von kosmischen Strahlenteilchen: www.auger.org

Vor uns liegen schneebedeckte Berge.Lan Leñas ist ein, glaube ich, wegen der Weltcuprennen auch bei uns bekanntes Schigebiet. Hier sind wir also nun - in einem Skigebiet. Mittagspase an einer Tankstelle, leckeres Speck Sandwich. Emil quitscht und schreit herum. Ein Dicker, wirklich dicker Argentinier, macht sein Quitschen nach: Emil bekommt Angst, sowas hat er noch nie erlebt.

Wir fahren an der "Fruchtfliegenkontrolle" vorbei und haben 700 Meter echt klasse 35 km/h Rueckenwind. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, denke das ist ja keine Leistung, wenn wir nun die naechsten 1000 km solchen Rueckenwind haben. Aber es waren eh nur 200 meter. Naechste Kurve und der Wind komm brutal von vorne rechts aus dem Las Leñas Tal. In den Poen schwenkt das Vorderrad einen Meter auf die Fahrbahn aus. Pinkeln ist sehr sehr schwierig. Nun, noch mal 20 Km schnurrgerade nach vorne, dann zeigt die Kurve eine 90 Grad Kurve. Das muesste Rueckenwind geben.

Ja, 5 Kilometer Rueckenwind - echt super, dann 10 km Windstille, auch gut, dann 2 km Seitenwind links vorne und dann 15 km frontal von vorne ... und immer dieser 35 km/h Wind - echt brutal. Erstmals gibt es seit 3 Monaten wieder einen Wald. ... und mitten im Wald einen Sandsturm, sehr unangenehm.

WIr kaempfen in die Stadt hinein, Zimmer- suche, ein Tourbus- fahrer bleibt stehen und und gibt uns einen Handzettel eines Hostals. Nach 5 Hotels mit "Loch"-Zimmern probieren wir das Hostal "Nord Patagonia". Ja "Nord". Sehr gut zwar groesseres Loch, aber sehr schoene Gemeinschaftsraueme und preiswert. In Malargue ist wohl alles auf Schifahren ausgerichtet. An der Wand haengen Carving Ski - gute, so wie Joe sie hat. Wie gehts daheim mit dem Schifahren? Ist der Schnee noch da?

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Von Cañon de Atuel nach Los Parlamentos

Der Argentinier hat uns wirklich nervoes gemacht, aber wir sind gespannt, was der Tag bringen wird. Der Zeltplatz war sehr schoen. Vielleicht war es einer der schoensten ueberhaupt. Wir fahren am Kraftwerk 1 vorbei, Camino cerrado, aber die Absperrung ist offen, Radspuren von Autos. Nach 500 m ist die Strasse mit einem Sandwall versperrt. Wir schieben drueber. Nach 1 km liegen Steine auf der Strasse. Aha, wegen haeufigen Steinschlags geperrt, ueberlegen wir, fahren weiter, eine Kehre, dann sehen wir dass die Strasse oberhalb neu gebaut wird. Also nicht ohne, da unten herum zu fahren. Aber nirgendwo Bauarbeiter oder Maschinen, also weiter. Die Fahrbahn ist voelling von der Schubraupe zerstoert - knoecheltief (Monika kennt das Wort nicht. Vielleicht ein Austriazismus, aber der Hersteller heisst ja Caterpiller (Raupe auf English)).


Auch das geht vorbei. Ganz oben steht er dann der Catapiller, geparkt. Wir essen in El Nihuil. Sehr ordentlich. Kaufen fuer ein Wuestencamping ein und kaempfen gegen Nordwind zur Hauptstrasse. Heute mal Nordwind, weil wir nach Norden wollen - aber nur 21 km, dann scharfen Abzweig nach Suedwest.


Ahhhh! Rueckenwind. Wir schaffen insgesamt 100 km - Zeltplatz ist aber schwierig weil ueberall Sand, tiefer Sand. Der Himmel war den ganzen Tag bedeckt und dann faengt es auch noch an zu regnen, mitten in der Halbwueste. Schnell irgendwo eine geschuetzte Stelle suchen: Wenn man steht, ist der Wind unangenehm. Links mitten in der Pampa stehen ein paar Haueser "Los Parlamentos", eine Schule. Wir zweigen ab, der Regen wird staerker, Wind von vorne. Ich trete an, schneller, schneller, Schotter Sand, weicher Sand, das Vorderrad schlingert, links, rechts, links ... bummm es schnalzt es mich auf den Boden, in den tiefen Sand. Ich spuere, wie der Kopf im Helm auf das Styropor schlaegt. Die Hand tut weh, die Schulter, Abschuerfungen, schnell weiter zu einem Haus, da ist eines mit Vordach - der alte Bahnhof von "Los Parlamaentos" Zelt am Bahnsteig aufgebaut, Kopfweh, Schulterweh. Abends und nachts starker Wind aus allen Richtungen.

Suppe essen, schlafengehen, hoffen, dass der Kopfschmerz nicht schlimmer wird.

Mein Bruder hat heute Geburtstag. Alles Gute, lieber Walter!